Compiz

Compiz
Compiz
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Entwickler David Reveman, Matthias Hopf, Dave Arlie, Adam Jackson, Jon Smirl
Aktuelle Version 0.9.5
(13. Juli 2011)
Betriebssystem unixoide
Kategorie Fenstermanager
Lizenz MIT-Lizenz
Deutschsprachig Ja
www.compiz.org

Compiz ist ein ursprünglich von Novell entwickelter Composition- und Fenstermanager, der die OpenGL-beschleunigte X-Erweiterung AIGLX oder den mittlerweile eingestellten OpenGL-beschleunigten X-Server Xgl verwendet. Er wird häufig genutzt, um zu demonstrieren, welche (grafischen) Möglichkeiten AIGLX und Xgl bieten und wohin der Unix-Desktop sich in Zukunft entwickeln könnte.

Inhaltsverzeichnis

Besonderheiten von Compiz

Im Gegensatz zu anderen Composition-Managern ist Compiz nicht nur ein solcher, sondern gleichzeitig auch Fenstermanager, das heißt er kümmert sich auch um das Zeichnen von Fensterrahmen, Titelleisten, Minimier- und Maximierschaltflächen und so weiter. Dies ist allerdings auch bei KWin und Metacity der Fall.

Da Compiz dem ICCCM-Standard entspricht, kann es hierzu den Fenstermanager der Desktopumgebung, die auf einem entsprechenden X-Server gestartet wird (wie beispielsweise Metacity bei GNOME oder KWin bei KDE) ersetzen.

Compiz ist außerdem modular aufgebaut. Alle Effekte, aber auch grundlegende Dinge wie die Möglichkeit, Fenster zu verschieben oder ihre Größe zu ändern, sind als Plugins realisiert. Hierdurch ist Compiz leicht erweiterbar.

Compiz liefert passende Fenstermanager-Daemons derzeit für GNOME und KDE mit. Diese sorgen für das korrekte Darstellen von Fensterrahmen, Titelleisten und ähnlichen Elementen in diesen Desktop-Umgebungen beim Einsatz von Compiz.

Compiz ist die Grundlage der Ubuntu-Benutzeroberfläche Unity und wird seit Version 4 auch durch VirtualBox unterstützt.

Verfügbare Zusatzmodule

anaglyph
Darstellung in Stereo 3D.
cube
Platziert vier virtuelle Desktops auf den Seitenflächen eines Würfels, der dreidimensional dargestellt wird und per Tastenkombination gedreht werden kann.
dbus
Ein Backend für D-Bus.
decoration
Verziert Fenster mit Titelleisten, Rahmen und Buttons (Minimieren, Maximieren, Schließen).
fade
Lässt Fenster beim Öffnen einblenden und beim Schließen ausblenden.
gconf
Die Einstellungen werden über GConf verwaltet.
minimize
Animiert das Minimieren und Maximieren von Fenstern.
move
Erlaubt das Verschieben von Fenstern per Tastendruck-Mauskombination.
place
Verschiebt die offenen Fenster so, dass sie sich nicht mehr überschneiden und sorgt so für Übersichtlichkeit in sehr „vollen“ Desktops.
plane
Stellt Fenster auf einer Ebene dar.
resize
Ermöglicht das Verkleinern und Vergrößern von Fenstern.
rotate
Erlaubt das freie Drehen des mit cube erstellten Würfels mit der Maus.
scale
Gibt eine Übersicht über alle geöffneten Fenster. Diese Funktion gleicht „Exposé“ bei Mac OS X.
screenshot
Ermöglicht es, einen Bereich des dargestellten Bildes mit der Maus auszuwählen, der anschließend als Grafik auf dem Desktop abgelegt wird.
switcher
„ALT+Tab“-Fensterwähler mit Live-Miniaturansicht der Fenster.
water
Erlaubt es, den Mauszeiger Wellen auf dem Monitor ziehen zu lassen oder es regnen zu lassen.
wobbly
Führt dazu, dass sich Fenster beim Verschieben verformen – in etwa so, als bestünde das Fenster aus einem Stück Gummi.
zoom
Vergrößert auf Tastendruck in mehreren Stufen in den Arbeitsplatz hinein. Dies ist eine unter Barrierefreiheitsaspekten interessante Funktion.

Das Projekt Compiz Fusion erstellt weitere Module:

firepaint
Erlaubt es, Linien zu zeichnen, die mit Feuer umgeben sind.
snow
Schneeflocken (oder Ähnliches) fliegen über den Arbeitsplatz.
cubereflex
Der Würfel (Cube) wird am Boden gespiegelt.

und viele mehr, darunter auch verschiedene Fensterwechsler.

Versionsnummerierung und Status

Compiz liegt zurzeit in den Versionen 0.8.x und 0.9.x vor. Dieses System der Nummerierung der verschiedenen Versionen wurde nach der Wiedervereinigung[1] der Abspaltung Beryl mit Compiz eingeführt, um den jeweils stabilen und experimentellen Part der Software besser unterscheiden zu können. Version 0.8.x ist somit für die Einpflegung in diverse Distributionen geeignet und stellt die stabile Grundlage des Programms dar, während in 0.9.x unter anderem neue Merkmale und wenig getesteter Code zu finden sind.

Konfiguration

Die Konfiguration von Compiz und seiner zahlreichen Zusatzmodule lässt sich über mehrere Werkzeuge vornehmen:

  • Compiz selbst bietet die Konfiguration über csm (Compiz Settings Manager).
  • Das Projekt Compiz Fusion entwickelt die Erweiterung ccsm (Compizconfig Settings Manager), um die Konfiguration zu vereinfachen und grafisch besser zu gestalten.
  • Sofern Compiz mit der Erweiterung gconf gestartet wird, lassen sich alle Einstellungen direkt über den gconf-editor vornehmen.

Bilder von einigen Compiz-Plugins

Ähnliche Projekte

Beryl war eine Compiz-Abspaltung, die entstand, nachdem einige Entwickler einen eigenen Entwicklungszweig namens compiz-quinn erstellten, welcher immer größere Änderungen aufnahm. Seit Ende März 2007 gab es verstärkt Anstrengungen, die beiden Projekte unter dem Namen Compiz Fusion wieder zusammenzuführen, was am 6. April 2007 auch in die Tat umgesetzt wurde.

Project Looking Glass ist eine 3D-Benutzeroberfläche, die von Sun Microsystems entwickelt wird und unter der GNU General Public License steht. Das Projekt will neue Interaktionsmöglichkeiten mit einem Computerarbeitsoberfläche entwickeln und versteht sich als technische Vorausentwicklung für kommende Benutzerschnittstellen. Die ausgedehnte Verwendung einer dreidimensionalen Arbeitsoberfläche ermöglicht es beispielsweise, Notizen zu Webseiten auf der Rückseite des Browserfensters zu machen. Looking Glass ist ein Open-Source-Projekt und wird für Linux und Solaris entwickelt. Es verwendet und erweitert Java 3D.

Mandriva entwickelt Metisse als 3D-Benutzeroberfläche für Linux.

KWin, der Standard-Fenstermanager von KDE, unterstützt seit KDE 4.0 auch Compositing-Effekte.

Das Gnome-Projekt ist im Prozess Metacity durch Mutter, einer Kombination aus Metacity und der Grafikbibliothek Clutter, zu ersetzen.

Weblinks

 Commons: Compiz – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Compiz and Beryl are Reuniting

Wikimedia Foundation.

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