Deutsche Akademiker-Meisterschaft

Deutsche Akademiker-Meisterschaft

Die Deutsche Akademiker-Meisterschaft war ein vom Deutschen Fußballbund (DFB) und dem Deutschen Akademiker-Bund (ASB) organisierter Wettbewerb für Fußballmannschaften. 1911 stiftete der deutsche Kaiser für die Akademiker, die selbst nicht nur akademischen Sportclubs angehörten, einen Wanderpokal. Ziel des Kaisers war es, dadurch das Niveau und vor allem Ansehen des deutschen Fußballs zu heben. Die Vorbildswirksamkeit der Akademiker sollte dabei genutzt werden. Der Wettbewerb wurde nur in den Jahren von 1911 bis 1913 ausgerichtet. Meister wurden jeweils der VfB Marburg, Holstein Kiel und der VfB Leipzig. Teilnahmeberechtigt waren zwei Personengruppen:

  • Alle an Universitäten und Hochschulen, sowie an Akademien im Range von Hochschulen ordnungsgemäß immatrikulierten Studenten, die in Hauptsache diesem Studium nachgingen.
  • Alle ehemaligen Akademiker, die mindestens vier Semester (später auf sechs Semester erhöht) an einer der oben aufgeführten Einrichtung immatrikuliert waren.

Inhaltsverzeichnis

Meisterschaften

1. Turnier 1911

  • Vorrunde:
Spielpaarung Ergebnis
Bonner FV - Aachener FC Alemannia 6:2
1. FC Nürnberg - MTV Jahn München 5:2
Akademischer SC Münster - Holstein Kiel 2:5
Berliner Tennis-Club Borussia - Berliner FC Preussen 3:2
  • Zwischenrunde:
Spielpaarung Ergebnis
Berliner Tennis-Club Borussia - Akademischer SC Berlin 11:1
VfB Marburg - Bonner FV 6:0
  • Halbfinale:
Spielpaarung Ergebnis
VfB Marburg - 1. FC Nürnberg 5:2
Berliner Tennis-Club Borussia - Holstein Kiel 1:2
  • Finale:
Spielpaarung Ergebnis
VfB Marburg - Holstein Kiel 1:0

1911: Endspiel VfB Marburg gegen Holstein Kiel 1:0 (23. Juli in Marburg). Die Partie mit etwa 3000 Zuschauern leitete der Münsteraner Schiedsrichter Kerwer. Die Aufstellung der Marburger ist überliefert: Junghenn - Nikodemus, Claus - Veltjens, S. Lehnhardt, Eller - Riemann, Wiesner, W. Lehnhardt, Raßbach, Rödiger. Aufstellung von Kiel: Kiehn - Krogmann, Werner - Freiburg, Wittich, Tinscheit - Plambeck, Dehning, Völckers, Schinke, Wiggert.

2. Turnier 1912

  • Achtelfinale:
Spielpaarung Ergebnis
Bonner FV - Akademischer SC Münster 5:1
Gießener SV - VfB Marburg 0:2
Würzburger Kickers - Stuttgarter Kickers 2:3
VfB Leipzig - FC Wacker Leipzig 10:3
Berliner Tennis-Club Borussia - Berliner TuFC Britannia Britannia trat nicht an
Freilos: Holstein Kiel, MTV Jahn München
  • Viertelfinale:
Spielpaarung Ergebnis
VfB Marburg - Akademischer SC Münster 4:1
VfB Leipzig - Akademischer SC Göttingen 7:1
Tennis Borussia Berlin - Holstein Kiel 3:6
Stuttgarter Kickers - MTV Jahn München 3:0
  • Halbfinale:
Spielpaarung Ergebnis
Holstein Kiel - VfB Leipzig 4:1
VfB Marburg - Stuttgarter Kickers 1:0
  • Finale:
Spielpaarung Ergebnis
Holstein Kiel - VfB Marburg 2:0

1912: Endspiel Holstein Kiel gegen VfB Marburg 2:0 (21. Juli, in Marburg). Holstein Kiel spielte mit: Kiehn - Alfred ("Fred") Werner, Reese - Krogmann, Wittich, Schulte - Schinke, Dehning, Plambeck, Wiggert, Hansen. Eine sehr schlagkräftige und wie der Vergleich mit 1911 zeigt auch eingespielte Mannschaft, die den Stellenwert dieser Meisterschaft deutlich macht: Mit den Nationalspielern Hans Reese und Georg Krogmann (beide auch Olympia-Teilnehmer im gleichen Jahr!) sowie Hans Dehning waren drei Spieler dabei, die wenige Wochen vorher mit Holstein Kiel auch die DFB - Meisterschaft gewonnen hatten. Zudem standen mit dem NFV - Auswahlspieler Fred Werner (dem Bruder der Nationalspieler Adolf und August) und Ali Plambeck zwei langjährige, aber inzwischen aussortierte altgediente Haudegen der ersten Mannschaft im Team, dazu mit Wittich und Max Wiggert (1914 mit Altona 93 NFV-Meister sowie fünfmaliger NFV-Auswahlspieler) talentierte Nachwuchsspieler. Die Tore schoss Alfred Plambeck und Georg Krogmann.

3. Turnier 1913

  • 1913: VfB Leipzig. Weitere Daten sind nicht bekannt, nur dass Leipzig mit seiner Studentenmannschaft antrat. Im selben Jahr wurde auch die Herrenmannschaft Deutscher Meister.

Literatur

  • Karl-Heinz Heimann: Kicker Sonderheft November 1999: 100 Jahre Deutscher Fußball, Olympia-Verlag, Nürnberg 1999, S. 188
  • Hardy Grüne: Vom Kronprinzen bis zur Bundesliga, AGON, Kassel 1996 (Enzyklopädie des deutschen Ligafußballs, Band 1) ISBN 3-928562-85-1
  • Alfredo Pöge, Gerhard Raschke: Libero - spezial deutsch - Nr. D 3, IFFHS, Wiesbaden 1992; S. 4 ff.

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