- Deutsch-Amerikanische Petroleum Gesellschaft
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Die Deutsch-Amerikanische Petroleum Gesellschaft (DAPG) ist ein deutsches Mineralölunternehmen. Sie heißt heute Esso Deutschland GmbH.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Die DAPG wurde am 25. Februar 1890 in Bremen als gemeinsames Unternehmen von den deutschen Kaufleuten Franz Ernst Schütte, Carl Schütte und Wilhelm Anton Riedemann sowie John D. Rockefeller von Standard Oil gegründet, um das Petroleumgeschäft der Standard Oil in Deutschland zu betreiben.
1891 ging das Petroleumimportgeschäft von Edmund Siemers auf die DAPG über.
Anfang des 20. Jahrhunderts wurde das Petroleum unter der Marke DAPOL und das (amerikanische) Benzin unter DAPOLIN mit dem berühmten Indianerkopf verkauft. 1904 übernahm die Standard Oil Company 50 % der Anteile an der Gesellschaft und verlegte den Sitz des Unternehmens nach Hamburg.
Nachdem der Benzol-Verband 1924 durch Beimischung von Benzin zu seinem Benzol ein Super-Benzin (Bibo-Gemisch) entwickelt hatte, wurde durch Liefertauschabkommen mit der DAPG diese in die Lage versetzt, durch Beimischung von etwa 40 % Benzol ebenfalls ein klopffesteres Super-Benzin anzubieten: Duolin, das ab September 1928 als rot eingefärbtes Esso verkauft wurde. Und dem Dapolin wurden zur Klopffestigkeitserhöhung 10 % Benzol beigemischt.
Während der Weltwirtschaftskrise gingen die Anteile von MAN und Haniel an der Oelhag vollständig an die DAPG und Rhenania-Ossag. Auch ARCO gab so viele Anteile ab, dass die drei Unternehmen zu jeweils einem Drittel Anteilseigner wurden.
1930 trat in Deutschland die Bezugsverordnung von Kartoffel-Spiritus zu Treibstoffzwecken für alle Treibstofffirmen in Kraft. Jeweils 2,5 Gewichtsprozente der produzierten oder eingeführten Treibstoffmenge waren von der Reichsmonopolverwaltung zu beziehen. Diese Quote erhöhte sich bis Oktober 1932 schrittweise auf 10 %.
1931 wurde DAPOLIN in Standard Benzin umbenannt.
1935 war die DAPG in Deutschland Marktführer unter den Großen Fünf Tankstellenketten mit 18.327 Zapfstellen (32,7 %) sowie gleich auf mit der Rhenania-Ossag mit einer Absatzquote von 20,9 %.
1938 übernahmen die DAPG und Rhenania-Ossag mit Hilfe ihrer nicht ausführbaren Devisenreserven die Oelhag je zur Hälfte komplett. Zu diesem Zeitpunkt besaß die Standard Oil of New Jersey 94 % der Anteile an der DAPG.[1] In Folge des Anschlusses von Österreich 1938 und der folgenden Neuordnung der dortigen Industrie wurde die Vacuum Oel AG in Wien nebst ihrer Raffinerie in Kagran der DAPG zugeordnet.[2]
Mit der Umstellung auf die Kriegswirtschaft im September 1939 wurden alle Mineralölvertriebsgesellschaften in der Arbeitsgemeinschaft Mineralölverteilung (AMV) zusammengefasst und nur noch markenloses Benzin verkauft. Die DAPG wurde weiterhin als „deutsches Unternehmen“ eingestuft, stand auf der Liste der Rüstungsunternehmen und erhielt bevorzugt Materialkontingentierungen. Zwei Direktoren des Unternehmens, Karl Lindemann und Emil Helfferich, waren Mitglied im Keppler-Kreis, mit Beitragszahlungen bis 1944.[1]
Die DAPG betrieb eine Raffinerie in Bremen. Weiterhin bestanden 1943 Beteiligungen an der Hydrierwerke Pölitz AG in Pölitz im ehem. Westpommern (zusammen mit der I.G. Farben und der Rhenania-Ossag).
Die DAPG wurde 1950 in Esso AG umbenannt und 1999 in die Esso Deutschland GmbH umgewandelt. Sie ist heute Teil des Konzerns ExxonMobil.
Dabei sind ESS-O die phonetisch ausgesprochenen Anfangsbuchstaben von Standard Oil.
Siehe auch
Literatur
- Joachim Kleinmanns: Super, voll! Kleine Kulturgeschichte der Tankstelle. Jonas Verlag, Marburg, 2002. ISBN 3-89445-297-8.
- Rainer Karlsch, Raymond G. Stokes: Faktor Öl. Die Mineralölwirtschaft in Deutschland 1859–1974. Verlag C. H. Beck, München, 2003. ISBN 3-406-50276-8.
Weblinks
- Offizielle Darstellung der Historie von Esso – ein Unternehmen mit Geschichte und Zukunft. Mehr als 100 Jahre in Deutschland
- Übersicht über Straßenkarten, u. a. DAPG (ganz unten)
Einzelnachweise
- ↑ a b Standard Oil Fuels World War II.
- ↑ Rainer Karlsch, Raymond G. Stokes: Faktor Öl. Die Mineralölwirtschaft in Deutschland 1859-1974. Verlag C. H. Beck, München, 2003. S. 199.
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