Delle

Delle
Delle
Wappen von Delle
Delle (Frankreich)
Delle
Region Franche-Comté
Département Territoire de Belfort
Arrondissement Belfort
Kanton Delle
Koordinaten 47° 30′ N, 7° 0′ O47.5069444444446.9980555555556364Koordinaten: 47° 30′ N, 7° 0′ O
Höhe 364 m (353–443 m)
Fläche 9,20 km²
Einwohner 6.000 (1. Jan. 2008)
Bevölkerungsdichte 652 Einw./km²
Postleitzahl 90100
INSEE-Code
Website www.delle.fr

Delle mit der Kirche Saint-Léger

Delle (deutsch (veraltet/ungebräuchlich) Dettenried oder Dattenried) ist eine Stadt im Osten Frankreichs an der Grenze zur Schweiz. Sie ist Hauptort des Kantons Delle im Arrondissement Belfort, welches dem Département Territoire de Belfort angehört. Delle hat 6000 Einwohner (1. Januar 2008)).

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Der Ort geht auf gallorömische Zeit zurück. Damals stand am rechten Ufer der Allaine eine Römervilla. Seit dem 6. Jahrhundert breitete sich die Siedlung auch auf dem anderen Ufer aus. 728 schenkte Graf Eberhard, ein Sohn des Herzogs Adalbert von Elsass, das Gebiet der Benediktinerabtei Murbach.[1] Später gehörte die Stadt zur Grafschaft Pfirt und kam mit dieser 1324 an die Habsburger. Zwischen 1232 und 1235 führten die Grafen von Pfirt und die Grafen von Mömpelgard eine Auseinandersetzung um den Besitz Dattenrieds. 1358 erhielt Dattenried von Herzog Rudolph von Österreich mit Genehmigung des römisch-deutschen Kaisers Karl IV. das volle Stadtrecht.[2] 1636 wechselte Delle an Frankreich und wurde 1659 dem Kardinal Mazarin geschenkt.

1871 wurde die Stadt in Folge des Frankfurter Friedensvertrages zusammen mit anderen Orten vom elsässischen Département Haut-Rhin losgelöst und nach einer Übergangsphase zum Territoire de Belfort geschlagen.

Maison Feltin (Rathaus)
mittelalterliches Haus

Sehenswertes

  • Kirche Saint-Léger mit Schwenkedel-Orgel
  • Maison Feltin, heute Rathaus
  • Maison des Cariatides mit Justitia-Figur
  • Maison des Remparts (ältester Teil von 1576)

Sonstiges

In Delle befindet sich ein Grabstein, der an Albert Mayer erinnert, den ersten Gefallenen des Ersten Weltkrieges.[3]

Verkehr

Am 29. Juni 1868 eröffnete die Compagnie Paris-Lyon-Méditerranée (PLM) die Bahnstrecke Montbéliard–Audincourt–Morvillars–Delle, die am 23. September 1872 durch die Chemin de fer Porrentruy-Delle (PD) ihren Anschluss in die Schweiz bekam. Am 13. August 1877 eröffnete die Compagnie de l'Est (EST) die Strecke Belfort–Morvillars (–Delle). Mit Fertigstellung der Strecke Delémont–Porrentruy wurde Delle zum nördlichsten und wichtigsten Grenzbahnhof zwischen der Schweiz und Frankreich.

Nach dem Zweiten Weltkrieg verschob sich der Bahnverkehr auf die Bahnstrecken durch das Elsass nach Basel, im September 1992 wurde der durchgehende Personenverkehr und 1993 der komplette Güterverkehr eingestellt. Die Bedienung von Schweizer Seite her, aus dem nahen Boncourt wurde im Mai 1995 eingestellt.

Seit dem 8. Dezember 2006 verkehren nach elfeinhalbjähriger Unterbrechung wieder Züge der SBB zwischen Boncourt und Delle. Geplant ist die Reaktivierung der Strecke von Delle bis nach Belfort, mit einem Anschluss an die zukünftige LGV Rhin-Rhône.

Persönlichkeiten

Weblinks

 Commons: Delle – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Fußnoten

  1. Heinrich Gottfried Philipp Gengler: Regesten und Urkunden zur Verfassungs- und Rechtsgeschichte der deutschen Städte im Mittelalter, Erlangen 1863, S. 725-728online..
  2. Ernst Theodor Gaupp: Deutsche Stadtrechte des Mittelalters, mit rechtsgeschichtlichen Erläuterungen. Zweiter Band, S. 169-184, online.
  3. Artikel (10 Dinge die sie nicht wissen über Denkmäler) in Süddeutscher Zeitung

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