Der Weisse mit dem Schwarzbrot

Der Weisse mit dem Schwarzbrot
Filmdaten
Deutscher Titel: Der Weiße mit dem Schwarzbrot
Produktionsland: Deutschland
Erscheinungsjahr: 2007
Länge: 73 Minuten
Originalsprache: Deutsch
Altersfreigabe: FSK 12
Stab
Regie: Jonas Grosch
Produktion: Jonas Grosch
Musik: Madou Coulibaly
Kamera: Miriam Troescher
Schnitt: Antje Lass
Besetzung

Der Weiße mit dem Schwarzbrot ist ein Dokumentarfilm von Jonas Grosch aus dem Jahre 2007, der am 12. Juni 2008 in die deutschen Kinos kam.

Inhaltsverzeichnis

Handlung

In dem Dokumentarfilm porträtiert Jonas Grosch seinen Onkel, den Schriftsteller und Schauspieler Christof Wackernagel, der ehemaliges RAF-Mitglied war.

Christof Wackernagel, ein Mann voller Humor, Idealismus und Pläne, lebt zusammen mit dem Musiker Madou Coulibaly und seiner Haushälterin Assa im afrikanischen Bamako, der Hauptstadt von Mali. Dort arbeitet er auch an Projekten und Büchern und veranstaltet abends mit Madou Coulibaly Strassenkonzerte.

Eines seiner Projekte ist es -da es ihm an Schwarzbrot mangelt- vor Ort zusammen mit den Maliern eine Vollkornbäckerei zu gründen, diese scheitert aber am Ende.

Sein Neffe Jonas Grosch begleitet ihn bei seinem Schwarzbrot-Projekt und afrikanischem Alltag mit seiner Kamerafrau Miriam Troescher. Dabei erzählt sein Onkel auch immer wieder von seinem Leben in Mali und früher in Deutschland, wie er zur RAF kam und dann untergetaucht ist, seine Haftzeit, seine Abkehr von der RAF und von der Begegnung mit dem niederländischen Polizeibeamten Hermann van Hoogen, der ihn 1977 festnahm und der überraschend für seine vorzeitige Haftentlassung plädierte.

Der Film hatte seine Uraufführung in Berlin im Januar 2007.


Kritiken

  • Von den konventionellen Veteranen-Erzählungen von Ex-Terroristen der letzten Jahre hebt sich der Film ab, weil hier keine alten Kampfgefährten vor die Kamera gezerrt, keine Gloriolen vergangener Kämpfe geflochten werden, keine Revolutionsnostalgie betrieben wird. Stattdessen erzählt der Film davon, wie jemand ein beschädigtes Leben lebt, wie aus Fehlern gelernt wird und dabei immer wieder neue Fehler gemacht werden. Auf ganz andere Weise geht hier "der Kampf weiter", und dabei zuzusehen ist mitunter ganz schön gruselig. (Filmdienst)
  • Die Aufnahmequalität lässt in vielen Sequenzen zu wünschen übrig, und oft hat man das Gefühl, die Kamera wäre schlicht draufgehalten worden. Dies hat aber auch den wohl unbeabsichtigten, aber dann doch positiven Effekt, dass das Afrika in diesem Film nicht so exotisch und sonnig gezeigt wird wie in fast allen anderen Dokumentationen von westlichen Filmemachern, die den touristischen Blick nie ganz abstreifen können und deshalb oft selbst Hunger, Krankheit und Elend exotisch verklären. Hier dagegen ist Afrika einfach da. (taz)
  • Was die Doku, die so gar nichts von den jüngsten televisionären RAF-Jubiläumsbegängnissen hat, besonders persönlich erscheinen lässt: Der Regisseur ist Wackernagels Neffe – und tatsächlich, manchmal tönt, was der Alte aus dem Schlachtenlärm jener fernen bundesrepublikanischen Jahre erinnert, wie "Onkel erzählt vom Krieg". Aber immer wieder funkelt das nachdenkliche Glück darüber dazwischen, dass damals in Amsterdam niemand zu Tode kam. (Der Tagesspiegel)


Auszeichnungen

Film+ Schnitt Preis 2008

  • Nominierung für den Schnittpreis in der Kategorie Dokumentarfilm für Antje Lass

Trivia

Weblinks


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