- Deutsche Entwicklungsgesellschaft
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Die DEG - Deutsche Investitions- und Entwicklungsgesellschaft mbH ist seit Juni 2001 eine 100-prozentige Tochtergesellschaft der KfW Bankengruppe. Sie wurde 1962 als bundeseigene Gesellschaft (damals noch als Deutsche Finanzierungsgesellschaft für Beteiligungen in Entwicklungsländern GmbH) gegründet. Sitz der DEG ist Köln. Die DEG beschäftigte 2007 370 Mitarbeiter im In- und teilweise auch im Ausland. Die Finanzierungen beliefen sich auf 1,2 Mrd. EUR (2006: 930 Mio. EUR) für 113 Investitionsvorhaben, bei einem Gesamtportfolio von 3,58 Milliarden Euro und einer Bilanzsumme von 3.223 Millionen Euro. Der Jahresüberschuss belief sich auf 117 Millionen Euro. Der größte Teil des Portfolios (94 %) bestand 2005 aus Finanzierungen im Eigenrisiko. 6 % entfielen auf Finanzierungen im Auftrag der Bundesrepublik Deutschland (Treuhandgeschäft). Seit ihrer Gründung hat die DEG nahezu 1.300 Unternehmen in über 120 Ländern mitfinanziert und knapp 7 Mrd. EUR zugesagt.
Aufgaben und Produkte
Die Aufgabe der DEG ist es, privatwirtschaftliche Strukturen in Entwicklungsländern und Schwellenländern durch langfristige Projekt- und Unternehmensfinanzierung zu fördern, um dadurch die Grundlage für ein nachhaltiges Wirtschaftswachstum und eine dauerhafte Verbesserung der Lebensbedingungen zu schaffen. Dabei ist sie spezialisiert auf Projekt- und Unternehmensfinanzierungen in Afrika, Asien, Lateinamerika sowie in Mittel-, Ost- und Südosteuropa. Die Finanzierungen werden zu marktorientierten Konditionen herausgereicht. Die Finanzprodukte umfassen
- langfristige Darlehen,
- Mezzanine-Finanzierungen,
- Garantien,
- Beteiligungskapital (Equity).
Zusätzlich bietet die DEG auch Beratungsdienstleistungen an. Diese setzt die DEG für investierende Unternehmen als auch für Institutionen ein, die die Förderung der privatwirtschaftlichen Zusammenarbeit in den Partnerländern zum Ziel haben.
Ergänzend realisierte die DEG im Rahmen eines speziellen vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) aufgelegten Programms für Entwicklungspartnerschaften mit der Wirtschaft, sog. PPP (Öffentlich-Private Partnerschaft)-Fazilität, seit 1999 investitionsvorbereitende und -begleitende Maßnahmen deutscher Gemeinschaftsunternehmen und Tochtergesellschaften in Entwicklungsländern. Die PPP-Mittel werden vor allem für Projekte im Umweltschutz, in der Aus- und Weiterbildung, in der Arbeitsplatzsicherheit und für herausragende Pilotvorhaben bereitgestellt.
In einer Reihe von Entwicklungsländern bietet die DEG im Auftrag des BMZ ein spezielles Darlehensprogramm für Existenzgründer und junge Unternehmer an. Zu diesem Zweck werden bei lokalen Partnerbanken revolvierende Kreditfonds eingerichtet. Diese Fonds versorgen Existenzgründer mit Startkapital zu marktgerechten Konditionen. Unter ihnen befinden sich auch Fachkräfte, die in Deutschland ausgebildet wurden. Rund 200 Kredite wurden 2005 aus diesen Fonds bewilligt.
Als Teil der Entwicklungszusammenarbeit der Bundesrepublik Deutschland unterstützt die DEG ferner die Erreichung der internationalen Entwicklungsziele (Millennium-Entwicklungsziele), darunter insbesondere die Reduzierung der Armut durch die Förderung von Beschäftigung und Einkommen in entwicklungsschwachen und ländlichen Räumen.
Kooperationen
Die DEG koordiniert ihre Fördertätigkeit eng mit anderen europäischen Entwicklungsfinanzierungsorganisationen, die sich insbesondere unter dem organisatorischen Dach der EDFI (Europäische Entwicklungsfinanzierungsinstitutionen) zusammengeschlossen haben. Ferner gehört zu den engen Kooperationspartnern der DEG die Weltbanktochter Internationale Finanz-Corporation (IFC), die osteuropäische Entwicklungsbank Europäische Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (EBRD) sowie eine Vielzahl lokaler und regionaler Entwicklungsgesellschaften. Ziel dieser Kooperationen ist es, durch Bündelung von Finanzierungskapazitäten und Sachkenntnis eine möglichst große entwicklungspolitische Breitenwirkung und Nachhaltigkeit zu erzielen.
Weblinks
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