- Deutscher Verein
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Der Deutsche Verein für öffentliche und private Fürsorge e. V. (kurz Deutscher Verein) mit Sitz in Berlin (früher Frankfurt am Main) ist der Zusammenschluss der öffentlichen und freien Träger sozialer Arbeit. Er ist ein eingetragener Verein, der als gemeinnützig anerkannt ist. Gegründet wurde er 1880. Nach seiner geltenden Satzung fördert er Bestrebungen auf dem Gebiet der sozialen Arbeit, insbesondere der Sozialhilfe, der Jugendhilfe und der Gesundheitshilfe in der Bundesrepublik Deutschland. Praktische Sozialarbeit ist nicht Aufgabe des Vereins, sondern die seiner Mitglieder.
Präsident des Vereins ist der Bundesvorsitzende der Arbeiterwohlfahrt Wilhelm Schmidt. Als Nachfolger von Wilhelm Polligkeit war Hans Muthesius von 1950 bis 1964 Vorsitzender des Vereins.
Die Hauptaufgaben des Deutschen Vereins sind:
- Anregung und Beeinflussung der Sozialpolitik
- Erarbeitung von Empfehlungen für die Praxis der öffentlichen und freien sozialen Arbeit
- Gutachterliche Tätigkeit auf dem Gebiet des Sozialrechts
- Ständige Information der auf diesem Gebiet tätigen Personen und die Förderung des Erfahrungsaustausches
- Fort- und Weiterbildung von Führungskräften und Mitarbeiter/innen des sozialen Bereiches
- Förderung der für die soziale Arbeit bedeutsamen Wissenschaften
- Beobachtung und Auswertung der Entwicklung der sozialen Arbeit in anderen Ländern
- Förderung der internationalen Zusammenarbeit
- Internationaler Sozialdienst
- Herausgabe von Schriften und sonstigen Veröffentlichungen zu Fragen der sozialen Arbeit
Der Deutsche Verein ist eine Koordinationsstelle für alle Bestrebungen und Entwicklungen in den Bereichen Sozial-, Kinder-, Jugend- und Familienpolitik sowie der Sozial- und Jugendhilfe, Alten- und Gesundheitshilfe, Rehabilitation und Behindertenhilfe, Pflege, soziale Berufe sowie der internationalen sozialen Arbeit.
Der Deutsche Verein gibt zahlreiche Materialien heraus, u.a. eine eigene Buchreihe sowie die Zeitschriften Nachrichtendienst (NDV) und Rechtsprechungsdienst (NDV-RD) sowie das Archiv für Wissenschaft und Praxis der sozialen Arbeit des Deutschen Vereins. Er ist des Weiteren Herausgeber des Fachlexikons der sozialen Arbeit und veranstaltet neben dem Deutschen Fürsorgetag zahlreiche Weiterbildungen für Personen in der sozialen Arbeit.
Trotz der Verstrickung des Vereins in die unrühmliche Erziehungspolitik in der NS- und der Nachkriegszeit wurde dem „Deutschen Verein“ die organisatorische Leitung für den nationalen Runden Tisch zur Aufarbeitung und Wiedergutmachung des Unrechts an den Heimkindern übertragen.[1]
Der Verein und sein Einfluss auf Hartz-IV
Die Bundesagentur für Arbeit richtet sich im Allgemeinen nach den Empfehlungen des Vereins. Dies gilt auch für die Hartz-IV-Auszahlungen.[2] So können demnächst keine erhöhten Ernährungskosten bei Diabeteserkrankten mehr geltend gemacht werden. Dies gilt auch für Menschen mit erhöhten Fettwerten und weitere Volkskrankheiten. Nach den Worten eines Vereinsvorstandes könne auch mit dem normalen Regelsatz für den erhöhten Bedarf aufgekommen werden, "wenn äußerst sparsam gewirtschaftet wird."
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Familienministerin von der Leyen gefährdet Wiedergutmachung für misshandelte Heimkinder
- ↑ Geschäftsanweisung 05/2008[1]
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