- Adapa und der Südwind
-
Adapa ist die mythologische Hauptfigur einer sumerischen Erzählung, welche in einer Abschrift aus Amarna und mehreren Tontafeln aus der Bibliothek des Assurbanipal nur unvollständig erhalten ist.
Adapa ist ein Sterblicher, der als Sohn Enkis aus dessen Kultort Eridu stammt. Bei einer Bootsfahrt bricht Adapa dem Südwind Zu durch einen Fluch die Flügel, nachdem dieser das Boot von Adapa kentern lässt, so dass Zu nicht mehr land einwärts wehen kann. Das erzürnt den obersten Gott An so sehr, dass er Adapa ergreifen lassen will. Durch Enkis Rat gelangt Adapa von allein an den Hof Ans, indem er in trauernder Haltung an den Torwächtern Ans, Dumuzi und Ningišzida, vorbeikommt.
Dumuzi und Ningišzida bieten ihm im Auftrag von An Speisen und Getränke an. Doch Adapa lehnt, auf einen Rat Enkis hin, die ihm angebotenen Speisen ab, da diese Speisen des Todes seien. An ist jedoch so beeindruckt von Adapas Ehrlichkeit, dass er ihm stattdessen die Speisen des Lebens anbietet. Somit vergibt Adapa die Chance für die Menschheit die Unsterblichkeit zu erringen. Da Adapa den Rat Enkis befolgt hat, schenkt ihm dieser große Weisheit und magische Kräfte. Der Gott An ist verärgert, als er davon Kenntnis erhielt. [1]
Adapa wird oftmals als Berater von Alulim, dem ersten König von Eridu gemäß der sumerischen Königsliste, bezeichnet. Auf Bildern und Zeichnungen wird Adapa meist mit Kleidung, die aus Fischschuppen hergestellt ist, dargestellt.
Literatur
- Helmut Freydank u.a.: Lexikon Alter Orient. Ägypten * Indien * China * Vorderasien, VMA-Verlag, Wiesbaden 1997 ISBN 3-928127-40-3
- Brigitte Groneberg: Die Götter des Zweistromlandes. Kulte, Mythen, Epen, Artemis & Winkler, Stuttgart 2004 ISBN 3760823068
- Kaurs Lexikon der Mythologie: ISBN 3-8289-4155-9
Anmerkungen und Einzelnachweise
- ↑ Zum Vergleich, siehe auch die Motive der griechischen Prometheus-Sage, in der Prometheus den Göttervater Zeus verärgerte, weil er den Menschen das Feuer bringt.
Wikimedia Foundation.