- Deutscher Achtkampf
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Der Achtkampf, auch Deutscher Achtkampf, ist ein sportlicher Wettkampf, der vier leichtathletische und vier turnerische Disziplinen umfasst. Bei diesem zu den Turnerischen Mehrkämpfen gehörenden Wettkampf werden Meisterschaften auf Bezirks-, Landes- und Bundesebene ausgetragen.
Inhaltsverzeichnis
Disziplinen bei den Männern
- Boden
- Sprung
- Barren
- Reck
- 100-Meter-Lauf
- Weitsprung
- Kugelstoßen
- Schleuderball
Disziplinen bei den Frauen
- Sprung
- Stufenbarren
- Schwebebalken
- Boden
- 100-Meter-Lauf
- Weitsprung
- Kugelstoßen
- Schleuderball
Geschichte
Der Deutsche Achtkampf ist die moderne Form der Gemischten Turnwettkämpfe. Diese gemischten Wettkämpfe mit leichtathletischen und turnerischen Disziplinen werden seit 1880 unter anderem bei Deutschen Turnfesten ausgetragen. Für einige Zeit war dieser Mehrkampf auch international von Bedeutung. Bei den 2. Olympischen Spielen 1900 in Paris mussten neben 6 Gerätübungen sowie Hangeln auch Weit-, Weithoch-, Stabhochsprung und Steinheben absolviert werden. Danach allerdings wurden diese sogenannten Athletikübungen nur noch 1904 in St. Louis und bei den Zwischenspielen 1906 in Athen verlangt. Anschließend wurden die Turn-Olympiasieger nur mit reinen Gerätwettkämpfen ermittelt. Bei den 1. Weltmeisterschaften 1903 in Antwerpen gehörten neben 12 Gerätübungen und 6 Pflicht-Freiübungen auch ein 150 m-Lauf, Hochsprung und Gewichtheben zum Wettkampfprogramm. Diese Athletikübungen wurden in unterschiedlicher Zusammensetzung bis zu den Weltmeisterschaften 1950 in Basel verlangt. Bei den Weltmeisterschaften 1954 in Rom gab es erstmals reine Gerätwettkämpfe. Die Zusammensetzung der Wettkampfdisziplinen unterlag einem steten Wandel. Im Laufe der Zeit änderte sich die Anzahl und die Gewichtung von leichtathletischen zu turnerischen Disziplinen mehrmals, so dass bei verschiedenen Turnfesten teilweise ein Sechskampf, Achtkampf, Zehnkampf und ein Zwölfkampf ausgetragen wurden. Die leichtathletischen Disziplinen wurden teilweise erst wenige Wochen vor den Turnfesten bekannt gegeben. In seiner heutigen Form (4:4) wird der Deutsche Achtkampf seit dem Deutschen Turnfest 1998 in München ausgetragen.
Ähnlich wechselvoll stellt sich die Geschichte bei den gemischten Turnwettkämpfen für die Frauen dar. Erstmals im Jahre 1922 als Neunkampf (7:2) ausgetragen änderte sich die Zusammensetzung mehrmals. In seiner heutigen Form (4:4) wird der Deutsche Achtkampf für die Frauen seit 1970 durchgeführt.
Turnfestsieger
Turnfest Sieger/in Verein des Siegers/in 1880 in Frankfurt/M.: Christian Weller Frankfurt/M. 1885 in Dresden: L. Jennewein Stuttgart 1889 in München: Gustav Ulshöfer München 1894 in Breslau: Georg Weitz Hannover 1898 in Hamburg: Alfred Flatow Berlin 1903 in Nürnberg: Friedrich Zohsel MTV München 1879 1908 in Frankfurt/M.: Bruno Mahler MTV München 1879 1913 in Leipzig: Ewald Kessler TV Leipzig-Neureudnitz 1923 in München: Rudolf Kobs / Margarethe Furchheim TV Vorwärts Breslau / TV Jahn Neuköln 1928 in Köln: K. Reuter und E. Preiß / R. Windsheimer und D. Mieth TV Gießen, TV Aurora Illinois / TG Würzburg, MTV Kiel 1933 in Stuttgart: Kurt Krötzsch / Paula Pöhlsen TSV Leuna / TS Hamburg 1938 in Breslau: Hans Friedrich / Bertha Rupp MTV München 1879 / TS Berlin-Köpenick 1948 in Frankfurt/M.: Theo Wied / Irma Bogner TSV Stuttgart-Münster / TSV Nürnberg 1953 in Hamburg: Adalbert Dickhut / Doris Bethe TS Köln / TSV Sachsenhausen 1857 1958 in München: Horst Gaumann / Hannelore Assel TV Niederschelden / TSV Bad Kissingen 1963 in Essen: Helmut Zimmer / Elke Reichert TK Hannover / MTV Osnabrück 1968 in Berlin: Helmut Zimmer / Erika Bößmann TSV Handschuhsheim / TuS Bayer 04 Leverkusen 1973 in Stuttgart: Alfred Grünefeld / Lilo Franz VfL Neckargartach / TB Wiesbaden 1978 in Hannover: Peter Diehl / Barbara Schmider MTV Hörnerkirchen / TSV Berghausen 1983 in Frankfurt/M.: Stefan Müller / Elke Markmann TV Rheinbrohl / TV Oberneisen 1987 in Berlin: Thomas Hindermann / Elke Markmann TSG Öhringen / TV Oberneisen 1990 in Dortmund/Bochum: Thomas Hindermann / Elke Markmann TSG Öhringen / TV Oberneisen 1994 in Hamburg: Marc König / Sabine Giese TG Polch / TSC Berlin 1998 in München: Hans-Ulrich Hasse / ? TSG Sonneberg / ? 2002 in Leipzig: Johannes Hablik / Katrin Hoppstädter TV Ober-Ramstad / TuS Wiebelskirchen 2005 in Berlin: Christian Leisinger / Katja Brusch TSG Ötlingen /Birkesdorfer Turnverein 2009 in Frankfurt: Dominik Scherer / Miriam Kalhöfer TV Lemberg /Eintracht Frankfurt Deutsche Meister der letzten Jahre
Jahr/Austragungsort Sieger/in 20+ Verein des Siegers/in Sieger/in 30+ Verein des Siegers/in 2003 / Ludwigshafen Jochen Weber / Miriam Kalhöfer TuS Hüfingen / TV Weißkirchen Michael Steinmetz / Annette Wirth TV Bous / Heidelberger TV 2004 / Essen Johannes Trapp / Katja Brusch TV Dahn / Birkesdorfer TV 2006 / Konstanz Roman Kneller / Katja Brusch TV Bünzwangen / Birkesdorfer TV Benjamin Koch / Petra Goldschmidt KTV Ries / TSV Kücknitz 2007 / Gelnhausen Christian Leisinger / Patricia Gayer TSG Ötlingen / Heidelberger TV Benjamin Koch / Miriam Kalhöfer KTV Ries / TV Weißkirchen 2008 / Waiblingen Andreas Frieb / Patricia Gayer TSG Nordwest / Heidelberger TV Christoph Storz / Heike Wangerin TV Ludwigshafen / Berliner TS 2009 / Frankfurt Dominik Scherer / Miriam Kalhöfer TV Lemberg /Eintracht Frankfurt Jochen Weber / Heike Wangerin TuS Hüfingen / Berliner TS 2010 / Berlin Dominik Scherer / Miriam Kalhöfer TV Lemberg /Eintracht Frankfurt Jochen Weber / Heike Busch TuS Hüfingen / Heidelberger TV 2011 / Einbeck Reza Abbasian / Alina Rothardt Hausbruch-Neugrabener TS /TV 1900 Oberhausen Christoph Brombacher & Uli Ernst / Heike Wangerin TSG Öttlingen 1892 & TSV Utting 1923 / Berliner TS Quellen
- Privates Archiv Rupert Zürcher/Jürgen Uhr
- Jahrbücher der Deutschen Turnerschaft von 1912 bis 1936
- Jahrbücher des Deutschen Turner-Bundes von 1952 bis 2007
- Horst Gaumann als Zeitzeuge, Deutscher Meister von 1955 bis 1958
- Programmheft und Siegerlisten der DMKM 2003 in Ludwigshafen
Weblinks
Kategorien:- Mehrkampfsportart
- Turnsportart
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