- Deutsche Schillergesellschaft
-
Die Deutsche Schillergesellschaft e. V. ist ein Zusammenschluss von Personen des In- und Auslandes, die sich dem Werk Friedrich Schillers und der Literatur überhaupt verbunden fühlen. Sie ist Trägerin der Institute Schiller-Nationalmuseum und Deutsches Literaturarchiv Marbach mit dem Literaturmuseum der Moderne. Sie hat ihren Sitz in Marbach am Neckar. Sie hat 3700 Mitglieder (Stand: 14. April 2008) und ist damit eine der größten literarischen Gesellschaften in Deutschland.
Sie wurde 1895 als Schwäbischer Schillerverein gegründet, 1947 nahm sie ihren heutigen Namen an.
Inhaltsverzeichnis
Ziele und Aufgaben
Zweck des Vereins war ursprünglich, „die Kenntnis von Schillers Werk, seiner Person und seiner Ideen zu fördern und dafür in Marbach ein Archiv und Museum zu gründen“ (Präambel der Satzung), das bereits 1903 errichtet werden konnte. Dieses bezog die gesamte schwäbische Literatur in seine sammelnde, wissenschaftliche und volksbildende Tätigkeit ein. Mit Publikationen, Ausstellungen, Vorträgen und anderen Veranstaltungen trat der Verein an die Öffentlichkeit. Mit den Erweiterungen der Sammlungen entwickelte sich das Schiller-Nationalmuseum zu einem Archiv der neueren deutschen Literatur im umfassenderen Sinne. Dem entsprach die Gesellschaft im Jahr 1955 mit der Gründung des Deutschen Literaturarchivs aufgrund einer Initiative des damaligen Museumsdirektors Bernhard Zeller.
Als Trägerin von Schiller-Nationalmuseum und Deutschem Literaturarchiv mit dem Literaturmuseum der Moderne verwaltet sie diese Institute, baut die Sammlungen aus und erschließt sie der Öffentlichkeit. Als wesentliche Aufgaben will sie darüber hinaus der Pflege, der Erforschung und der Vermittlung der neueren deutschen Literatur dienen und das geistige Erbe Schillers lebendig erhalten. (Satzung § 2).
Das Deutsche Literaturarchiv Marbach, wie die Einrichtungen der Deutschen Schillergesellschaft übergreifend genannt werden, wurde im Jahr 2007 durch den Wissenschaftsrat evaluiert. Dessen wissenschaftspolitische Stellungnahme [1] fordert die Fokussierung der Tätigkeiten des Deutschen Literaturarchivs Marbach auf Kernaufgaben und den Ausbau und die Sicherung der institutionellen Finanzierung der Einrichtungen.
Geschichte
Bereits seit 1835 bestand der Marbacher Schillerverein, aus dem 1895 der Schwäbische Schillerverein hervorging. Jener ist bis heute Zweigverein der Deutschen Schillergesellschaft und ist in ihrem Ausschuss vertreten.
Geschichte und Entstehung der Deutschen Schillergesellschaft sind untrennbar verbunden mit Geschichte und Entstehung von Schiller-Nationalmuseum und Deutschem Literaturarchiv. Sie sind ausführlich im Artikel Deutsches Literaturarchiv Marbach dargestellt.
Der 1991 gegründete Weimarer Schillerverein e. V. ist als rechtlich selbständiger Zweigverein der Deutschen Schillergesellschaft ebenfalls im Ausschuss vertreten.
Organe der Deutschen Schillergesellschaft
Mitgliederversammlung
Vom Präsidenten der Gesellschaft wenigstens einmal im Jahr einberufen sind die wesentlichen Aufgaben der Mitgliederversammlung (Satzung § 7):
- den Jahresbericht entgegenzunehmen;
- über den Rechnungsabschluss und über die Entlastung von Ausschuss, Vorstand und Geschäftsführer zu beschließen;
- über Anträge des Ausschusses oder von Mitgliedern der Gesellschaft zu beraten und zu beschließen;
- 18 Vereinsmitglieder für den Ausschuss zu wählen.
Ausschuss
Dem Ausschuss des Vereins gehören u. a. an: Die 18 gewählten Mitglieder, je ein Vertreter vom Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg und vom Finanzministerium Baden-Württemberg, der Oberbürgermeister der Stadt Stuttgart, der Landrat des Landkreises Ludwigsburg, der Bürgermeister der Stadt Marbach am Neckar, die beiden Vertreter vom Marbacher und vom Weimarer Schillerverein, ein Vertreter des Verlags der Stuttgarter Zeitung; des Weiteren die Mitglieder des Vorstands, der Direktor des Schiller-Nationalmuseums und Deutschen Literaturarchivs, drei Mitarbeiter des Museums und Archivs.
Seine Aufgaben sind vor allem
- die Genehmigung des Haushaltsplans;
- die Wahl des Präsidenten und der weiteren Mitglieder des Vorstands;
- die Bestellung des Direktors und der Abteilungsleiter sowie der wissenschaftlichen Fachkräfte;
- die Genehmigung der Geschäftsordnung für Schiller-Nationalmuseum und Deutsches Literaturarchiv.
Vorstand
Der ehrenamtliche Vorstand der Deutschen Schillergesellschaft besteht aus dem Präsidenten als Vorsitzendem und Leiter, seinem Stellvertreter, dem Schatzmeister und zwei weiteren Mitgliedern. Er wird auf die Dauer von vier Jahren vom Ausschuss gewählt.
Präsidenten der Deutschen Schillergesellschaft
- 1948–1954: Erwin Ackerknecht
- 1954–1979: Wilhelm Hoffmann, Stuttgart
- 1979–1980: Jürgen Hahn
- 1980–1988: Martin Cremer
- 1988–2002: Eberhard Lämmert
- seit 2002: Manfred Erhardt
Vorsitzende des Schwäbischen Schillervereins
- 1895–1900: Julius Freiherr von Griesinger
- 1900–1902: Julius Freiherr von Soden
- 1902–1906: Karl Freiherr von Gemmingen-Guttenberg
- 1906–1917: Julius Freiherr von Soden
- 1917–1918: Konstantin Freiherr von Neurath
- 1918–1938: Otto Güntter
- 1938–1945: Georg Schmückle
- 1945 Kommissarisch Adolf Richter
Literatur
- Ausführliche Literaturangaben im Artikel Deutsches Literaturarchiv Marbach
Siehe auch
Weblinks
Einzelnachweise
Wikimedia Foundation.