- Dardania
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Dardanien (Dardania) ist eine historische Region in Südosteuropa, die sich zwischen den Flüssen Ibar, Morava und dem Oberlauf des Vardar erstreckte. Sie umfasst das heutige Territorium Kosovos und ferner einige Gebiete im Süden Serbiens sowie in Mazedonien. Die Region war nach dem illyrischen Stamm der Dardaner benannt, der sich im Osten mit thrakischen Elementen vermischte.
Die Dardaner, schon bei Homer erwähnt, unternahmen in der Antike häufig Raubzüge in das südlich gelegene Gebiet der Makedonen, wurden jedoch 335 v. Chr. von Makedonien unterworfen. 279 v. Chr. zogen aus Makedonien vertriebene keltische Stämme ins Land der Dardaner. Um 250 v. Chr. breiteten sich die Dardaner bis zur Adria aus, wobei ihre schärfsten Gegner die illyrischen Ardiaioi (deutsch Ardiäer) waren. 229 v. Chr. schlugen die Dardaner Demetrios II. Unter Phillip V. wurden Dardaner um Pella, Edessa und Beroia angesiedelt.
Mitte des 1. Jahrhunderts geriet das Gebiet unter die Herrschaft Roms und bildete einen Teil der Provinz Moesia (später Moesia superior). In dieser Zeit wurden in Dardanien zahlreiche Veteranenkolonien errichtet, die Stadt Scupi entwickelte sich zur Metropole, weiterhin gründete Kaiser Trajan das Stadt Ulpiana. Nach einem Aufstand unter Mark Aurel wurden sie zum römischen Militärdienst ausgehoben. Im Zuge der Reformen Diokletians wurde die römische Provinz Dardania begründet, welche die Städte Naissus, Ulpiana, Scupi, das Municipium Dardanorum und Justiniana Prima umfasste. Prokopios von Caesarea verzeichnete im 6. Jahrhundert 69 Festungen in Dardanien. Im 7. Jahrhundert wurde das Gebiet nach erfolglosen Kriegen Maurikios’ von Slawen eingenommen.
Im Spätmittelalter erscheint Dardanien erneut in den Werken gelehrter Autoren. Heute wird der Name von Kosovo-Albanern gelegentlich als alternative Bezeichnung für Kosovo verwendet.
Literatur
- J. Szilágyi: Dardani. In: Der Kleine Pauly. Bd. 1 (1964), Sp. 1386–1387.
- S. Ćirković: Dardanien. In: Lexikon des Mittelalters. Bd. 3 (1986), Sp. 571.
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