- Dardanos
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Dardanos (griech. Δάρδανος, lat. Dardanus), nach der griechischen Mythologie ein Sohn des Zeus und der Elektra, einer der Töchter des Atlas. Er gründete in der Troas die Stadt Dardania und gilt als der mythische Stammvater der Dardaner sowie Trojaner (Troer) und durch Aeneas auch der Römer. Sein Heimatland war Arkadien, wo er mit seiner ersten Gattin, Chryse, die bei ihrer Vermählung von Pallas Athene das Palladion und die Heiligtümer der großen Götter als Mitgift erhalten hatte, den Deimas und Idaios gezeugt haben soll.
Er ist neben Deukalion und Ogygos einer der griechischen Fluthelden, welche jeweils eine große Sintflut überlebt haben sollen.
In uralten Zeiten herrschten zwei Brüder, Iasion (auch Jasion oder Jasos) mit seinem jüngeren Bruder Dardanos, Söhne des Zeus und einer Nymphe, Fürsten des Landes, welche den Atlas verehrten. Von diesen wagte Iasion, als ein Göttersohn, seine Augen zu einer Tochter des Olymp zu erheben, warf eine ungestüme Neigung auf die Göttin Demeter und wurde zur Strafe seiner Kühnheit von seinem eigenen Vater mit dem Blitze erschlagen. Dardanos, der andere Sohn, verließ, tief betrübt über den Tod seines Bruders, Reich und Heimat, wobei seine (zunächst wohl durch Wassers- und Hungersnot veranlasste) Auswanderung über wild empörtes Meer, als Sühne begründet werden muss. Auf der Wanderung war die Insel Samothrake im Ägäischen Meere, für Dardanos und Idäos nur Station. Auch von hier durch Überschwemmung vertrieben, wandten sie sich nach dem asiatischen Festland, wo Dardanos am Fuß des Idabergs, vom König Teukros freundlich aufgenommen und durch die Gnade, die der Sohn bei der "idäischen" Göttermutter fand, nun aufs neue dem Schutz der Götter befohlen, die feste, noch in vorhistorischer Zeit zu Grunde gegangene Stadt Dardania gründete. Mit seiner zweiten Gattin, Bateia, der Tochter des Teukros, zeugte er den Zakynthos, den Erichthonios und wurde so Stammvater des troischen Königshauses.
Bearbeitungen des Mythos
- Dardanus (1739), Oper von Jean-Philippe Rameau
- Dardanus (1784), eine Oper in vier Akten von Antonio Sacchini
Literatur
- Eduard Thraemer: Dardanos 3. In: Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft (RE). Band IV,2, Stuttgart 1901, Sp. –2178.
- Ludwig von Sybel: Dardanos 1. In: Wilhelm Heinrich Roscher (Hrsg.): Ausführliches Lexikon der griechischen und römischen Mythologie. Band 1,1, Leipzig 1886, Sp. 962–963 (Digitalisat).
Dieser Artikel basiert auf einem gemeinfreien Text aus Meyers Konversations-Lexikon, 4. Auflage von 1888–1890. Bitte entferne diesen Hinweis nur, wenn du den Artikel so weit überarbeitet oder neu geschrieben hast, dass der Text den aktuellen Wissensstand zu diesem Thema widerspiegelt und dies mit Quellen belegt ist, wenn der Artikel heutigen sprachlichen Anforderungen genügt und wenn er keine Wertungen enthält, die den Wikipedia-Grundsatz des neutralen Standpunkts verletzen. Kategorie:- Person der griechischen Mythologie
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