Das Innere Reich

Das Innere Reich
Das Innere Reich
Titelblatt der ersten Ausgabe (April 1934)
Beschreibung deutsche Literaturzeitschrift
Verlag Albert Langen / Georg Müller, München
Erstausgabe 1934
Einstellung 1944
Erscheinungsweise monatlich
Herausgeber Paul Alverdes, Karl Benno von Mechow

Das Innere Reich war eine von April 1934 bis Herbst 1944 in München herausgegebene Literaturzeitschrift.

Inhaltsverzeichnis

Inhalt, Geschichte und Rezeption

Die „Zeitschrift für Dichtung, Kunst und deutsches Leben“, so ihr Untertitel, wurde von Paul Alverdes und Karl Benno von Mechow herausgegeben und erreichte eine Auflage von 5.000 bis 6.000 Exemplaren. Mechow editierte ab 1934, stieg aber 1938 wieder aus.[1] Auch wenn die Zeitschrift ein breites literarisches Spektrum bot und nicht nur nationalsozialistische, sondern auch politisch nicht festgelegte oder unbelastete Autoren veröffentlichte, bekannten sich die Herausgeber zu den „neuen Verhältnissen“. Im programmatischen Aufsatz zu Beginn der ersten Nummer kritisieren sie literarische Exilanten und erklären den Namen der Monatsschrift: Entgegen der Meinung einer verzweifelten, sogenannten „Geistigkeit“, die sich innerlich schon längst, äußerlich nun auch durch die Auswanderung von der Volkseele gelöst hat, sprechen wir getrost hier vom „Inneren Reich“, und nennen eine neue Zeitschrift, die der deutschen Dichtung und der deutschen Kunst dienen will, nach diesem Wort.[2] Die Monatsschrift ist umstritten[3] auch weil der obengenannte Aufsatz zuvor bereits Adolf Hitler verherrlicht.[4]

Im Oktober 1936 wurde die Zeitschrift wegen drei, nicht mit der Ideologie übereinstimmenden Aufsätzen[5] in der Augustnummer (zwei zum Geburtstags Friedrichs des Großen[6] kurzzeitig verboten, durfte aber dann bis zum Herbst 1944 weiter erscheinen.

Autoren

Unter anderem veröffentlichten Richard Billinger, Rudolf G. Binding, Georg Britting, Gertrud Fussenegger, Gerd Gaiser, Hans Grimm, Franz Tumler, Günter Eich, Peter Huchel, Rudolf Alexander Schröder, Josef Weinheber, Ernst Wiechert, Rudolf Thiel, Reinhold Schneider und Jochen Klepper.

Literatur

  • Marion Mallmann: „Das innere Reich“. Analyse einer konservativen Kulturzeitschrift im Dritten Reich. Bouvier, Bonn 1978, ISBN 3-416-01383-2 (Abhandlungen zur Kunst-, Musik- und Literaturwissenschaft, 248)

Einzelnachweise

  1. Thomas F. Schneider, Hans Wagener (Hrsg.): Von Richthofen bis Remarque: Deutschsprachige Prosa zum I. Weltkrieg. 1. Aufl. Editions Rodopi, 2003, ISBN 90-420-0955-1, S. 346
  2. Paul Alverdes, Karl Benno von Mechow (Hrsg.): „Das Innere Reich“ – Zeitschrift für Dichtung, Kunst und deutsches Leben. 1. Heft, April 1934, Progammatischer Aufsatz „Inneres Reich“ S. 8
  3. Das Innere Reich im Dritten Reich. In: Die Zeit, Nr. 14/1965
  4. Das Innere Reich. Programmatischer Aufsatz S. 7
  5. Gunther Nickel, Johanna Schrön (Hrsg.): Carl Zuckmayer – Geheimreport. Deutscher Taschenbuch Verlag, München April 2004, 2. Aufl. September 2007, ISBN 978-3-423-13189-6, S. 359 (Anmerkungen zu S. 157–158)
  6. Paul Alverdes, Karl Benno von Mechow (Hrsg.): „Das Innere Reich“. Zeitschrift für Dichtung, Kunst und deutsches Leben. Albert Langen / Georg Müller, Ausgabe August 1936. Rudolf Thiel: Friedrich der Große. Charakterstudien zu einer Biographie (S. 543 bis 573); Reinhold Schneider: Das Berliner Schloß (S. 630 bis 637); Jochen Klepper: Der Geburtstag (S. 638 bis 643)

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