- Dekkan
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Dekkan oder Dekhan, englisch auch Deccan (von Sanskrit Dakschina: „rechte“ – also nach indischem Verständnis südliche – „Weltgegend“) ist die Bezeichnung für den südlichen Teil des Indischen Subkontinents, der im Norden von der Indus-Ganges-Ebene, im Westen vom Arabischen Meer und im Osten vom Golf von Bengalen - zwei Ausläufern des Indischen Ozeans - begrenzt wird und nach Süden im Kap Komorin ausläuft.
Inhaltsverzeichnis
Geographie
Zu unterscheiden ist zwischen dem gesamten Dekkan und dem Dekkan-Plateau (Hochland von Dekkan). Das Plateau erstreckt sich im Norden bis in die Landschaft um den Fluss Tapti und grenzt dort an die Gebirgszüge des Satpura, im Westen und Osten bilden die Gebirgszüge der Westghats und Ostghats die Grenzen, die im Süden nahezu zusammenstoßen. Es ist ein Tafelland, im Osten gewellt, das nach Westen hin abflacht und ausgedehnte Ebenen bildet. Im Westen betragen die Höhen des Dekkan-Plateaus 1000 bis 1300 m, im Zentrum 500 bis 600 m. Die den Westghats entspringenden Flüsse durchfließen das Plateau in östlicher Richtung und münden in den Golf von Bengalen.
Neben vereinzelten Bereichen mit alluvialen und diluvialen Böden herrschen fruchtbare Schwarzerde- und Laterit-Böden vor. Das Dekkan-Plateau ist verhältnismäßig trocken, weil der Südwest-Monsun von den Westghats abgehalten wird. Die Landwirtschaft ist daher auf Bewässerung angewiesen.
Bevölkerung
Die vorherrschenden Sprachgruppen sind Marathi, Telugu und Kannada, kleine Gruppen der Urbevölkerung Südindiens bilden die Bhil und Kol. Die muslimische Bevölkerung der Städte im ehemaligen Fürstenstaat Hyderabad spricht Urdu.
Geschichte
Ob die Neolithisierung des Dekkan aus Ostindien erfolgte oder vor Ort stattfand, ist umstritten. Die wilden Vorfahren von Hirse (Brachiaria ramosa) und Quirlige Borstenhirse (Setaria verticillata (L.) P. Beauv.) wuchsen in den Savannen des südlichen Dekkan, ebenso wie wilde Gurken (Cucumis sativus L.). Das Neolithikum des südlichen Dekkan wird in die folgenden Phasen unterteilt:
Datierung (Jahr v. Chr.) Ashmond-Tradition, Phase 1 2800–2200 Ashmond-Tradition, Phase 2 2200–1800 Ashmond-Tradition, Phase 3 1800–1000 Erst im frühen 2. Jahrtausend v. Chr. (Chalkolithikum) werden Weizen, Gerste, und Hülsenfrüchte angebaut. Nutzpflanzen aus China oder Zentralasien tauchen um die Wende zum 2. Jahrtausend auf. Es handelt sich um Hirse (Setaria italica L., Panicum miliaceum L.) und Hanf (Cannabis sativa L.).
Vom 3. Jahrhundert bis zum 14. Jahrhundert waren die Könige von Orissa Herrscher des Landes. Dann wurde das Land von den Moslems unter Allah ud Din erobert. 1676 begründete Shivaji einen eigenen Staat der Marathi. 1818 schließlich kam das Dekkan unter englische Herrschaft. In den Jahren 1876 bis 1877 kam es zu einer folgenschweren Hungersnot, in deren Verlauf schätzungsweise 1,3 Millionen Menschen umkamen.
Weblinks
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