- Adam-Air-Flug 172
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Adam-Air-Flug 172 Zusammenfassung Datum 21. Februar 2007 Typ Auseinanderbrechen bei der Landung Ort Surabaya Juanda International Airport Getötete 0 Verletzte nur Leichtverletzte Flugzeug Flugzeugtyp Boeing 737-300 Fluggesellschaft Adam Air Kennzeichen PK-KKV Passagiere 143 Besatzung 5 Überlebende 148 Adam-Air-Flug 172 war ein Inlandslinienflug der indonesischen Fluggesellschaft Adam Air am 21. Februar 2007 von Jakarta (Jakarta-Soekarno Hatta International Airport) nach Surabaya (Surabaya-Juanda International Airport, der um 15:20 Uhr Ortszeit (GMT 8:20) in einem Unglück ohne Todesopfer endete.
Die Boeing 737 mit 143 Passagieren und fünf Besatzungsmitgliedern setzte in Surabaya auf der Start- und Landebahn hart auf, woraufhin die gesamte Rumpfsektion hinter der Flügelwurzel einknickte. Die Passagiere konnten das Flugzeug mit zum Teil leichten Verletzungen verlassen.
Für die Billigfluggesellschaft Adam Air war es der zweite Totalverlust eines Flugzeuges innerhalb von zwei Monaten, nachdem bereits am Neujahrstag eine Boeingmaschine auf dem Flug von Surabaya nach Manado, Nordsulawesi in die Straße von Makassar stürzte und alle 102 Insassen dabei ums Leben kamen (siehe Artikel Adam-Air-Flug 574). Sie stellte in der Folge den Flugbetrieb ein, nachdem ihr die Betriebslizenz entzogen worden war.
Inhaltsverzeichnis
Unglücksverlauf
Bei der Landung auf der 3000 m langen Asphaltpiste des Flughafens von Surabaya in Ost-Java setzte das Flugzeug so stark auf der Landebahn auf, dass augenblicklich die hintere Rumpfsektion einknickte. Bei dieser harten Landung sollen auch eine Reihe von Gepäckstücken aus den Gepäckfächern in die Kabine gefallen sein[1]. Nachdem die Maschine auf der Runway zum stehen gekommen war, konnten alle 148 Insassen das Flugzeugwrack zum Teil mit leichten Verletzungen verlassen.
Die harte Landung soll laut Aussage des Piloten durch starke Fallwinde verursacht worden sein. Außerdem herrschten zum Zeitpunkt der Landungen widrige Wetterverhältnisse und es regnete stark.
Der Flughafen musste für eine Stunde geschlossen werden und mehrere Flüge mit Surabaya als Ziel mussten zu Ausweichflughäfen umgeleitet werden[1]. Die Fluggesellschaft ließ kurz nach dem Unfall das Flugzeugwrack mit weißer Farbe übermalen, um das Firmenlogo, die Flugzeugregistrierung und den Rumpfanstrich unkenntlich zu machen[2]. Solange keine Beweise vernichtet werden, ist diese Handlung legal und bei Zwischenfällen mit Flugzeugen nicht unüblich.
Die Flugzeugstruktur war so stark beschädigt, dass das Flugzeug von Adam Air abgeschrieben werden musste. Der Winkel zwischen den Rumpfsektionen soll nach dem Vorfall bis zu 35 Grad im Vergleich zur Standardstruktur betragen haben.
Fluggerät
Die Boeing 737-300 mit der Kennung PK-KVV wurde im Dezember 2006 von Adam Air übernommen, nachdem sie seit ihrer Fertigstellung 1994 in den Diensten von neun anderen Fluggesellschaften gestanden hatte und zuletzt für die brasilianische Varig geflogen war[3].
Untersuchung
Die Untersuchung des Vorfalls wurde vom Indonesian National Transportation Safety Commission (INTSC) geleitet[4]. Der Flugzeughersteller Boeing hat mitgeteilt, während den Ermittlungen technische Hilfe zu leisten[5]. Zur Ermittlung der Unfallsursache wurden auch Wetterdaten von der indonesischen Wetterbehörde und vom Luftraumkontrollzentrum in Surabaya gesammelt und der Pilot befragt[6].
Folgen
Viele Kunden verlangten nach diesem Vorfall ihr Geld für bereits gebuchte Flüge bei Adam Air zurück.
Die indonesische Regierung ordnete ein Flugverbot für alle sechs verbliebenen Boeing 737-400 von Adam Air an. Diese durften nach einer gründlichen Untersuchungen wieder in den Flugbetrieb zurückkehren und die Airline konnte am 5. März wieder den normalen Linienflugbetrieb aufnehmen.
Das Verlangen mehrerer indonesischer Politiker nach einem generellen Flugverbot für Flugzeuge, die älter als zehn Jahre sind, wurden nach diesem Vorfall immer lauter. Dies wird jedoch von Luftfahrtexperten als nicht hilfreich befunden. Eine qualitativ und quantitativ bessere Wartung der Fluggeräte der indonesischen Inlandsflotte sei viel wichtiger als deren Alter zu verringern[7]. Die aktuelle Grenze für die Flugerlaubnis für Flugzeuge in Indonesien liegt bei einem Alter von 35 Jahren oder 70.000 Landungen[8]. Das indonesische Verkehrsministerium plant, die Fluggesellschaften mit bestimmten „Safety Levels“ auszuzeichnen. Diese sollen von „Level One“, sicher, bis zu „Level Three“, unsicher (mögliches Flugverbot) reichen. Es wird darüber hinaus überlegt, alle Boeing 737, die sich in Indonesien im Betrieb befinden, untersuchen zu lassen[5].
Nach diesem Zwischenfall geriet Adam Air noch mehr in die Kritik. Bereits vor diesem Unfall berichteten Piloten von Adam Air öfters, enormem Druck durch höhere Angestellte ausgesetzt gewesen zu sein. Piloten sollen zum Teil genötigt worden sein, trotz Sicherheitsbedenken zu fliegen. Zum Teil flogen Flugzeuge monatelang mit defekten Türen oder einem beschädigten Fenster. Piloten sagten aus, dass sie mit einer Kündigung rechnen mussten, falls sie sich weigerten, eine Maschine aus Sicherheitsbedenken zu fliegen.[9][10]
Einzelnachweise
- ↑ a b Al Jazeera English
- ↑ news.com
- ↑ Adam Air PK-KKV (Airfleets)
- ↑ Indonesian National Transportation Safety Commission
- ↑ a b nwsource.com
- ↑ mensnewsdaily
- ↑ The Age
- ↑ Indonesia eyes ageing planes TVNZ
- ↑ Associated Press: „Pilots concerned over Indonesia airlines“', 16. Januar 2007 (englisch)
- ↑ Asia Times: „Falling skies for Indonesian aviation “, 24. Januar 2007 (englisch)
Weblinks
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