DGB Bezirk Nordrhein-Westfalen

DGB Bezirk Nordrhein-Westfalen

Die Ausdehnung des DGB Bezirks Nordrhein-Westfalen entspricht dem Bundesland Nordrhein-Westfalen (NRW). Der DGB-Bezirk NRW mit Sitz in Düsseldorf vertritt insgesamt 1.677.532 Mitglieder. Dies entspricht einem Organisationsgrad von 26,3 % (Bundesrepublik gesamt: 22,2 %) aller abhängig Beschäftigten (Stand: 31. Dezember 2005).

Inhaltsverzeichnis

Struktur

Die Arbeits- und Wirtschaftspolitik in NRW erfuhr nach 1949 durch die DGB-Gewerkschaften und ihre Kooperation mit Land, Kommunen und Sozialpartner eine besondere Prägung. Verfassungsrechtliche Regelungen etwa zum Koalitionsrecht finden sich außer im Grundgesetz auch in der Landesverfassung. Die Mitgliederstruktur des Bezirks war lange Zeit überproportional von der Eisen- und Stahlindustrie, dem Bergbau sowie den Arbeitnehmern im öffentlichen Dienst geprägt. Auch 1997 noch war die IG Metall mit etwa 670.000 Mitgliedern die größte Einzelgewerkschaft, gefolgt von der ÖTV mit 366.000 und der IGBCE mit 319.000 Mitgliedern. Zusammen machten die drei größten Gewerkschaften etwa 2/3 aller DGB-Mitglieder in NRW aus. Im Vergleich mit dem Bundesdurchschnitt waren Arbeiter im DGB-Bezirk etwas überrepräsentiert, etwas schwächer waren Angestellte und Beamte vertreten.

DGB-Bezirksvorsitz

Andreas Meyer-Lauber

Vorsitzender des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB), Bezirk Nordrhein-Westfalen, ist Andreas Meyer-Lauber. Am 18. September 2010 wurde der ehemalige Vorsitzende der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) in NRW zum Vorsitzenden des NRW-Bezirks gewählt. Der neue DGB-Bezirksvorsitzende ist der Nachfolger von Guntram Schneider der nach der Berufung zum Minister für Arbeit, Integration und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen ausschied. [1]

Stellvertretende Bezirksvorsitzende ist Dr. Sabine Graf, ver.di- und CDA-Mitglied, die als Nachfolgerin von Birgit Beier gewählt wurde.

Ehemalige DGB-Bezirksvorsitzende

Aufgaben

Der DGB-Bezirk Nordrhein-Westfalen stimmt die Gewerkschaftspolitik, speziell im Zusammenhang mit landespolitischen Themen, im Konsens mit dem Bundesvorstand ab. Er unterstützt die 15 Regionen und setzt die Beschlüsse der Bezirksdelegiertenkonferenzen und Anordnungen des Bundesvorstandes um. Weiterhin hat der Bezirksvorstand laut Satzung die Aufgabe, Vorschläge für die Landesgesetzgebung zu unterbreiten und Stellung zu landespolitischen Fragen zu nehmen, die die Interessen von Arbeitnehmerinnen bzw. Arbeitnehmern berühren sowie entsprechende Forderungen zu erheben.

Satzung

Auf dem 18. Ordentlichen Bundeskongress des DGB vom 22. bis 26. Mai 2006 in Berlin erreichte der Antrag auf Änderung der Paragraphen 11 und 12 der DGB-Satzung bezüglich einer Erhöhung der Steuerungskompetenz des DGB-Bundesvorstandes über die Bezirke und Regionen nicht die erforderliche 2/3-Mehrheit. Die Delegierten des Bundeskongresses schlossen sich nicht der Auffassung des Bundesvorstandes an, dass die Willensbildung im DGB nur horizontal durch die Gewerkschaften erfolgt. Die demokratisch gewählten Vertreter in den DGB-Bezirken und DGB-Regionen behalten damit ihre vorhandenen Einflussmöglichkeiten.

Tarif- und Besoldungsrecht

Die Bedeutung der Bezirksebenen bei den Gewerkschaften wird zukünftig zunehmen. Durch den Austritt zweier Länder aus der Tarifgemeinschaft deutscher Länder gilt der Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst der Länder derzeit nicht für die Länder Hessen und Berlin. Im Rahmen der Föderalismusreform ist die Besoldung für die Beamten und Richter der Länder (und Gemeinden) inzwischen wieder in der Zuständigkeit der Länder.

DGB Regionen in NRW

Unterhalb des DGB-Bezirks Nordrhein-Westfalen gibt es 11 DGB-Regionen[2].

  1. Dortmund-Hellweg (Dortmund)
  2. Düsseldorf-Bergisch Land (Düsseldorf)
  3. Emscher-Lippe (Recklinghausen)
  4. Köln-Bonn (Köln)
  5. Mülheim-Essen-Oberhausen (Essen)
  6. Münsterland (Münster)
  7. Niederrhein (Duisburg)
  8. NRW Süd-West (Aachen)
  9. Ostwestfalen-Lippe (Bielefeld)
  10. Ruhr-Mark (Bochum)
  11. Südwestfalen (Siegen)

Technologieberatungsstelle beim DGB Bezirk NRW

Die Technologieberatungsstelle beim DGB NRW e.V. (TBS)mit Sitz in Dortmund wird von dem Landesministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales in NRW und den Gewerkschaften im Land unterstützt. Die Beratungsstelle handelt im Auftrag des Landes Nordrhein-Westfalen und bietet flächendeckend betriebliche Beratungen, Seminare und Veranstaltungen sowie Informationsmaterial an. Die TBS hat die drei folgenden Regionalstellen:

  • Bielefeld zuständig für Ostwestfalen-Lippe und Südwestfalen sowie
  • Düsseldorf zuständig für Niederrhein und Rheinland.
  • Dortmund zuständig für die Regionen Ruhrgebiet und Münsterland

DGB Bildungswerk NRW

Am 7. Juni 2006 wurde der damalige DGB-Bezirksvorsitzende NRW Guntram Schneider von der Mitgliederversammlung auch zum Vorsitzenden des DGB-Bildungswerks NRW gewählt. Das Bildungswerk ist in NRW der größte Anbieter im Bereich politischer Bildung. Jährlich nehmen ca. 45.000 Personen in Nordrhein-Westfalen das Angebot des Bildungswerks in Anspruch. Ebenfalls ist das DGB-Bildungswerk eines der größten Anbieter für die Qualifizierung von Betriebsräten. Der DGB unterhält darüber hinaus in Hattingen ein Bildungszentrum.

Siehe auch

Literatur

  • Ralf Kleinfeld: Gewerkschaften. In: NRW-Lexikon. Opladen 2000, S. 119-123.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. DGB NRW abgerufen am 10. Oktober 2010
  2. DGB NRW Regionen abgerufen am 10. Oktober 2010

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