Demawend

Demawend
Damāvand
Winteraufnahme des Damāvand

Winteraufnahme des Damāvand

Höhe 5.610 m
Lage Nord-Iran
Gebirge Elburs-Gebirge
Geographische Lage 35° 57′ 14″ N, 52° 6′ 43″ O35.95388888888952.1119444444445610Koordinaten: 35° 57′ 14″ N, 52° 6′ 43″ O
Damāvand (Iran)
DEC
Damāvand
Typ Schichtvulkan
Letzte Eruption 5350 v. Chr.
Normalweg Südroute
Besonderheiten höchster Berg des Irans und des Nahen Ostens

Der Damāvand (persischدماوند‎, sprich: Damåwand; Dam-āwand bedeutet „frostiger Berg“) oder Demawend (germanisierte Version) ist der höchste Berg im Elburs-Gebirge in der Provinz Māzandarān im Iran.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Der Damavand ragt als ruhender, nur noch leicht rauchender Vulkankegel etwa 70 km ost-nordöstlich von Teheran südlich des Kaspischen Meeres 5.610 m [1][2][3] hoch auf und überragt damit alle umliegenden Berge bei weitem. In der Literatur kursieren als alternative Höhenangaben auch 5.604 m und 5.671 m. Der Damāvand ist damit der höchste Berg des Iran sowie des gesamten Nahen Ostens und neben dem Kilimandscharo einer der höchsten freistehenden Berge der Welt[4]: Der Höhenunterschied vom Fuß des Berges bis zum Gipfel beträgt bis zu 4.700 Meter, deutlich mehr als beim Mount Everest.

Irans Topografie mit dem Damāvand

Alpinismus

An allen Seiten des gleichmäßigen Vulkankegels gibt es Routen, die meist unschwierig über Geröll und Sand, teilweise auch in Kletterei zum Gipfel führen. Der bekannteste und meistbegangene Weg ist die Route von Süden her: Vom letzten Dorf, Reyneh (auch „Lager 1“ genannt), gelangt man über Fahrstraßen nach Gūsfandsara („Lager 2“). Von hier führt ein Wanderweg hinauf zu „Lager 3“, einem kleinen, bunkerartigen Gebäude mit Übernachtungsmöglichkeit und Wasserstelle auf etwa 4.150 m Höhe. Hier verbringt man normalerweise die Nacht, bevor man dann am nächsten Tag noch bei Dunkelheit zum Gipfel aufbricht; auch das letzte Stück weist keine technischen Schwierigkeiten auf, sondern besteht letztlich nur aus 1.500 Höhenmetern gleichmäßigem Wandern auf schmalen Schuttpfaden. Im obersten Teil des Berges überquert man sandige Hänge mit zahlreichen kleinen Löchern im Boden, aus denen Schwefelgase aufsteigen. Mit etwas Glück kann man den Damāvand im August völlig ohne Schnee- und Eiskontakt besteigen; im Normalfall sollte man sich aber darauf einstellen, dass der Gipfel nicht aper ist. Wer bei Dunkelheit am Gipfel steht, kann am Horizont das Lichtermeer Teherans bestaunen.

Reinhold Messner ist im Jahre 1970 bei seinem Versuch, den Damāvand zu besteigen, aufgrund von widrigen Wetterverhältnissen gescheitert; daran erkennt man, dass der Damāvand trotz mangelnder technischer Schwierigkeiten kein einfacher Wanderberg, sondern eine große konditionelle und hochalpine Herausforderung ist.

Mythos und Legenden um den Damavand

In zoroastrischen Texten und Mythologie war der dreiköpfige Drache Azhi Dahaka an den Berg gekettet, wo er bis zum Ende aller Zeiten bleiben muss. Auch die Legende von Arash spielt sich um den Berg herum ab. Eindrücklich werden die Begebenheiten um diesen Berg im Šāhnāmeh, dem persischen Königsbuch des Dichters Abū l-Qāsem-e Ferdousī beschrieben.

Literatur

  • Sven Anders Hedin: Der Demavend nach eigener Beobachtung. Halle 1892 (Dissertation). 
  • Karl Gratzl, Robert Kostka: Damavand. Der höchste Berg Irans. Weishaupt Verlag, Gnas 2001, ISBN 3-7059-0135-4 (eine wissenschaftliche Monographie über den Damavand; Deutsch). 
  • Nasrollah Kassraian: Damavand. Teheran 1992 (Bildband; Persisch-Englisch). 
  • Gerhard und Lydia Schmidt: 5000er. Trekking und Bergsteigen weltweit. München 1993, S. 192–202. 

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Iran
  2. GPS Landmarks
  3. SRTM
  4. http://www.peakbagger.com/list.aspx?lid=401


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужно сделать НИР?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Demawend — Demawend, 1) Bezirk im äußersten NW. der persischen Provinz Taberistan; 2) Fluß darin, mündet in das Kaspische Meer; 3) Hauptstadt am Vorigen, südlich vom gleichnamigen Berge; 3000 Ew.; 4) (sonst Jasonius), der höchste Berg des Elbrusgebirges an… …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Demawend — (im Altertum Jasonius Mons), höchster Gipfel des Elburz im nördlichen Persien, nordöstlich von Teheran, 5670 m hoch, häufig von Europäern bestiegen, zuerst von Sir Taylor Thomson 1837, ein Vulkan im Solfatarenzustand, wie Schwefelablagerungen,… …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Demawend — Demāwend, vulkanischer Gipfel des Elbursgebirges in Persien, nordöstl. von Teheran, 5670 m; heiße Quellen …   Kleines Konversations-Lexikon

  • Demawend — Demawẹnd   der, vergletscherter Vulkankegel im Elbursgebirge, Iran, 5 671 m über dem Meeresspiegel, der höchste Berg Vorderasiens; am Fuß des Demawend entspringen warme Schwefelquellen (Ferienort Demawend mit Moschee des 11. Jahrhunderts und… …   Universal-Lexikon

  • Asien — (hierzu zwei Karten: »Asien, Fluß und Gebirgssysteme« und »Politische Übersicht«), der größte, höchste und nach seiner geschichtlichen Entwickelung älteste Erdteil. Der Name stammt von dem assyrischen »Aszu« = Aufgang (der Sonne), im Gegensatze… …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Dschomhūrī-ye Eslāmī-ye Īrān — Dieser Artikel beschäftigt sich mit der Islamischen Republik Iran; bezüglich des Iran in der Antike siehe Perserreich sowie Achämenidenreich, Parther und Sassanidenreich. جمهوری اسلامی ايران Dschomhūrī ye Eslāmī ye Īrān Islamische Republik Iran …   Deutsch Wikipedia

  • IRN — Dieser Artikel beschäftigt sich mit der Islamischen Republik Iran; bezüglich des Iran in der Antike siehe Perserreich sowie Achämenidenreich, Parther und Sassanidenreich. جمهوری اسلامی ايران Dschomhūrī ye Eslāmī ye Īrān Islamische Republik Iran …   Deutsch Wikipedia

  • Iran — جمهوری اسلامی ايران Dschomhūrī ye Eslāmī ye Īrān Islamische Republik Iran …   Deutsch Wikipedia

  • Iranisches Reich — Dieser Artikel beschäftigt sich mit der Islamischen Republik Iran; bezüglich des Iran in der Antike siehe Perserreich sowie Achämenidenreich, Parther und Sassanidenreich. جمهوری اسلامی ايران Dschomhūrī ye Eslāmī ye Īrān Islamische Republik Iran …   Deutsch Wikipedia

  • Islamische Republik Iran — Dieser Artikel beschäftigt sich mit der Islamischen Republik Iran; bezüglich des Iran in der Antike siehe Perserreich sowie Achämenidenreich, Parther und Sassanidenreich. جمهوری اسلامی ايران Dschomhūrī ye Eslāmī ye Īrān Islamische Republik Iran …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”