Deutsche Akademie für Ärztliche Fortbildung

Deutsche Akademie für Ärztliche Fortbildung

Die Akademie für Ärztliche Fortbildung der DDR (AfÄF) mit Sitz in Berlin-Lichtenberg war eine dem DDR-Ministerium für Gesundheitswesen direkt unterstellte wissenschaftliche Einrichtung mit Promotions- und Habilitationsrecht für die Weiterbildung im Gesundheits- und Sozialwesen der Deutschen Demokratischen Republik (DDR).

Die Akademie für Ärztliche Fortbildung, 1964

Sie entstand 1954 unter der Bezeichnung „Akademie für Sozialhygiene, Arbeitshygiene und Ärztliche Fortbildung“ aus dem 1948 gegründeten Zentralinstitut für Sozial- und Gewerbehygiene. 1961 erfolgte die Umbenennung in „Deutsche Akademie für Ärztliche Fortbildung“, ab 1972 trug die Einrichtung dann den Namen „Akademie für Ärztliche Fortbildung der DDR“. Eine Reihe von Krankenhäusern in der DDR waren mit der Akademie als sogenannte Fortbildungszentren verbunden.

Die Hauptaufgaben der Akademie waren die Qualifizierung von Führungskräften für das Gesundheitssystem in der DDR, die Ausbildung von Fachärzten, Fachzahnärzten und Fachapothekern sowie die Weiterbildung von Naturwissenschaftlern und Ingenieuren zu Fachwissenschaftlern der Medizin. Darüber hinaus war die AfÄF zuständig für die Weiterbildung ausländischer Ärzte, die Qualifizierung von Ärzten im Bereich der Militärmedizin sowie die Forschung auf dem Gebiet der Leitung, Planung, Organisation und Ökonomie des Gesundheits- und Sozialwesens.

Nach 1990 wurde die Akademie in Verantwortung der Berliner Senatsverwaltung für Wissenschaft und Technik und später der Senatsverwaltung für Gesundheit und Soziales abgewickelt. Die organisatorische Zuständigkeit für die Ausbildung von Fachärzten ging an die Ärztekammern über. Die Bestände der Bibliothek der Akademie befinden sich gegenwärtig in der Bibliothek des Fachbereichs Arbeitsmedizin der 1991 in Berlin als Bundesanstalt für Arbeitsmedizin gegründeten Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin sowie im Bundesarchiv.

Literatur

  • Bodo Mros, Günter Jäschke: Die Akademie für Ärztliche Fortbildung der DDR: Ihr Werden, ihr Wirken und ihr Ende. In: Hochschule Ost. Leipziger Beiträge zu Hochschule & Wissenschaft. 6(2)/1997. Peer Pasternack (Hrsg.)/ Leipziger Universitätsverlag GmbH, S. 80–91, ISSN 0944-7989
  • Bodo Mros: Wissenschaftliche Institutionen des Ministeriums für Gesundheitswesen der DDR in Berlin-Lichtenberg. Akademie für Ärztliche Fortbildung. Schriftenreihe “Medizin und Gesellschaft” Heft 44/45. Interessengemeinschaft Medizin und Gesellschaft e.V., Berlin 2003, ISBN 3-89-626455-9

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем решить контрольную работу

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Akademie für Ärztliche Fortbildung der DDR — Die Akademie für Ärztliche Fortbildung der DDR (AfÄF) mit Sitz in Berlin Lichtenberg war eine dem DDR Ministerium für Gesundheitswesen direkt unterstellte wissenschaftliche Einrichtung mit Promotions und Habilitationsrecht für die Weiterbildung… …   Deutsch Wikipedia

  • Deutsche Akademie — steht für: Deutsche Akademie (1925), eine 1925 gegründete Akademie zur Wissenschaftlichen Erforschung und Pflege des Deutschtums/Deutsche Akademie Deutsche Akademie (Rechtsextreme Organisation), eine 2000 gegründete rechtsextreme Organisation.… …   Deutsch Wikipedia

  • Deutsche Gesellschaft für Experimentelle und Klinische Pharmakologie und Toxikologie — (DGPT) Zweck: Förderung der Pharmakologie und Toxikologie in Forschung, Lehre und praktischer Anwendung Vorsitz: Karsten Schrör Gründungsdatum: 24. September 1920 Mitgliederzahl: 2500 …   Deutsch Wikipedia

  • Liste von Abkürzungen für Fachzeitschriften — Diese Liste der Abkürzungen für Fachzeitschriften enthält Links auf Fachzeitschriften, wie sie in wissenschaftlichen Beiträgen benutzt werden. In der Wikipedia sollten nach Möglichkeit diese nur im Fachgebiet bekannten Abkürzungen nicht verwendet …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Abkürzungen für Fachzeitschriften — Diese Liste der Abkürzungen für Fachzeitschriften enthält gebräuchliche Abkürzungen oder Siglen für Fachzeitschriften, wie sie in wissenschaftlichen Beiträgen benutzt werden. Solche Abkürzungen sind Wissenschaftlern der jeweiligen Fachgebiete… …   Deutsch Wikipedia

  • Grahneis — Heinz Grahneis (ca. 1915; † 14. Dezember 2007) war ein deutscher Mediziner. Leben Heinz Grahneis beendete sein Medizinstudium 1945 und promovierte an der Universität Halle. 1946 wurde er Beauftragter der Landesregierung Sachsen Anhalts für… …   Deutsch Wikipedia

  • Heinz Grahneis — (* 3. Oktober 1915 in Halle an der Saale; † 14. Dezember 2007) war ein deutscher Mediziner. Leben Heinz Grahneis beendete sein Medizinstudium 1945 und promovierte an der Universität Halle. 1946 wurde er Beauftragter der Landesregierung Sachsen… …   Deutsch Wikipedia

  • Victoriastadt — Renoviertes typisches Gründerzeithaus in der Victoriastadt (Pfarrstraße) Die Berliner Ortslage Victoriastadt, auch bekannt als Kaskelkiez nach der quer durch das Gebiet führenden Kaskelstraße, ist ein Wohngebiet im Ortsteil Rummelsburg im… …   Deutsch Wikipedia

  • Ärztliches Qualitätsmanagement — Das Ärztliche Qualitätsmanagement ist ein Teil der ärztlichen Tätigkeit und befasst sich mit Qualitätsmanagement und Qualitätssicherung in der Medizin und im Gesundheitswesen. Es handelt sich dabei auch um eine zusätzliche Weiterbildung für Ärzte …   Deutsch Wikipedia

  • Fachbiologe der Medizin — Die Berufsbezeichnung Fachwissenschaftler der Medizin, auch Fachchemiker der Medizin, Fachbiologe der Medizin, Fachphysiker der Medizin und ähnliche Bezeichnungen, wurde bis 1990 an Chemiker, Biologen, Biochemiker, Physiker, Ingenieure… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”