Davensberg

Davensberg

Davensberg ist ein Ort in der Gemeinde Ascheberg, die wiederum dem Kreis Coesfeld und dem Regierungsbezirk Münster angehört. Er ist der kleinste Ortsteil Aschebergs.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Geographische Lage

Der Ort ist Teil der münsterländischen Parklandschaft und liegt in einem ausgedehnten Waldgebiet namens Davert. Die Entfernung nach Münster beträgt rund 20 Kilometer; auch die Städte Werne und Dortmund sind gut zu erreichen.

Geschichte

Erstmals urkundlich erwähnt wird Davensberg im Jahr 1256. Bei dem Dokument handelt es sich um eine Urkunde des Bischofs von Münster, in der Hermann von Meinhövel "von Daverenberg" als Zeuge genannt wird. Davensberg war nie selbständige Gemeinde, sondern hat seit seinen Anfängen zu Ascheberg gehört. 1985 wurde der Ort als "Golddorf" bei dem Landeswettbewerb "Unser Dorf soll schöner werden" ausgezeichnet.

Einwohnerentwicklung

Um das Jahr 1500 lebten auf der Burgfreiheit von Davensberg bis zu 60 Menschen. Im Jahr 1790 waren es 190, ein Jahrhundert darauf waren es 340 Einwohner. Heute leben in Davensberg, das inzwischen Ortsteil von Ascheberg ist, über 1700 Menschen.[1] "Höhepunkt" der Bevölkerungsentwicklung war bislang der 31. Dezember 2005: Damals lebten in der Ortschaft 1914 Personen.

Politik

Gemeinderat

Die politische Vertreter für Davensberg sind Teil des Gemeinderats von Ascheberg. In Davensberg gibt es zwei Wahlbezirke, den Wahlbezirk 9 (Grundschule Davensberg) und 10 (Burgschule Davensberg). Bei der Kommunalwahl am 30. August 2009 hat in beiden Bezirken die CDU die Mehrheit errungen.

Wappen

Das Wappen von Davensberg zeigt einen schwarzen Löwen auf gelbem Grund.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Der Rundturm in Davensberg

Museen

Im Turm der Burg Davensberg befindet sich ein Museum, das vom Heimatverein Davensberg betrieben wird. Der Ausstellungsschwerpunkt liegt auf alten bäuerlichen Kulturgeräten.

Burg Davensberg

Der Rundturm aus Ziegeln und Bruchsteinmauerwerk war Teil der Ritterburg Davensberg und wurde vermutlich um 1530 errichtet, um 1750 verfiel er zunächst. Erbaut wurde die Burg wahrscheinlich durch die Herren von Büren, einem mächtigen Adelsgeschlecht aus dem Fürstbistum Paderborn. 1599 wird die Burg aufgeteilt und geht in den Besitz der Herren von Morrien auf Nordkirchen sowie Wolf von Füchteln über[2]. Im Dreißigjährigen Krieg wurde die Anlage schweren Zerstörungen ausgesetzt. 1634 wurde die Burg und die angrenzende Freiheit von lüneburgischen Truppen in Brand gesteckt. In der oberen Etage des letztmalig 1971 restaurierten Turms befindet sich ein Kaminzimmer, darunter ein Gefängnis und ganz unten ein Verlies.

Haus Byink

Blick auf Haus Byink

1558 wurde Haus Byink von Heinrich von Ascheberg als westfälisches Bauernhaus im Renaissance-Stil in der heutigen Form erbaut. Allerdings gab es einen Vorgängerbau, der schon um 1400 im Besitz der Herren von Ascheberg war. Angelegt wurde die Anlage als zweiinselige Wasserburg. Bestandteil ist unter anderem ein mächtiges zweigeschossiges Torhaus (erbaut 1561) mit zwei halbrunden turmartigen Vorbauten. Der Bau mit den anderthalb Meter starken Mauern nahe dem Rittersitz Romberg besteht aus Ziegelmosaik. Im Jahr 1698 kam das Haus durch ein Vermächtnis in den Besitz des Christoph Engelbert von Beverförde-Werries. Die Geschichte dieses Familienstammes endete 1780. Haus Byink wurde nun Eigentum von Friedrich Clemens von Elverfeld. Seit 1984 ist das Haus Wohnstätte von Ida Freifrau von Elverfeld. Das Herrenhaus, das auf einer gesonderten Insel gestanden hat, existiert heute nicht mehr[3].

Haus Romberg

In Davensberg liegt auch der kleine Rittersitz Haus Romberg. Schießscharten am Torhaus sowie Gräben und Wälle zeugen noch von dieser Vergangenheit. Das im Renaissancestil erbaute Herrenhaus liegt gegenüber dem Torhaus-Durchgang. An das Herrenhaus schließt sich ein achteckiger Turm mit Eckquaderungen aus Sandstein an.

Katholische Pfarrkirche St. Anna

Die Katholische Pfarrkirche St. Anna wurde zwischen 1497 und 1510 erbaut. Der spätgotische einschiffige Backsteinbau geht auf Balthasar von Büren zurück. Im Inneren des Gotteshauses ist ein von Johann Brabender 1566 geschaffenes Retabel zu sehen, das mit Flügelgemälden Hermann tom Rings ausgestattet ist.

Papst-Denkmal

Am 24. Februar 1995 wurde auf Anregung des Heimatvereins Davensberg neben der Kirche ein Denkmal für Papst Innozenz VIII. eingeweiht.

Sport

Ein wichtiger Sportverein in Davensberg ist der SV Davaria Davensberg. Er wurde im Jahr 1949 gegründet. Das Vereinsheim Waldstadion mit der 1999 erbauten Tribüne befindet sich am Rinkeroder Weg. Der 1. Vorsitzende ist Wolfgang Lübke. Die Hauptsportart ist Fußball, angeboten wird aber auch der Breitensport und Judo.[4]

Seit 2010 besteht im Ort eine privat betriebene 5 ha große Swingolfanlage.[5]

Wirtschaft und Infrastruktur

Verkehr

Bahnhof Davensberg

Der Ort liegt verkehrsgünstig: Bis zur Bundesautobahn 1, der „Hansalinie“ Köln-Bremen sind es vier Kilometer. Die unmittelbare durch den Ort führende Hauptverkehrsachse ist die L 844, die Ottmarsbocholt mit Ascheberg verbindet. Weiterhin verfügt Davensberg über einen Bahnanschluss an der Strecke Münster – Lünen – Dortmund; die Züge der Eurobahn (RB 50, „Der Lüner“) halten in Davensberg (zwischen 5 Uhr und 24 Uhr) im Stundentakt.

Auszeichnungen

Im Jahr 1985 hat Davensberg die Goldmedaille im Bundeswettbewerb "Unser Dorf soll schöner werden" (heute: "Unser Dorf hat Zukunft") errungen.

Literatur

Einzelnachweise

  1. Gemeinde Ascheberg – Davensberg
  2. Burgenwelt: Burg Davensberg in Ascheberg, unter Bezugnahme auf den HB-Bildatlas Spezial 13 - Wasserschlösser im Münsterland. Hamburg, 1984
  3. Haus Byink - Sitz der Ritter von Ascheberg, aufgerufen am 17. November 2009
  4. http://www.sv-davaria.de/index.php SV Davaria Davensberg, aufgerufen am 4. November 2009
  5. Swingolfanlage Davensberg

Weblinks

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