- DMPS
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Strukturformel Allgemeines Name Dimercaptopropansulfonsäure Andere Namen - 2,3-bis-Sulfanylpropan-1-sulfonsäure (IUPAC)
- DMPS
- Unithiol
Summenformel C3H8O3S3 CAS-Nummer - 74-61-3
- 4076-02-2 (Natriumsalz)
PubChem 6321 ATC-Code V03AB
Arzneistoffangaben Wirkstoffklasse vicinale Dithiole[1]
Wirkmechanismus Chelatkomplexbildung
Fertigpräparate Dimaval®
Verschreibungspflichtig: verschreibungspflichtig[1] Eigenschaften Molare Masse 188,29 g/mol Sicherheitshinweise Gefahrstoffkennzeichnung
unbekanntR- und S-Sätze R: ? S: ? Bitte beachten Sie die eingeschränkte Gültigkeit der Gefahrstoffkennzeichnung bei Arzneimitteln Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen. Dimercaptopropansulfonsäure (DMPS, Dimaval®, Unithiol) ist ein SH-Gruppen-haltiges Antidot (Gegengift), welches als Chelat-Therapie zur Behandlung von Vergiftungen mit Schwermetallen verwendet wird. Es wird eingesetzt bei Arsen-, Quecksilber-, Gold-, Bismut-, Antimon- und Chromvergiftungen. Bei Thallium, Selen, Eisen, Blei oder Cadmium ist es nicht sinnvoll.
DMPS ist der Nachfolger von Dimercaprol (BAL) - letzteres war gut in Öl löslich (lipophil) und musste in den Muskel gespritzt werden. DMPS hingegen ist wasserlöslich und kann somit auch langsam intravenös verabreicht werden. Die kurzzeitige Anwendung von DMPS im therapeutischen Bereich ist wie bei jedem Medikament eventuell mit leichten Nebenwirkungen verbunden. Die langfristige Anwendung sollte von erfahrenen Ärzten betreut werden.
Lipophiler als DMPS ist Dimercaptobernsteinsäure (DMSA), wodurch das DMSA dem DMPS bei Vergiftungen mit zerebralem Befall von Vorteil sein kann (je lipophiler, umso leichter kann ein Stoff die Blut-Hirn-Schranke überwinden). Wie oben angedeutet, findet DMPS keine Anwendung bei Bleivergiftungen (man nimmt bei Bleivergiftungen DMSA).
Die Wirkungsweise von DMPS beruht auf der Bildung stabiler Chelatkomplexe. Diese Komplexbildung verhindert ein Anlagern der toxischen Metallionen an lebenswichtige Enzyme. Zudem werden die als Komplexe gebundenen Schwermetalle schneller ausgeschieden.
DMPS wird u.a. benutzt, um Patienten auf Schwermetallbelastungen zu testen, z.B. auf kumulative Ablagerungen im Körper, die von Zahnmetallen stammen (bspw. Amalgam und Metalle in Kronen, Brücken und Implantaten). Dazu wird einmalig intravenös DPMS gespritzt. Der Urin vor Gabe und nach Gabe wird dann auf Schwermetalle untersucht. [2]
Die Anwendung sollte nur unter ärztlicher Aufsicht erfolgen.
Quellen
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