Eurobahn

Eurobahn
eurobahn
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Basisinformationen
Unternehmenssitz Hamm
Webpräsenz www.eurobahn.de
Bezugsjahr 2008
Eigentümer Keolis Deutschland GmbH & Co. KG
Geschäftsführung Hans Leister
Betriebsleitung Thomas Görtzen
Verkehrsverbund Nahverkehrsverbund Paderborn-Höxter
Verkehrsgemeinschaft Münsterland
Verkehrsgemeinschaft Ruhr-Lippe
OWL Verkehr „Der Sechser“
Verkehrsverbund Rhein-Ruhr
Beschäftigte 300
Linien
Spurweite 1435 mm (Normalspur)
Eisenbahn 10
Anzahl Fahrzeuge
Triebwagen 61
Statistik
Fahrgäste 4,1 Mio. pro Jahr
Fahrleistung 11,3 Mio. km pro Jahr
Länge Liniennetz
Eisenbahnlinien 860 km
Sonstige Betriebseinrichtungen
Betriebshöfe 2 Betriebswerke (Bw)
Streckennetz der Eurobahn, Stand: April 2011

Unter der Marke Eurobahn (Eigenschreibweise eurobahn) betreibt die Keolis Deutschland Schienenpersonennahverkehr in Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen sowie Anschlußverkehr bis Kassel in Kurhessen. Zur Wartung der Züge werden Werkstätten in Hamm-Heessen (für Elektrotriebwagen) und Bielefeld (für Dieseltriebwagen) betrieben. Die Keolis Deutschland GmbH & Co. KG, Berlin ist eine Tochter und Auslandsaktivität der Keolis S.A., Paris. Alle Aktivitäten der Keolis S.A. (einschließlich Beteiligungen) werden als Keolis-Gruppe bezeichnet.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Die Eurobahn wurde im Jahre 1998, als Eurobahn Verkehrsgesellschaft mbH & Co.KG, mit Sitz in Wachenheim, gegründet. Die Gesellschafter waren VIA Générale de Transport et d‘ Industrie S.A. (VIA G.T.I.) mit 60% und die Rhenus AG & Co.KG, die zur RETHMANN-Gruppe gehört; mit 40%. Die erste von der Eurobahn bediente Bahnstrecke war die im Jahr 1999 reaktivierte Donnersbergbahn von Alzey nach Kirchheimbolanden, in Rheinland-Pfalz, wo der Betrieb am 30. Mai 1999 aufgenommen wurde. Am 28. Mai 2000 wurde der Betrieb zwischen Bielefeld und Rahden bzw. Lemgo, in NRW, übernommen (Ravensberger-Bahn und der Lipperländer) Ab dem 25. November 2000 hat das Tochterunternehmen Freiberger Eisenbahngesellschaft mbH den Betrieb auf der Strecke Freiberg – Holzhau, in Sachsen übernommen. Aus der Eurobahn Verkehrsgesellschaft mbH & Co.KG. wurde dann am 20. September 2001 die Rhenus Keolis GmbH & Co.KG, mit Sitz in Mainz. Die Gesellschafter sind nun die Rhenus AG & Co.KG mit 51% und Keolis S.A. (mit Beteiligung der SNCF 43,5%) mit 49%. In diesem Unternehmen werden die Eisenbahnbetriebe Alzey, Bielefeld und Freiberg und die Busbetrieb in Bad Kreuznach und Zweibrücken zusammen geführt. Zum Start der Rhenus Keolis GmbH & Co.KG hatte das Unternehmen ca. 180 Mitarbeiter. Die Betriebsübernahme zwischen Hildesheim - Löhne (Weser-Bahn) und Hildesheim - Bodenburg (Lammetalbahn) erfolgte am 14. Dezember 2003. Die Gesellschafter Keolis S.A. und die Rhenus AG & Co.KG teilten das Unternehmen zum 1. Dezember 2007 in die Keolis Deutschland GmbH & Co.KG, die den Betrieb von nun an als Marke Eurobahn in Bielefeld übernahm, und die Rhenus Venrio GmbH & Co.KG, die die anderen beiden Eisenbahnunternehmen und die Busbetriebe übernahmen.

Aktueller Betrieb

Countdown bis zur Betriebsaufnahme im Hellweg-Netz, 2008

Die Eurobahn gewann im März 2006 die Ausschreibungen für das Hellweg-Netz (RB 50, 59, 69, 89) in Nordrhein-Westfalen. Die Betriebsaufnahme erfolgte zum Fahrplanwechsel am 14. Dezember 2008. Die Eurobahn fährt auf diesem Netz mit Triebwagen vom Typ Stadler Flirt. Die Ausschreibung ist zehn Jahre gültig. Zum Fahrplanwechsel im Dezember 2010 werden vereinzelt Züge der Eurobahn über Warburg hinaus nach Kassel-Wilhelmshöhe und zurück verkehren. Die zuständigen Verkehrsverbünde gleichen durch diese Fahrten den ausgedünnten Fernverkehr auf der Mitte-Deutschland-Verbindung aus.

Im März 2007 gewann die Eurobahn die Ausschreibung des Maas-Rhein-Lippe-Netzes. Damit hat sie ab Dezember 2009 für 16 Jahre die Linien RE 3 und RE 13 übernommen. Allerdings konnte die Übernahme der beiden Linien nicht wie geplant stattfinden, da das zuständige Eisenbahnbundesamt die Zulassung der für den Einsatz im Maas-Rhein-Lippe-Netz vorgesehenen 14 fünfteiligen FLIRT-Triebwagen vorerst verweigert hat [1][2]. Grund hierfür waren fehlende Nachweise von Seiten des Herstellers Stadler Rail. Deshalb hat die Eurobahn den Betrieb nur mit einem Notfahrplan aufgenommen, der Ersatzzüge der DB auf der Linie RE 13 vorsah.[3].

Am 19. Februar 2010 hat das Eisenbahnbundesamt die Zulassung für die fünfteiligen FLIRT-Triebwagen erteilt [4]. Seit dem 23. Juli 2010 liegt die Zulassung der vierteiligen Fahrzeuge für den Niederländischen Bereich vor,[5] so dass seit dem 25. Juli 2010 diese Fahrzeuge bis nach Venlo fahren dürfen. Aus Kapazitätsgründen war bis zur Zulassung der fünfteiligen Fahrzeuge ein Umstieg in Mönchengladbach notwendig.

Linie Name KBS Zuglauf Vertragslaufzeit
RB 67 Der Warendorfer 406 BielefeldGütersloh – Warendorf – Münster Dezember 2013 – Dezember 2025
RB 71 Ravensberger Bahn 386 Bielefeld – Bünde – Rahden Mai 2000 – Dezember 2025
RB 73 Der Lipperländer 404 Bielefeld – Lemgo-Lüttfeld Mai 2000 – Dezember 2025
RE 82 Der Leineweber 404, 405 Bielefeld – Lage – Detmold (– Altenbeken) Dezember 2013 – Dezember 2025
Fahrleistung: 2,2 Millionen Zugkilometer pro Jahr
RB 77 Weser-Bahn 372 HildesheimHamelnLöhne – Bünde Dezember 2003 – Dezember 2011
RB 79 Lammetalbahn 373 Hildesheim – Bodenburg Dezember 2003 – Dezember 2011
Länge: 119 km
RB 50 Der Lüner 411 DortmundLünen – Münster Dezember 2008 – Dezember 2018
RB 59 Hellweg-Bahn 431 Dortmund – Unna – Soest Dezember 2008 – Dezember 2018
RB 69 Ems-Börde-Bahn 410, 400 Münster – Hamm – Gütersloh – Bielefeld Dezember 2008 – Dezember 2018
RB 89 Ems-Börde-Bahn 410, 430 Münster – Hamm – Soest – Lippstadt – PaderbornWarburg Dezember 2008 – Dezember 2018
Länge: 370 km, Fahrleistung: 5,6 Millionen Zugkilometer pro Jahr
RE 3 Rhein-Emscher-Express 415, 416 Düsseldorf – Duisburg – Oberhausen – Gelsenkirchen – Dortmund – Hamm Dezember 2009 – Dezember 2025
RE 13 Maas-Wupper-Express 485, 455 VenloMönchengladbach – Düsseldorf – WuppertalHagen – Hamm Dezember 2009 – Dezember 2025
Länge: 270 km, Fahrleistung: 3,3 Millionen Zugkilometer pro Jahr

Fahrzeuge

Die Eurobahn setzt zur Zeit auf ihren Regionalbahnlinien sieben Bombardier Talent-Dieseltriebwagen (VT 2.01–VT 2.07), elf LINT 41-Dieseltriebwagen (VT 4.01–VT 4.11) sowie 25 4-teilige FLIRT-Elektrotriebwagen (ET 5.01–ET 5.25) ein.

Bis Dezember 2009 wurden weitere vier 4-teilige (ET 6.01-ET 6.04) und 14 5-teilige (ET 7.01-ET 7.14) FLIRT-Triebwagen beschafft. Das Eisenbahn-Bundesamt hatte letzteren allerdings zu Beginn die Zulassung verweigert. Schuld daran sollen fehlende Unterlagen des Herstellers Stadler Rail sein.[1][2] Die Eurobahn konnte daher den Betrieb auf dem Maas-Rhein-Lippe-Netz nur eingeschränkt aufnehmen und hat einen Ersatzfahrplan veröffentlicht.[3]

Für den Ersatzverkehr auf dem RE 13 wurden zudem 15 Lokomotiven der Baureihe 185, 6 Dieseltriebwagen der Baureihe 642 und zahlreiche Personenwagen verschiedenster Bauarten angemietet.

Einsatz der Fahrzeuge
Weser-Bahn und Lammetalbahn: LINT 41-Dieseltriebwagen
Ravensberger Bahn und Der Lipperländer: Talent-Dieseltriebwagen
Hellweg-Netz und Maas-Rhein-Lippe-Netz: FLIRT-Elektrotriebwagen

Betriebswerke

Zur Wartung ihrer Dieseltriebwagen unterhält die Eurobahn ein Betriebswerk (Bw) im Bielefelder Ortsteil Sieker. Ein weiteres Betriebswerk wurde im Jahre 2008 in Hamm-Heessen errichtet, welches der Wartung der Elektrotriebwagen des Hellweg-Netzes und des Maas-Rhein-Lippe-Netzes dient. An diesem Standort stehen vier Wartungsgleise sowie eine Waschanlage zur Verfügung. Es können 43 Fahrzeuge gewartet werden.

Kundencenter

Das Kundencenter und die Verwaltung der Niederlassung Eurobahn befinden sich direkt gegenüber dem Westausgang des Bahnhofs Hamm in der Unionstraße 3. Ein weiteres Kundencenter ist am Hauptbahnhof Düsseldorf in der Immermannstraße 65 (Bahnhofsvorplatz).

Ehemaliger Fernverkehr zwischen Köln und Bielefeld

Vom 1. Dezember 2000 bis zum 28. Januar 2001 betrieb die Eurobahn außerdem zwischen Köln Hbf und Bielefeld Hbf einen privaten Fernverkehrszug, zum Einsatz kamen reguläre Talent-Triebwagen aus dem Nahverkehrsbestand. Sie gehörte damit zu den ersten Unternehmen, welche nach der 1994 eingeleiteten Bahnreform neben der DB Reise & Touristik AG auf dem deutschen Schienenpersonenfernverkehrsmarkt agierte. Die Fahrzeit betrug zweieinhalb Stunden, die Verbindung wurde jedoch nur freitags und sonntags angeboten (je ein Zugpaar). Zwischenhalte waren Gütersloh Hbf, Dortmund Hbf, Düsseldorf Flughafen und Düsseldorf Hbf.

Eine einfache Fahrt über die Gesamtstrecke kostete inklusive Platzreservierung 40 D-Mark. Damit lag der Fahrpreis um ein Drittel unter dem der DB, darüber hinaus wurde ein Begrüßungsgetränk gereicht. Wegen mangelnder Bekanntheit und der daraus resultierenden schlechten Auslastung stellte das Unternehmen das Angebot jedoch nach nur zwei Monaten wieder ein. Pro Fahrt saßen nur 20 bis 30 Fahrgäste in den Zügen.[6][7][8][9]

Siehe auch

Galerie

Quellen

  1. a b EBA: Fehlende Nachweise des Herstellers verhindern Zulassung neuer Fahrzeuge des Typs „Flirt“
  2. a b Verzögerte Fahrzeugzulassung verschiebt Start der Eurobahn auf RE 3 und RE 13
  3. a b Ersatzkonzept der Eurobahn für den RE 3 und RE 13 ab 14. Dezember 2009
  4. Fahrzeugzulassung
  5. http://www.maas-rhein-lippe.de/no_cache/de/aktuelles/news-detailansicht/article/748/re-13-vier.html
  6. Berliner Zeitung: Konkurrenz für Deutsche Bahn im Fernverkehr – Eurobahn fährt für 40 Mark von Bielefeld nach Köln
  7. WDR: Dschungel - Ist die Bahn zu Retten? Teil 1: Eurobahn & Co
  8. Pressemeldung der Eurobahn vom 27. November 2000: Eurobahn ab 1. Dezember im Fernverkehr aktiv
  9. Pressemeldung der Eurobahn vom 26. Januar 2001: Mangelnde Auslastung: Fernzug nach Köln wird eingestellt

Weblinks

 Commons: Eurobahn – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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