Delta Amacuro

Delta Amacuro
Symbole
Wappen Flagge
Basisdaten
Staat	Venezuela
Hauptstadt	Tucupita
Fläche	40.200 km²
Einwohner	149.427 (2005)
Dichte	3,7 Einwohner pro km²
ISO 3166-2	VE-Y
Politik
Gouverneur	Lizeta HernándezVorlage:Infobox Verwaltungseinheit/Wartung/Sonstiges
Partei	Vereinigte Sozialistische Partei Venezuelas

Delta Amacuro ist ein Bundesstaat Venezuelas; er liegt im Nordosten des Landes.

Die Hauptstadt ist Tucupita. Hier mündet der Orinoko in den Atlantik. Vor seiner Küste liegt die Insel Trinidad.

Die Durchschnittstemperatur liegt bei 26,7°C. Die Niederschlagsmenge liegt zwischen 900 und 2.500 mm pro Jahr.

Gouverneurin des Bundesstaates ist seit 2008 Lizeta Hernández (PSUV), für eine vierjährige Amtszeit.

Bevölkerung

Die Warao sind die traditionellen Einwohner in dieser Region. Sie haben ihre eigene Sprache, Warao. Seit Jahrzehnten kommen immer mehr Einwanderer, vor allem Criollos, die im Erdölsektor oder im Tourismus und Fischerei arbeiten, sowie Einwanderer aus Guyana. In Tucupita und Pedernales wohnen nun vor allem nicht-Waraos.

Geschichte

Die Warao wohnten in dieser Region lange vor Ankunft der Europäer. Sie konnten aufgrund der schwer zugänglichen Lage lange Zeit relativ unabhängig leben.

Am 1. Oktober 1498 erreichte Christoph Kolumbus während seiner dritten Amerikareise die Küste des Orinokodeltas. Bald wurde die Region Tor zu Guayana. Diego de Ordaz erforschte das Gebiet im Juni 1531, als er mit mehreren Schiffen seine Expedition durch den Orinoko startete^[1]. Antonio Berrío reiste hier in den Achtzigern des sechzehnten Jahrhunderts. Fernando de Berrío, der Sohn des Antonio Berríos, reiste auch durch diese Region auf seiner Suche von El Dorado. Walter Raleigh segelte hier in den Jahren 1594, 1595 und schließlich 1616.

Walter Raleigh war dreimal in der Delta-Region

Eine spanische Festung in der Gemeinde Casacoima

Das Delta war Teil der Provinz von Neu-Andalusien im achtzehnten und Anfang des neunzehnten Jahrhunderts. Alexander von Humboldt schrieb, dass die Waraos am Ende des achtzehnten Jahrhunderts die einzigen Ur-Amerikaner waren, die in Neu-Andalusien ganz frei waren^[2]. Er erzählte, in Venezuela ginge man davon aus, dass es etwa 6000 bis 7000 Waraos auf dem Delta lebten. Er dachte aber, dass die Zahl geringer sein könnte.

Das Gebiet wurde Teil der Provinz von Guayana als Venezuela unabhängig wurde.

Delta Amacuro im Jahre 1840: Kanton Piacoa, Teil der Provinz von Guayana

Der katholische Priester Baral hat in den dreissiger Jahren des zwanzigsten Jahrhunderts damit angefangen, Missionen und Schulen in diesem Gebiet zu gründe. Er unternahm auch die Studie der Warao-Sprache und verfasste das erste Wörterbuch dieser Sprache.

Wirtschaft

Delta Amacuro ist eine der ärmsten Regionen Venezuelas. Die Haupteinnahmequellen sind die Fischerei, die Viehzucht und die Erdölindustrie.

Verwaltungsgliederung

Der Staat setzt sich aus 4 Bezirken (Municipios) zusammen, die weiter in 22 Parroquias untergliedert werden:

Bezirk	Hauptstadt	Fläche km²	Bevölkerung 2001	Lage
Antonio Díaz	Curiapo	22.746,49	19.308
Casacoima	Sierra Imataca	2.920,69	29.200
Pedernales	Pedernales	3.537	6.990
Tucupita	Tucupita	10.996	72.856

Sehenswürdigkeiten

Natürliche Sehenswürdigkeiten

• Caño Araguaimujo.
• Caño Macareo.
• Caño Manamo.
• Inseln Guasina und Sacupana.
• Nationalpark Delta del Orinoco-Mariusa.
• Wasserfälle Toro und Acoima.

Andere Sehenswürdigkeiten

Curiapo

• Festung von San Francisco de Asís.
• Guayana-Schlösser.
• Warao-Siedlungen.

Referenzen

1. ↑ Urs Bitterli: Die Entdeckung Amerikas (1999). p. 282
2. ↑ Reise in die Äquinoktial-Gegenden des Neuen Kontinents. Hrsg. von Ottmar Ette. 2 Bände. Insel, Frankfurt am Main und Leipzig 1991, ISBN 3-458-16947-4

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