Arbeitsumgebung

Arbeitsumgebung

Unter einer Arbeitsumgebung (engl. work environment genannt) versteht man in der Informationstechnologie die für den menschlichen Benutzer des Computers zur Verfügung stehenden Werkzeuge für die Verrichtung einer Arbeit. Aufgabenabhängig gehören dazu unterschiedliche Komponenten der Hardware, der Systemsoftware und der Anwendungssoftware.

Bei enger Auslegung des Begriffs Arbeitsumgebung gehören die jeweiligen Komponenten technisch zur Ausstattung eines konkreten Arbeitsplatzes, während sie in einem erweiterten Sinn von ihm aus lediglich verfügbar sind, technisch jedoch zum Beispiel an einem Server bereitgestellt werden.

Inhaltsverzeichnis

Kriterien für die Architektur der Arbeitsumgebung

  • Im Wesentlichen die Anwendungssoftware ist häufig speziell auf die zu unterstützenden Arbeitsinhalte ausgerichtet. Beispiele: Für die Betriebswirtschaft im Allgemeinen, Finanzwirtschaft, Grafiker, Architekten, Konstrukteure, Filmemacher etc. Hierzu kann alternativ Standardsoftware oder Individualsoftware eingesetzt werden.
  • Aus denselben Gründen wird auch spezielle Systemsoftware eingesetzt, etwa zur Anwendungsentwicklung (siehe Integrierte Entwicklungsumgebung) oder für Systemadministratoren.
  • In Teilbereichen wird, ebenfalls auf Arbeitsinhalte ausgerichtet, auch spezielle Hardware verwendet (Scanner, CNC-Maschinen, Plotter, ...)
  • Weitere Differenzierungen können sich aus der geforderten Leistungsfähigkeit von Komponenten - wie Speichergröße, Prozessorleistung, Übertragungsraten etc. ergeben.
  • Grundsätzlich bestimmt die Zugehörigkeit zu bestimmten Typen an Systemarchitekturen (Hardware- und Betriebssystem-Varianten) die Ausstattung der Arbeitsumgebung - inkl. der Einsatzfähigkeit von Anwendungssoftware und dem möglichen Prinzip der Benutzeroberfläche.

Entsprechende Überlegungen führen im Rahmen der Unternehmensarchitektur bzw. der IT-Architektur zur Bereitstellung unterschiedlicher Systemumgebungen im Allgemeinen und Arbeitsumgebungen im Besonderen. Dabei reicht die Bandbreite von möglichst vielen einheitlichen Universal-Arbeitsplätzen (mit denen ein möglichst breiter Nutzungsrahmen abdeckbar ist) bis zu einzeln konfigurierten Umgebungen für spezielle Anforderungen.

Bedieneroberfläche

Ein für die Benutzer bedeutsamer Aspekt ist, wie die Benutzer mit dem System und den bereitgestellten Komponenten in Interaktion treten können. Im Bereich der kommerziellen Anwendung kann diesbezüglich grundsätzlich nach grafischen und Kommando-orientierten Benutzerprinzipien unterschieden werden.

Desktop-Umgebung

In Bezug zum Betriebssystem spricht man heute zumeist von der Desktop-Umgebung und meint damit die über die Grafische Benutzeroberfläche (engl. GUI für Graphical User Interface) erschlossenen Teile der Arbeitsumgebung. Die Desktop-Umgebung sorgt für die technische Umsetzung der sogenannten Schreibtischmetapher, die wiederum Teil eines theoretischen Desktop-Modells darstellt. Die Desktop-Umgebung ist entweder fix vorgegeben (Beispiel Microsoft Windows) oder flexibel gekoppelt (Beispiel Linux mit solchen Arbeitsumgebungen wie GNOME, KDE Plasma Workspaces, Xfce, LXDE, Enlightenment, Étoilé, EDE oder ROX Desktop).

Im engeren Sinn ist mit „Desktop Environment“ eine Sammlung von Gestaltungselementen, das „Toolkit“, gemeint, die einer grafischen Benutzeroberfläche ein typisches Look and Feel verleihen: Aussehen und Funktion von Fenstertiteln, Bedienelementen der Fenster, Menüdesign, Mauszeiger usw. werden den Anwendungsprogrammen zur Verfügung gestellt und sollten auch genutzt werden, um der Gesamtheit aller Anwendungen auf dem Desktop ein einheitliches Erscheinungsbild zu geben.

Fenstermanager: Ein Fenstermanager ist grundsätzlich nur für die Verwaltung der Fenster zuständig. Es existieren jedoch auch solche, die Teile einer Desktop-Umgebung - wie bspw. ein Panel - mit sich bringen. Trotzdem wird auch bei diesen nicht von einer Desktop-Umgebung gesprochen.

Kommandozeilensteuerung

Die Desktop-Umgebung grenzt sich zur Kommandozeile ab, welche die Gesamtheit der betriebssystemnahen text- und zeichenorientierten Werkzeuge darstellt. Die Kommandozeile kommt ohne Mauszeiger, grafische Boxen und klickbare Auswahlflächen aus und ist eine Sammlung von Programmen, deren Entwicklung aus der Zeit ohne graphische Arbeitsumgebung auf Computern stammt.


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