- Daniel Schenkel
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Daniel Schenkel (* 21. Dezember 1813 in Dägerlen; † 19. Mai 1885 in Heidelberg) war ein protestantischer Theologe.
Schenkel machte seine Studien in Basel und Göttingen, habilitierte sich 1838 als Privatdozent zu Basel, wurde 1841 Pfarrer am Münster in Schaffhausen, 1849 Professor zu Basel und 1851 Professor, Seminardirektor und Universitätsprediger in Heidelberg, später mit dem Titel Kirchenrat. Er starb am 19. Mai 1885, nachdem er kurz zuvor in den Ruhestand getreten war.
Unter seinen zahlreichen Schriften sind hervorzuheben:
- Das Wesen des Protestantismus (Schaffhausen 1845-51, 3 Bde.; 2. wesentlich verkürzte Aufl. in 1 Bd., 1862; dazu:
- Das Prinzip des Protestantismus (Schaffhausen 1852)
- Die religiösen Zeitkämpfe in ihrem Zusammenhange mit dem Wesen der Religion und der religiösen Gesamtentwicklung des Protestantismus (Hamburg 1847)
- Der Unionsberuf des evangelischen Protestantismus (Frankfurt 1855)
- Die christliche Dogmatik vom Standpunkt des Gewissens (Wiesbaden 1858-59, 2 Bde.);
- Das Charakterbild Jesu (Wiesbaden 1864, 4. Aufl. 1873), welches Werk dem Verfasser einen Angriff auf seine amtliche Stellung zuzog, dem er in seinen Schriften: Zur Orientierung über meine Schrift 'Das Charakterbild Jesu' (Wiesbaden 1864) und Die protestantische Freiheit in ihrem gegenwärtigen Kampf mit der kirchlichen Reaktion (Wiesbaden 1865) begegnete.
Er selbst stand damals persönlich an der Spitze des Protestantenvereins, für dessen Zwecke auch seine zu Elberfeld erscheinende Allgemeine kirchliche Zeitschrift (1860 bis 1872) sowie seine Schrift Der Deutsche Protestantenverein und seine Bedeutung (Wiesbaden 1868) wirkten. Gleichzeitig redigierte er das Bibellexikon, Realwörterbuch zum Handgebrauch für Geistliche und Gemeindeglieder (Leipzig 1869-75, 5 Bde.).
Später veröffentlichte er:
- Friedrich Schleiermacher. Lebens- u. Charakterbild (Elberfeld 1818);
- Luther in Worms und Wittenberg (Elberfeld 1870);
- Christentum und Kirche (Wiesbaden 1867, 2 Tle.);
- Die Grundlehren des Christentums, aus dem Bewußtsein des Glaubens dargestellt (Leipzig. 1877);
- Das Christusbild der Apostel und der nachapostolischen Zeit (Leipzig 1879).
Von der Arbeit Schenkels zeigte sich sogar der Schriftsteller Arno Schmidt (1914–1979), eigentlich entschiedener Kritiker alles Christlichen, beeindruckt: „SCHENKEL etwa : 1 der sehr wenigen Bücher, die mit dem X=tum ein wenig versöhnen könntn“.[1]
Literatur
- Rainer Reuter: Daniel Schenkel. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL). Band 9, Herzberg 1995, ISBN 3-88309-058-1, Sp. 150–153.
- Heinrich Holtzmann: Schenkel, Daniel. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 31, Duncker & Humblot, Leipzig 1890, S. 82–89.
Weblinks
Anmerkungen
- ↑ Arno Schmidt, Zettel’s Traum, Stahlberg, Stuttgart 1970, Zettel 30 ru.
Dieser Artikel basiert auf einem gemeinfreien Text aus Meyers Konversations-Lexikon, 4. Auflage von 1888–1890. Bitte entferne diesen Hinweis nur, wenn du den Artikel so weit überarbeitet oder neu geschrieben hast, dass der Text den aktuellen Wissensstand zu diesem Thema widerspiegelt und dies mit Quellen belegt ist, wenn der Artikel heutigen sprachlichen Anforderungen genügt und wenn er keine Wertungen enthält, die den Wikipedia-Grundsatz des neutralen Standpunkts verletzen.
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