- Demotistik
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Demotisch Zeitraum ca. 700 v. Chr. – ca. 400 n. Chr. Ehemals gesprochen in
Ägypten Linguistische
Klassifikation- Afroasiatische Sprachen
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- Demotisch
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Sprachcodes ISO 639-1: -
ISO 639-2: egy (historische Ägyptische Sprache)
ISO 639-3: egy (historische Ägyptische Sprache)
Die demotische Sprache ist eine Entwicklungsstufe der Ägyptischen Sprache, die etwa seit dem 7. Jahrhundert v. Chr. in Ägypten auftaucht. Die Sprache unterscheidet sich deutlich in Grammatik und Wortschatz von der ägyptischen Sprache des Neuen Reichs. Die Sprache gilt als Dialekt Unterägyptens. Das Demotische wurde mit der Demotischen Schrift geschrieben.
Herodot prägte hierfür den Begriff demotisch (griechisch für volkstümlich), bei Porphyrios ist dagegen die Rede von der epistolographischen Schrift, was eine genaue Übersetzung des ägyptischen Wortes für demotisch ist. Etwa 1000 Jahre lang blieb das Demotische die im Alltag verwendete Sprach- und Schriftform, wobei sich die gesprochene Sprache weiterentwickelte. Hieroglyphen wurden während dieser Zeit nur für Denkmäler und andere bleibende Zeugnisse verwendet, die hieratische Schrift blieb nun den eingeweihten Priestern für religiöse Texte vorbehalten.
Linguistisch gesehen steht das Demotische zwischen dem Neuägyptischen und dem Koptischen. Es teilt mit beiden u.a. den ausgedehnten Gebrauch bestimmter und unbestimmter Artikel sowie von Hilfsverben. Gegenüber dem Koptischen ist aber die alte synthetische Konjugation (sog. sdm=f) ebenfalls noch in Gebrauch. Unterschiede zum Neuägyptischen bestehen z. B. in der schon ziemlich konsequenten präpositionalen Anbindung des direkten Objekts in den Dauerzeiten ("Jernstedt'sche Regel") sowie in der Herausbildung eines speziellen Satztyps der adjektivischen Prädikation (n3+Adjektiv+Subjekt).
Das Demotische stand unter dem starken Einfluss des politisch dominierenden Griechisch. Viele demotische Verwaltungsurkunden werden von einer griechischen Zusammenfassung gefolgt; es gibt auch bilingue Texte, in denen in den primär demotischen Text (geschrieben von rechts nach links) griechische Fremdwörter in griechischer Schrift (von links nach rechts) eingefügt sind.
Schon unter den Römern verschwand das Demotische in der Verwaltung, wo nun Griechisch sich durchsetzte. Demotisch wurde fast nur noch im privaten und religiösen Bereich benutzt. Mit der Christianisierung Ägyptens im 3.und 4. Jahrhundert wurde die relativ komplizierte demotische Schrift durch eine neue, wesentlich leichtere alphabetische Schrift ersetzt, die aus dem griechischen Alphabet hergeleitet und um einige wenige Zeichen demotischen Ursprungs erweitert worden ist, um typisch ägyptische Laute bezeichnen zu können. Auch eine der damaligen gesprochenen Sprache angepasste Schriftsprache wurde geschaffen, die man von da an Koptisch nannte. Die demotische Schrift starb aus und geriet völlig in Vergessenheit, bis man sie im 19. Jahrhundert wieder zu entziffern lernte. Der wesentliche Durchbruch bei der Entzifferung gelang dem Ägyptologen Heinrich Brugsch, der noch als Schüler sich leidenschaftlich mit den im Berliner Museum ausgestellten demotischen Papyri beschäftigte und die Ergebnisse 1855 in seiner Grammaire demotique veröffentlichte. Wesentliche Grundlage für Brugschs Entzifferung war natürlich das Wissen über die Ägyptische Sprache, das aufgrund der 1822 durch Jean-François Champollion erfolgten Entzifferung der ägyptischen Hieroglyphen damals bereits zur Verfügung stand.
Zur weiteren Geschichte der Sprache siehe Koptische Sprache.
Literatur
- Janet H. Johnson: Thus Wrote 'Onchsheshonqy - An Introductory Grammar of Demotic (Third Edition) Chicago 2000. ISBN 0-918986-76-1
- Janet H. Johnson: The Demotic Verbal System, Janet H. Johnson Chicago 1976. ISBN 0-918986-02-8
- R. S. Simpson: Demotic Grammar in the Ptolemaic Sacerdotal Decrees. (Griffith Institute Monographs) Griffith Institute, Ashmolean Museum Oxford 1996 ISBN 0-900416-65-3
Weblinks
- Afroasiatische Sprachen
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