David Maximowitsch Alopaeus

David Maximowitsch Alopaeus
Wappen von Graf David Maximowitsch Alopaeus

Geheimrat Graf Franz David Maximowitsch Alopaeus [Alopeus] (* 19. Dezemberjul./ 30. Dezember 1769greg.[1] in Wyborg, Großfürstentum Finnland; † 13. Juni 1831 in Berlin) war ein russischer Diplomat.

David wurde auf der Militärschule zu Stuttgart erzogen und durch seinen älteren Bruder Maximilian von Alopaeus in die diplomatische Laufbahn eingeführt. 1792 wurde er Sekretär des russischen Gesandten Rumjanzew in Frankfurt am Main.

Im Jahre 1800 kam er als russischer Gesandter an den schwedischen Hof, wo der junge König Gustav IV. am 1. Nov. 1796 die Regierungsgeschäfte von seinem Oheim und Vormund Herzog Karl von Södermanland übernommen und sich am 16. Dezember 1800 der von Russland gestifteten Neutralität der nordischen Mächte angeschlossen hatte. Inzwischen hatte 1802 in Russland Alexander I. den Thron bestiegen, mit dem Gustav ein Handelsbündnis gemeinsam mit Großbritannien einging. Das Verhältnis Russland – Großbritannien kühlte merklich ab. Doch der eigensinnige Gustav trat am 8. Februar 1808 in ein engeres Bündnis mit Großbritannien, unbekümmert um die zu erwartende Kriegserklärung Dänemarks und Russlands; denn letzteres hatte ihn vergeblich von Großbritannien zu trennen und zur Schließung der Ostsee für britische Schiffe bis zum allgemeinen Seefrieden zu bewegen gesucht.

Als gebürtiger Finne sollte Alopeus nun Gustav zur Verzichtleistung auf Finnland zu Gunsten Russlands bewegen, hatte aber dabei keinen Erfolg. Als die Russen mit 60.000 Mann in Finnland einrückten, wurde er von den Schweden verhaftet. Seine Papiere wurden beschlagnahmt, wonach Bestechungsversuche von schwedischen Militärs seitens Russlands zutage kamen.

Nach der Eroberung Finnlands wurde Alopeus zum Mitglied des Geheimen Rats ernannt, danach von seinem Monarchen in den Grafenstand erhoben. Als sein ehemaliger Chef Rumjanzew als Reichskanzler 1809 in der finnischen Hafenstadt den Frieden von Fredrikshamn mit Schweden (Karl XIII.) schloss, war er maßgeblich beteiligt.

Schließlich kam er 1811 als Gesandter an den württembergischen Hof in Stuttgart. Hier spielte er u.a. eine Schlüsselrolle bei der Vermittlung des Erfinders und Konstrukteurs Franz Leppich, der für den Zaren ein Kampfluftschiff bauen sollte. 1813 wurde er zunächst Generalkommissar der verbündeten Heere. Anschließend wurde er Gesandter in Berlin und Mecklenburg-Schwerin und bekleidete diese Posten bis zu seinem Tod 1831.

Literatur

  • Wadim Infantjew: In jenen Jahren (Zeitschrift "Уральский Следопыт“ [spr. Uraljskij Sledopyt] „Uralpfadfinder“ 12.1968), (Übersetzung durch Ing. Gustav Kraut, Warmbronn – Deutsches Museum München).
  • Paul Wider: Menschen und Ballone. Dokumentation zur Geschichte der Ballonluftfahrt in Süddeutschland und der deutschsprechenden Schweiz. Bechtle Verlag, Esslingen u. a. 1993, ISBN 3-7628-0516-4.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Eintrag im Taufregister der schwedischen Gemeinde zu Wiburg (schwedisch: Viborgs svenska församling)
Meyers Konversationslexikons logo.svg Dieser Artikel basiert auf einem gemeinfreien Text aus Meyers Konversations-Lexikon, 4. Auflage von 1888–1890. Bitte entferne diesen Hinweis nur, wenn du den Artikel so weit überarbeitet oder neu geschrieben hast, dass der Text den aktuellen Wissensstand zu diesem Thema widerspiegelt und dies mit Quellen belegt ist, wenn der Artikel heutigen sprachlichen Anforderungen genügt und wenn er keine Wertungen enthält, die den Wikipedia-Grundsatz des neutralen Standpunkts verletzen.

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