Der Fluch des Dämonen

Der Fluch des Dämonen
Filmdaten
Deutscher Titel Der Fluch des Dämonen
Originaltitel The Night of the Demon (GB) / The Curse of the Demon (USA)
Produktionsland Großbritannien
Originalsprache Englisch
Erscheinungsjahr 1957
Länge 95 Minuten
Stab
Regie Jacques Tourneur
Drehbuch Charles Bennett
Hal E. Chester
Produktion Hal E. Chester
Musik Clifton Parker
Kamera Ted Scaife
Kenneth Peach
Schnitt Michael Gordon
Besetzung
  • Dana Andrews: Dr. John Holden
  • Peggy Cummins: Joanna Harrington
  • Niall MacGinnis: Dr. Julian Karswell
  • Athene Seyler: Mother Karswell
  • Liam Redmond: Professor Mark O'Brien
  • Ewan Roberts: Lloyd Williamson
  • Peter Elliott: Professor K.T. Kumar
  • Reginald Beckwith: Mr. Meek
  • Rosamund Greenwood: Mrs. Meek
  • Maurice Denham: Professor Henry Harrington
  • Brian Wilde: Rand Hobart

Der Fluch des Dämonen ist ein britischer Horrorfilm aus dem Jahre 1957 von Jacques Tourneur. Er basiert auf der 1911 veröffentlichten Kurzgeschichte „Drei Monate Frist“ (Casting the Runes) von M. R. James.

In England erschien er unter dem Titel „The Night of the Demon“. Für die Auswertung in den USA wurde er auf 83 Minuten gekürzt und unter dem Titel „The Curse of the Demon“ in Doppelprogrammen unter anderem mit „Frankensteins Rache“ der britischen Hammer Studios gezeigt. Die US-amerikanische DVD vereint beide Fassungen des Films, eine deutsche Veröffentlichung auf DVD steht bislang aus.

Inhaltsverzeichnis

Handlung

Der amerikanische Wissenschaftler John Holden reist nach England, um an einer Konferenz über parapsychologische Phänomene teilzunehmen und auf Anraten von Professor Harrington Nachforschungen über Julian Karswell, den Anführer einer satanistischen Sekte, anzustellen. Bei seiner Ankunft erfährt er, dass Harrington kurz zuvor, nach offizieller Verlautbarung, durch einen Starkstromschlag getötet wurde. Karswell drängt Holden, auf weitere Untersuchungen zu verzichten und unverzüglich nach Amerika zurückzureisen. Trotz der eindringlichen Warnung lässt sich Holden, der entgegen Hinweisen auf übernatürliche Kräfte an seiner rationalen Weltsicht festhält, nicht einschüchtern. Karswell verhängt einen Fluch aus einer alten Runenschrift, der einen Dämon heraufbeschwört, über Holden, um wie im Fall von Harrington unliebsame Nachforschungen zu verhindern. Holden entdeckt, dass für ihn die einzige Möglichkeit, nicht von Karswells Dämon getötet zu werden, darin besteht, den auf ihn gerichteten Fluch direkt auf Karswell zurück zu übertragen. In letzter Sekunde gelingt dies Holden, Karswell wird von dem Dämon getötet.

Entstehungsgeschichte

In Bennetts zwei Jahre zuvor geschriebenem Original-Drehbuch wird der Dämon selbst nie gezeigt. Dies wollte Tourneur auch so umsetzen, der Produzent Hal E. Chester war allerdings der Ansicht, dass der Film der physischen Präsenz des Dämonen bedarf und setzte sich auch durch. (Autor Tony Earnshaw behauptet dagegen in seinem Buch „Beating the Devil - The Making of Night of the Demon“, dass die explizite Präsentation des Dämons von Anbeginn geplant war.[1]) Im fertigen Film ist der Dämon zweimal deutlich zu sehen, in der Eingangssequenz (Harringtons Ermordung) und im Finale.

Kritiken

  • „‚Night of the Demon‘, der viele Ideen und einzelne Schnittpassagen von dem früheren ‚Cat People‘ übernahm, konnte dessen Muster aus Verfolgung und Spannung noch steigern. Er ist ohne Zweifel besser und furchterregender als ‚Cat People‘ und, was noch wichtiger ist, er ist der letzte wahre Horror-‚Klassiker‘ der Film-Geschichte. In den einundzwanzig Jahren, die seit seiner Entstehung vergangen sind, kamen ein oder zwei Filme nahe an ihn heran – insbesondere ‚Burn Witch Burn‘ –, aber keiner hat ihn je erreicht oder übertroffen. Vielleicht stellt sich doch irgendwann heraus, dass dies wirklich der absolute Höhepunkt des Genres der ‚denkenden‘ Horrorfilme war, das Val Lewton mehr als zehn Jahre früher ins Leben gerufen hatte.“ – William K. Everson: Klassiker des Horrorfilms (OT: Classics of the Horror Film). Goldmann, München 1982, ISBN 3-442-10205-7, S. 192
  • „Makabrer Gruselfilm, mit – für seine Entstehungszeit – perfekten Tricks. Auch heute noch für Freunde des Genres annehmbare Unterhaltung.“ – „Lexikon des internationalen Films“ (CD-ROM-Ausgabe), Systhema, München 1997

Sonstiges

Zitate

  • In Kate Bushs Lied „Hounds of Love“ findet sich die Zeile „It's in the trees! It's coming!“ aus dem Film.
  • In dem Eröffnungssong Science Fiction/Double Feature der Rocky Horror Show lautet eine Textzeile: „Dana Andrews said prunes gave him the runes, but passing them used lots of skill“.
  • Die britische Band Sol Invictus verwendet im Einstieg zu ihrem Song „Black Easter“ einen Originaldialog zwischen Karswell und Holden aus „Night of the Demon“.

Literatur

  • M. R. James: Drei Monate Frist (OT: Casting the Runes), in ders.: Der Schatz des Abtes Thomas. Phantastische Geschichten. Deutsch von Friedrich Polakovics. Insel, Frankfurt am Main 1970, ISBN 3-518-38205-5
  • William K. Everson: Klassiker des Horrorfilms (OT: Classics of the Horror Film). Goldmann, München 1980, ISBN 3-442-10205-7, u. a. S. 189–192

Einzelnachweise

  1. Tony Earnshaw: „Beating the Devil - The Making of Night of the Demon“, 2005

Weblinks


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