- Additivität
-
In der Mathematik heißen Funktionen additiv, wenn sie Summen erhalten, d. h.
- f(x + y) = f(x) + f(y).
Sind Definitions- und Zielbereich abelsche Gruppen, so spricht man auch von -Linearität.
Inhaltsverzeichnis
Sub- und Superadditivität
Ist M eine Halbgruppe mit der Verknüpfung „+“, so heißt eine Abbildung subadditiv, wenn für alle x und y aus M gilt:
Die Abbildung heißt superadditiv, wenn für alle x und y aus M gilt:
Eine Abbildung ist genau dann additiv, wenn sie sowohl sub- als auch superadditiv ist.
Beispiele
Gemäß der Dreiecksungleichung sind Normen und Beträge stets subadditiv.
Sublineare Funktionen sind subadditiv, lineare Abbildungen additiv.
Definition in der Zahlentheorie
Bei einer zahlentheoretischen Funktion fordert man für die Additivität nur, dass die Gleichung f(x * y) = f(x) + f(y) für teilerfremde x und y gilt. Gilt sie für alle x und y, heißt die Funktion streng additiv. Siehe zahlentheoretische Funktion für näheres.
Eine ähnliche Einschränkung der Additivität (auf disjunkte statt beliebige Vereinigungen) gibt es in der Maßtheorie, siehe nächster Abschnitt.
Sigma-Additivität, Maße
Induktiv kann man zeigen, dass Additivität für jede endliche Auswahl x1, ..., xn aus M gilt:
- f(x1 + ... + xn) = f(x1) + ... + f(xn)
Entsprechendes gilt für Sub- und Superadditivität.
Ist M nun etwa eine σ-Algebra und damit insbesondere eine Halbgruppe bezüglich der Verknüpfung (Vereinigung), so heißt eine Funktion abzählbar additiv oder σ-additiv, wenn eine entsprechende Gleichung auch für abzählbar unendlich viele disjunkte Mengen Ai gilt, also:
- .
Allgemeiner ist ein äußeres Maß σ-subadditiv, das heißt es gilt:
für alle abzählbaren Familien .
Ein inneres Maß ist dagegen σ-superadditiv für disjunkte Vereinigungen, das heißt es gilt:
für alle abzählbaren Familien disjunkter Mengen .
Eine Abbildung, die sowohl ein äußeres als auch ein inneres Maß ist, ist ein Maß. Maße sind also σ-additiv für disjunkte Vereinigungen, für beliebige Vereinigungen aber nur σ-subadditiv.
Wikimedia Foundation.