- Daniel Hope (Violinist)
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Daniel Hope (* 17. August 1974 in Durban, Südafrika) ist ein südafrikanisch-britischer Violinist.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Mit vier Jahren begann er das Violinspiel. Seine Familie zog von Südafrika über Paris nach England, wo Hope dann am Royal College of Music u.a. bei Grigori Zhislin studierte. Er nahm auch Unterricht bei Zakhar Bron und Yehudi Menuhin, bei dem Hopes Mutter eine Anstellung als Sekretärin suchte und fand. Von Menuhin wurde er auch nach seinem Studienabschluss 1996 weiter unterstützt. Von 2002 bis 2008 war er Mitglied des Beaux Arts Trios. Er wurde mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, zuletzt 2009 mit seinem vierten Klassik-Echo. Seit 2007 ist Daniel Hope exklusiv beim Klassik-Label Deutsche Grammophon unter Vertrag. Daniel Hope lebt in Wien.
Daniel Hope ist auch Buch-Autor. Sein erstes Buch Familienstücke, das er zusammen mit der Berliner Autorin Susanne Schädlich geschrieben hat, wurde ein Bestseller in Deutschland. Darin beschreibt er die Suche nach seinen Urgroßeltern in Berlin. Sowohl Julius und Anna Valentin als auch Clemens Klein waren in Berlin lebende, zum Christentum konvertierte Juden. Sie wurden während des Holocaust ermordet. Ein Teil der Familie konnte nach Südafrika fliehen. Im September 2009 erschien sein zweites Buch, ein Konzertführer mit dem Titel Wann darf ich klatschen?
Hope setzt sich in seinen Konzerten für zeitgenössische Musik und die Musik des 20. Jahrhunderts ein, er spielte u. a. die Violinkonzerte von Berg, Britten und Schostakovitsch ein, entdeckte eine frühe Violinsonate von Alfred Schnittke und spielte zahlreiche Uraufführungen. Am 27. Januar 2010 spielte er aus Anlass des Tages des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus im Deutschen Bundestag in Anwesenheit des israelischen Staatspräsidenten Schimon Peres das Stück „Kaddish“ von Maurice Ravel.
Auszeichnungen
- 2004: Klassik-Echo: Nachwuchskünstler für Berg-/Britten-Violinkonzerte
- 2006: Klassik-Echo: Instrumentalist Geige
- 2008: Klassik-Echo: Konzerteinspielungen: Musik des 19. Jahrhunderts (mit dem Chamber Orchestra of Europe, Leitung: Thomas Hengelbrock)
- 2009: Klassik-Echo: Konzerteinspielungen: Musik bis 18. Jahrhundert, Violine
Diskographie (Auszug)
- 2001: Elgar - Walton – Finzi (Nimbus)
- 2004: East meets West (Warner Classics)
- 2004: Berg & Britten Violin Concertos (Warner Classics)
- 2006: Bach (Warner Classics)
- 2006: Shostakovich (Warner Classics)
- 2007: Mendelssohn (Deutsche Grammophon)
- 2008: Vivaldi (Deutsche Grammophon)
- 2009: AIR – a baroque journey (Deutsche Grammophon)
- 2011: The romantic violinist – a tribute to Joseph Joachim (Deutsche Grammophon)
Schriften
- mit Susanne Schädlich: Familienstücke: eine Spurensuche. Rowohlt, Reinbek bei Hamburg 2007, ISBN 978-3-498-06391-7.
- Wann darf ich klatschen? Rowohlt, Reinbek bei Hamburg 2009, ISBN 978-3-498-00665-5.
- Toi, toi, toi! Pannen und Katastrophen in der Musik. Rowohlt, Reinbek bei Hamburg 2011, ISBN 978-3-49803013-1.
Weblinks
- Werke von und über Daniel Hope im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Website von Daniel Hope (englisch)
- Daniel Hope Info bei International Classical Artists
- Video-Interview mit Daniel Hope zu Lebensweg und Arbeit in Deutschland
- "Am Anfang war die Stricknadel", Portrait von Daniel Hope bei Bayern Klassik, Video vom 25. Juli 2010
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