Dafnousia

Dafnousia
Stadtgemeinde Dafnousia
(1997–2010)

Δήμος Δαφνουσιών (Δαφνούσια)
Dafnousia (Griechenland)
Bluedot.svg
Basisdaten
Staat: Griechenland
Verwaltungsregion: Mittelgriechenland
Präfektur: Fthiotida
Geographische Koordinaten: 38° 45′ N, 23° 2′ O38.7523.033333333333Koordinaten: 38° 45′ N, 23° 2′ O
Höhe ü. d. M.: 70 m
(Durchschnitt)
Fläche: 77,374 km²
Einwohner: 3.988 (2001 [1])
Bevölkerungsdichte: 51,64 Ew./km²
Sitz: Livanates
LAU-1-Code-Nr.: 060700
Gemeindegliederung: 3 Gemeindebezirke
Website: www.dafnousion.gr
Lage in der ehem. Präfektur Fthiotida
Image:Dimos Dafnousion.png

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Dafnousia (griechisch Δαφνούσια (n. pl.), auch Dafnoussia) war von 1997 bis 2010 eine Gemeinde in der griechischen Präfektur Fthiotida in Mittelgriechenland. Sie wurde 1997 aus drei Landgemeinden gebidlet und ging 2011 als Gemeindebezirk in der neuen Gemeinde Dimos Lokri auf.

Inhaltsverzeichnis

Lage

Das Gemeindegebiet gehört zur historischen Landschaft Lokris. Es ist an der Küste des mittelgriechischen Festlands gegenüber der Insel Euböa (Evia) gelegen. Im Westen grenzte Dafnousia an Agios Konstantinos, im Südwesten an Elatia, im Süden an Atalandi. Im Norden und Osten bildete die Küste des nördlichen Golfes von Evia, in den das zum Gemeindegebiet gehörende Kap Arkitsa vorspringt, die Gemeindegrenze.

Charakter

Der Großteil des Gebiets der ehemaligen Gemeinde liegt in einer fruchtbaren Küstenebene, die von der Autobahn 1 durchschnitten und landwirtschaftlich genutzt wird.

Livanates ist für den Kartoffelanbau bekannt (die Herkunftsbezeichnung ist geschützt). Ferner werden Gemüse, Oliven, Tabak und Baumwolle angebaut.

Arkitsa besitzt einen Hafen und hat als Anlegestelle der Fähre nach Loutra Edipsou auf Euböa eine gewisse Verkehrsbedeutung.

Das Dorf Goulemi liegt bereits in den hügeligen Ausläufern des Kallidromos-Gebirges.

Gemeindegliederung

Die Gemeinde wurde aus drei früher selbständigen Gemeinden gebildet, den heutigen Ortschaften

  • Arkitsa, 935 Einwohner, Fährhafen
  • Goulemi, 141 Einwohner
  • Livanates, 2.912 Einwohner, Sitz der Gemeindeverwaltung.

Geschichte

Livanates war seit frühester Zeit besiedelt. Der Pirgos genannte Hügel in Livanates scheint aus wiederholten Aufschüttungen zum Schutz gegen Belagerungen entstanden sein. Er soll das bei Homer im Schiffskatalog der Ilias erwähnte Kynos, der Hafen von Opoundas, sein, wo nach der Überlieferung Deukalion und Pyrrha nach der Deukalionischen Flut lebten. Archäologische Ausgrabungen im nordwestlichen Bereich zeigten, dass die Stätte seit der Kupfersteinzeit (3.000 vor Chr.) bis zur byzantinischen Zeit (5. bis 6. Jahrhundert nach Chr.) durchgehend besiedelt war.

In Livanates wurde 1740 der Armatole Andreas Androutsos geboren, der Vater von Odysseas Androutsos, einem Helden der Griechischen Revolution.

In der Gegend von Arkitsa befand sich das antike Alopi. Hier landete Athen seine Truppen unter Kleopompos, um Lokris zu unterwerfen und Euböa zu beherrschen. Das Unternehmen endete mit der Niederlage von Lokroi und der Zerstörung von Thronion. Nach Thukydides wurde Alopi durch ein Erdbeben zerstört.

Das heutige Arkitsa wurde ab 1750 von Zuzüglern aus der näheren Umgebung, aber auch von der Peloponnes erbaut. 1810 gab es etwa dreißig Häuser. Zu dieser Zeit ließ Königin Amalia die erste Schule und die Kirche Agios Georgios erbauen. 1894 wurde der Ort durch ein Erdbeben zerstört, danach wieder aufgebaut.

Sehenswürdigkeiten

Pirgos

Der Pirgos genannte Hügel in Livanates soll das bei Homer erwähnte Kynos, dem Hafen von Opoundas, sein, wo nach der Überlieferung Deukalion und Pyrrha nach der Deukalischen Flut lebten. Aus mykenischer Zeit sind noch Vorratsräume, Öfen zum Brennen von Keramik und zum Schmelzen von Metallen gefunden worden. Diese Bauten wurden über einer älteren Bebauung aus dem Mittelhelladikum errichtet, zu der quaderfömige Gräber gehören. Um den Hügel herum sind Teile einer Befestigung aus hellenisticher Zeit vorhanden.

Statue des Odysseas Androutsos

Auf dem Agios-Charalambos-Platz in Livanates wurde dem Freiheitskämpfer Odysseas Androutsos eine Statue gewidmet.

Metamorphosis-Kirche bei Livanates

In einer lieblichen grünen Umgebung etwa 4 km von Livantes liegt das Metamorphosis-Kloster. Früher ein Mönchskloster, wurde es 1977 in ein Nonnenkloster umgewandelt. Während der Osmanischen Herrschaft war das Kloster, das über große Ländereien verfügte, sehr vermögend und mächtig. Als in der Nähe des Klosters ein Türke ermordet wurde, war das Kloster dem rachsüchtigen Zorn der Türken ausgesetzt. Während der Griechischen Revolution unterstützte es Odysseas Androutsos. Nach der Erlangung der Unabhängigkeit Griechenlands wurde es durch König Otto geschlossen und der Grundbesitz an Bauern verteilt. Die Ikone der Metamorphosis (Verklärung Christi) stammt aus der Mitte des 19. Jahrhunderts.

Agii-Theodori-Kirche in Kinos

In Kinos, einem Ortsteil von Livanates, befindet sich eine byzantinische Kirche, deren Ursprung auf das 11. oder 12. Jahrhundert zurückgeht. Südlich davon gibt es eine weitere kleine Kirche, unter der sich eine gewölbte Krypta befindet; diese soll während der osmanischen Herrschaft als geheime Schule gedient haben. Von hier soll auch ein Tunnel zum Meer führen.

Agia-Ekaterina-Kirche

Beim Ortsteil Melidoni befindet sich die frühchristlische Basilika aus dem 4. oder 5. Jahrhundert mit erhaltenen Mosaiken.

Weblinks

Webseite der Gemeinde (englisch)


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