Das kleine Gespenst

Das kleine Gespenst

Das kleine Gespenst ist ein Kinderbuch von Otfried Preußler aus dem Jahre 1966 mit Illustrationen von F. J. Tripp. Es erschien im Thienemann Verlag und wurde in 32 Sprachen übersetzt (ISBN 3522110803). 1967 stand es auf der Auswahlliste zum Deutschen Jugendbuchpreis.

Inhaltsverzeichnis

Inhalt

Das kleine Gespenst lebt auf der Burg Eulenstein. Sein bester Freund ist ein Uhu namens Schuhu. Mit einem Schlüsselbund mit 13 Schlüsseln kann das kleine Gespenst durch einfaches Schütteln alles ohne Berührung öffnen, was es will, egal ob Türen, Fenster oder Truhen. Der größte Wunsch des kleinen Gespenstes ist, die Welt einmal bei Tageslicht zu sehen. Doch alle Versuche nach dem Ende der Geisterstunde wach zu bleiben schlagen fehl. Eines Tages, nachdem das kleine Gespenst schon die Hoffnung aufgegeben hat, erwacht es tatsächlich nicht um Mitternacht, sondern mittags. Bei der Erkundung der Burg bei Tageslicht wird das kleine Gespenst während der Flucht vor einer Schulklasse, die das Burgmuseum besucht, von einem Sonnenstrahl getroffen und verfärbt sich schwarz. Das kleine Gespenst springt in den Burgbrunnen und gelangt durch eine kleine Türe in die Kanalisation der Stadt Eulenberg. Da es im Gewirr der Kanalgänge den Weg zur Burg nicht mehr findet, sucht das Gespenst bei jedem Kanalausgang, ob dieser zur Burg zurückführt. Dadurch stiftet es bei den Bewohnern der Stadt, die es Schwarzer Unbekannter nennen, jede Menge Unheil. Schließlich verwandelt das kleine Gespenst auch noch die 325-Jahr-Feier der Belagerung Eulenbergs durch die Schweden in ein Desaster. Es attackiert den Darsteller des schwedischen Generals Torstensson, im Glauben, der General sei zurückgekehrt, nachdem ihn das Gespenst seinerzeit vertrieben hatte, da es sich damals durch den Lärm der Kanonen gestört gefühlt hatte. Schließlich wendet sich das kleine Gespenst in seiner Verzweiflung um Hilfe suchend an die Apothekerkinder. Diese befragen nachts auf der Burg den Uhu Schuhu, der für das Unglück des Gespenstes die falsch gestellte Rathausuhr verantwortlich macht, da jedes Gespenst dem Gang einer bestimmten Uhr gehorchen muss. Nachdem der Uhrmachermeister die Rathausuhr von der Mittagsstunde auf die Mitternachtsstunde stellt, erwacht das kleine Gespenst wieder in der Nacht und kann zur Burg zurückkehren. Als es dann noch von einem Mondstrahl getroffen wird und sich wieder weiß verfärbt, ist das Glück des kleinen Gespenstes vollkommen und es tanzt vor Freude die ganze Geisterstunde auf den Burgzinnen herum.

Entstehung

Als Otfried Preußler ein Kind war, erzählte ihm seine Großmutter Dora oft Geschichten. Eine dieser Geschichten handelte von einer Weißen Frau. Sie kündigte Geburts- und Todesfälle in der Familie ihrer Nachfahren an, beschützte aber auch oft ihr Zuhause. Einmal hat die Weiße Frau den gefürchteten schwedischen General Torstenson aus dem Schloss ihrer Väter verjagt. Die Weiße Frau hat ihn dazu um Mitternacht aus dem Bett gescheucht und ihm eine Standpauke gehalten. Diese Szene, wie der mit einem Nachthemd bekleidete General Torstenson die Weiße Frau um Gnade anfleht, ist Preußler für immer im Gedächtnis geblieben. Nachdem er anfing zu schreiben, ist aus der Geschichte mit der Weißen Frau und dem gefürchteten General Torstenson ein Buch geworden. Nur, dass aus der Weißen Frau ein Gespenst wurde.[1]

Adaptionen

Die Firma Phonogram brachte in den 1970er Jahren auf ihren Labels Philips und Fontana auf Schallplatten und Musicassetten eine sehr erfolgreiche Hörspielfassung des Buches heraus, heute noch bei der Nachfolgefirma Universal Music erhältlich. Im Jahre 1992 produzierte der deutsche Trickzeichner Curt Linda einen gleichnamigen Zeichentrickfilm. Der Kosmos-Verlag brachte ein Spiel über das kleine Gespenst heraus; es wurde zum Kinderspiel des Jahres 2005. Inzwischen ist das Werk auch als Hörbuch von Karussell erhältlich.

Ausgaben (Auswahl)

  • Otfried Preußler: Das kleine Gespenst, Thienemann Verlag, Stuttgart [u.a.] 2005, ISBN 978-3-522-11080-8.
  • Otfried Preußler: Das kleine Gespenst Schulausgabe, Thienemann Verlag, Stuttgart [u.a.] 2008, ISBN 978-3-522-17937-9 .

Hörbücher

Einzelnachweise

  1. www.preussler.de

Weblinks


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