- Adalberokirche (Würzburg)
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Die Adalberokirche ist eine katholische Pfarrkirche im Würzburger Stadtteil Sanderau, der sich im Süden gleich an die Innenstadt anschließt. Sie ist ein herausragendes Beispiel neuromanischer Architektur. Die kunstgeschichtliche Bedeutung für Würzburg besteht vor allen Dingen darin, dass zur Zeit der Erbauung alle in Würzburg ansässigen Bildhauer und Kunstmaler am Innenausbau mitgewirkt haben.
Die Sanderau ist das älteste der im Verlauf des 19. Jahrhunderts außerhalb des Ringparks angelegten Wohnviertel. Lange Zeit vermisste man dort jedoch eine angemessene Pfarrkirche für die wachsende Bevölkerung.
Die Adalberokirche wurde schließlich 1894 bis 1899 nach Vorlagenzeichnungen des berühmten Dombaumeisters Franz Josef Ritter von Denzinger (unter anderem verantwortlich für den Wiederaufbau des Frankfurter Kaiserdoms und den Bau der Dreikönigskirche) dem damaligen Zeitgeschmack entsprechend im historisierenden Stil der Neuromanik errichtet und ist dem heiligen Adalbero von Würzburg geweiht, der zur Zeit des Investiturstreits als Bischof in Würzburg wirkte. Ausführender Baumeister war Joseph Schmitz, der in der Hauptsache fränkisches Muschelkalkgestein verwendete. Es entstand eine auf terrassiertem Gelände gelegene, freistehende Basilika in strengen neuromanischen Formen (u. a. mit Querhaus, Vierungsoktogon und beeindruckender Zweiturmfassade).
Durch den Bombenangriff auf Würzburg am 16. März 1945 wurde die Kirche sehr stark beschädigt. Die Altäre, der Kreuzweg und andere wertvolle Kunstgegenstände sind erhalten geblieben. Die provisorische Restaurierung nach 1946 konnte erst in den 1980er und 1990er Jahren im Rahmen einer umfangreichen Restaurierung korrigiert werden. Der Vierungsturm wurde mit seinen Dachgauben und seiner Laterne in den ursprünglichen Zustand versetzt. Die provisorischen Flachdecken wurden beseitigt, neue Gewölbe, die dem ursprünglichen Zustand entsprachen, wurden eingezogen. Im Außenbereich konnten die Kriegsschäden an den Bruchsteinen beseitigt werden. Die Kirchenfassade wurde gereinigt. In den Jahren 1992 und 1993 wurden die vorhandenen schmucklosen Kirchenfenster durch neue, von Wladimir Olenburg künstlerisch gestaltete Fenster ersetzt.
Die St. Adalberokirche besitzt eine im Seitenschiff stehende Rensch-Orgel, die 1995 erbaut wurde. Sie hat 52 Register, die auf drei Manuale verteilt sind. Ihr massives Gehäuse besteht aus Fichte und Tanne. Es wurde von Wladimir Olenburg farbig gefasst. Der Spieltisch ist aus Mahagoniholz gefertigt. Die Spieltrakturen sind mechanisch, die Registertrakturen elektrisch.[1]
- Kreuzweg von Heinz Schiestl
I Hauptwerk C–g3
1. Praestant 16' 2. Principal 8' 3. Voix umana 8' 4. Amorosa 8' 5. Rohrflöte 8' 6. Viola di Gamba 8' 7. Octave 4' 8. Dolatina 4' 9. Quinte 22/3' 10. Superoctave 2' 11. Mixtur major IV 2' 12. Mixtur minur II 1/2' 13. Cornett V 8' 14. Trompete 8' 15. Klarinette 8' II Positiv C–g3 16. Praestant 8' 17. Holzgedeckt 8' 18. Quintadena 8' 19. Octave 4' 20. Flauto traverso 4' 21. Sesquialtera II 22/3' 22. Piccolo 2' 23. Superquint 11/3' 24. Acuta II-IV 22/3' 25. Cromorne 8' Tremulant III Schwellwerk C–g3 26. Lieblich Gedeckt 16' 27. Geigenprincipal 8' 28. Wienerflöte 8' 29. Salicional 8' 30. Viola d amore 8' 31. Voix coelestis 8' 32. Octave 4' 33. Violino 4' 34. Nasard 22/3' 35. Sylvestrina 2' 36. Flötterz 13/5' 37. Harmonia aetheria III 22/3' 38. Mixtur IV 2' 39. Contra-Fagott 16' 40. Trompette harmonique 8' 41. Oboe 8' 42. Clarine 4' Tremulant Pedal C–f1 43. Majorbaß 32' 44. Contrabaß 16' 45. Subbaß 16' 46. Octavbaß 8' 47. Gedecktbaß 8' 48. Violon 8' 49. Choralflöte 4' 50. Hintersatz III 22/3' 51. Holzposaune 16' 52. Trompete 8' - Koppeln: II/I, III/I, III/II, I/P, II/P, III/P, III 16'/P
- Spielhilfen: elektronische Setzeranlage, Crescendowalze
Einzelnachweise
- ↑ Nähere Informationen auf der Website der Gemeinde; zur Disposition auf der Website der Erbauerfirma
Weblinks
49.7841666666679.9361111111111Koordinaten: 49° 47′ 3″ N, 9° 56′ 10″ O}
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