- Desktop-Modell
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Der Desktop ist in der EDV die Arbeitsfläche einer grafischen Benutzeroberfläche. Der Desktop bildet die unterste Fensterebene. Deutsche Begriffe für Desktop sind „Arbeitsfläche“, „Schreibtischplatte“ oder „Schreibtischoberfläche“.
Inhaltsverzeichnis
Ursprung
Ursprünglich war mit Desktop die Bauweise des Computergehäuses gemeint, das entweder flach auf dem Schreibtisch (Desktopgehäuse) liegen, oder senkrecht neben dem Schreibtisch (Towergehäuse) stehen kann. Da die meisten Computer heute in Towergehäusen gebaut werden und gleichzeitig die Benutzung graphischer Benutzeroberflächen an Bedeutung gewonnen hat, wird der Begriff Desktop heute fast ausschließlich im Zusammenhang mit letzterem gesehen. Der genaue Wortstamm ist von "Desk" für Schreibtisch und "top" für die oberste Schicht.
Schreibtischmetapher
Der Desktop bildet die Grundlage der sogenannten Schreibtischmetapher. Auf dem Desktop können in der Regel mehrere Icons (Piktogramme) angeordnet sein. Gängige Desktops enthalten oft Symbole wie Festplattenpartitionen, Wechseldatenträger sowie den Papierkorb, außerdem beliebige Verknüpfungen zu Dateien und Ordnern oder auch Dateien und Ordner selbst.
Die technische Umsetzung der Schreibtischmetapher geschieht durch eine Arbeitsumgebung.
Die Schreibtischmetapher wurde in den 1970ern am Palo Alto Research Center (PARC), vornehmlich durch Alan Kay, entwickelt. Sie wurde erstmals mit dem Apple Macintosh auf dem Markt bekannt und ist heute fester Bestandteil vieler graphischer Benutzeroberflächen, wie zum Beispiel:
- Explorer unter Microsoft Windows
- Aqua unter Mac OS
- KDE, GNOME und Xfce unter Linux
- Series 60 auf diversen Mobiltelefonen unter Symbian
In vielen Implementierungen wird der Desktop selbst oder wesentliche Teile durch ein ausgezeichnetes Verzeichnis des Nutzers repräsentiert. Unter KDE, GNOME und Windows ist es das Desktop-Verzeichnis des Benutzers.
Es existieren auch grafische Oberflächen, die als Desktop bezeichnet werden und trotzdem keine Schreibtischmetapher verwenden. Ein X-Server mit einem einfachen Fenstermanager wie twm besitzt keine der oben erwähnten Symbole, sehr wohl aber eine Hintergrundebene, die als Desktop bezeichnet werden kann. KDE 4 unterstützt anstatt von Symbolen lediglich Miniprogramme ("Plasmoids") auf der Arbeitsfläche, welche aber wiederum durchaus den Inhalt des Desktop-Verzeichnisses anzeigen können, wodurch das "klassische" Verhalten anderer Desktops simuliert werden kann.
In der grafischen Benutzeroberfläche GEM von Digital Research, welche auch Bestandteil des Betriebssystems TOS des Atari-ST-Computers (1985) war, wurde die grafische Shell als Desktop bezeichnet, das Programm hieß intern auch „DESKTOP.APP“.
Virtueller Desktop
Ein virtueller Desktop ist ein Desktop, dessen Fläche größer als die Fläche des darstellenden Bildschirms ist. Die erweiterte Fläche kann durch Scrollen oder Umschalten zugänglich gemacht werden.
3D-Desktop
Für die Gestaltung eines Desktops zwecks Übersichtlichkeit, einfacher Navigation mit wenigen Mausklicks, Ergonomie, u.s.w. kommen verschiedene Konzepte zur Anwendung. Ein solches Konzept ist der 3D-Desktop. Dabei wird dem Anwender eine 3D-Welt vorgegaukelt, welche jedoch in Wirklichkeit am zweidimensionalen Bildschirm dargestellt wird. Durch die 3D-Darstellung können beispielsweise 3D-Objekte bewegt und rotiert oder verschiedene Desktop-Ansichten geboten werden. Beispiele für oft genutzte 3D-Desktops sind KDE 4 und Compiz.
Siehe auch
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