- Adaloald
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Adaloald (auch Adalwald, Adulubaldus; * 602 in Monza[1]; † 626) war in den Jahren 615-626 König der Langobarden.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Adaloald wurde 602 als Sohn König Agilulfs und der Theudelinde geboren.[1] Er wurde 603 katholisch von Secundus von Trient getauft[2], was eine deutliche Distanzierung zum arianischen Bekenntnis der Langobarden darstellte. Im Juli 604[3] wurde er in Anlehnung an römische Traditionen durch öffentliche Akklamation im Circus von Mailand zum Mitherrscher erhoben.[4] Bei dieser Feier fand auch die von König Agilulf arrangierte Verlobung Adaloalds mit einer Tochter des Frankenkönigs Theudebert II. statt.[4] Da Adaloald beim Tod seines Vaters noch minderjährig war, übernahm seine Mutter Theudelinde 615 die Regentschaft.[5] Diese bemühte sich vergeblich um eine Hinwendung der Langobarden zum Katholizismus. Unter Adaloalds Herrschaft wurden die Kirchen instandgesetzt und „ehrwürdigen Orten“ reiche Geschenke gemacht.[5] Auf die arianischen Langobarden nahm Adaloald jedoch Rücksicht, so dass ihn der Westgotenkönig Sisebut in einem Brief ermahnte, mit größerem Eifer gegen die Häretiker vorzugehen.[6]
Bald nach Adaloalds Herrschaftsbeginn führte der Exarch Eleutherius einen glücklosen Krieg gegen die Langobarden unter deren Feldherrn Sundrarius, der damit endete, dass die Oströmer/Byzantiner abermals Tributzahlungen versprechen mussten.[7]
Bei Adaloald zeigten sich ab 624[8] Anzeichen einer Geisteskrankheit. In den Quellen kursieren verschiedene widersprüchliche Berichte über die weiteren Ereignisse. Offenbar erhob sich gegen Adaloald und die Politik seiner Mutter eine Opposition lombardischer Fürsten. Sie erhoben seinen Schwager Arioald, den Herzog von Turin, 626 zum König.[5] Adaloald wurde gestürzt, möglicherweise vergiftet.[8]
Quellen
- Paulus Diaconus, Historia Langobardorum, hrsg. Ludwig Bethmann und Georg Waitz, in: Monumenta Germaniae Historica, Scriptores rerum Langobardicarum et Italicarum saec. VI–IX, Hahn, Hannover 1878
Literatur
- Ch. Schroth-Köhler: Adalwald. In: Lexikon des Mittelalters. Bd. 1, Sp. 106.
- Wilfried Menghin: Die Langobarden. Theiss-Verlag, Stuttgart 1985.
Weblinks
Wikisource: Historia Langobardorum – Quellen und Volltexte (Latein)- Paulus Diaconus:History of the Langobards (englisch)
- Fredegar: Chronik IV, Kap. 49-50
- Ludo Moritz Hartmann: Geschichte Italiens im Mittelalter Bd. II Teil 1, Wigand, Leipzig 1900, S.170ff, Teil 2, Perthes, Gotha 1903, S. 30ff (teilweise überholt)
- Thomas Hodgkin, Italy and her Invaders Vol VI, Oxford 1895, S. 108ff (teilweise überholt)
- Italy, Emperors & Kings (englisch)
Einzelnachweise
- ↑ a b Paulus Diaconus, Historia Langobardorum IV, 25
- ↑ Paulus Diaconus, Historia Langobardorum IV, 27
- ↑ möglicherweise fanden Krönung und Verlobung erst 610 statt. siehe: Christian Settipani, La préhistoire des Capétiens, 1. Teil : Mérovingiens, Carolingiens et Robertiens, 1993, S. 84.
- ↑ a b Paulus Diaconus, Historia Langobardorum IV, 30
- ↑ a b c Paulus Diaconus, Historia Langobardorum IV, 41
- ↑ Hodgkin, Italy and her Invaders Vol VI, S. 150f
- ↑ Hodgkin, Italy and her Invaders Vol VI, S. 155f
- ↑ a b Fredegar, IV, 49-50, Monumenta Germaniae Historica: MGH SS rer Merov II, S. 145.
Vorgänger Amt Nachfolger Agilulf König der Langobarden
615–626Arioald Kategorien:- König (Langobarden)
- Historische Person (Italien)
- Geboren 602
- Gestorben 626
- Mann
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