Deutsches Studentenheim

Deutsches Studentenheim
Das Deutsche Studentenheim am Breul.

Das Deutsche Studentenheim, nach der Straße, an der es liegt, auch der oder das Breul (Breul 23), früher Burse genannt, ist eines der ältesten Studentenheime in Münster in Westfalen und besteht seit 1928. Seit dem 17. März 1986 steht die Fassade unter Denkmalschutz. Der Name Deutsches Studentenheim rührt daher, dass sein Bau von der damaligen Reichsregierung in Berlin gefördert wurde. Das Haus steht unter dem Wappenspruch „officium meum est pontificium“ (Mein Amt ist, Brücken zu bauen), Wappentier ist die Eule, das Symbol der Weisheit. Neben vielen deutschen Studenten ist es seit seiner Gründung Heimstatt für auslandsdeutsche und ausländische Studenten, die in Münster studieren. Der Breul steht männlichen Studenten an Uni und FH offen, die hier während der gesamten Studienzeit wohnen können.

Von anderen Wohnheimen unterscheidet sich der Breul neben dem hauseigenen Speisesaal dadurch, dass es von Tutoren organisierte gemeinschaftsfördernde Veranstaltungen gibt. Daneben ist im musischen Bereich die Schola Breuliana zu nennen, die unter anderem zwei- bis dreimal im Semester bei Kapitelsvespern im Dom singt. Die Hauszeitung heißt in Anlehnung an das Wappentier des Hauses schlicht „Eule“. Sportliche Aktivitäten werden ebenfalls regelmäßig angeboten. Zu nennen ist hier das wöchentliche Fußballspiel und die immer sehr erfolgreiche Teilnahme am KSHG-Turnier.

Das Haus wird von Beginn an vom Bistum Münster getragen und von einem geistlichen Rektor geleitet. Neben den 97 Studenten wohnen auch Schwestern der heiligen Maria Magdalena Postel, SMMP im Haus, die lange Jahre für die Haushaltung gesorgt haben und bis zum Jahre 2009 die Hauswirtschaft geleitet haben.

Den Nationalsozialisten war die Einrichtung ein Dorn im Auge. Die Rektoren waren für ihre oppositionelle Haltung in Bezug auf die Regierung bekannt, einer von ihnen vervielfältigte in seiner Wohnung die berühmten Predigten des Bischofs von Münster, Clemens August Graf von Galen. Gleichzeitig wohnte aber auch Albert Derichsweiler im Haus, der für die Gleichschaltung an der Universität und in den studentischen Verbindungen sorgte und auch 1933 die Bücherverbrennung auf dem münsterschen Hindenburgplatz organisierte. Mit der Heimleitung geriet Derichsweiler immer wieder in Konflikt.

Das Haus ist von den Architekten Franz Wethmar und Hans Ostermann erbaut worden. Den damaligen Vorschriften folgend, befindet sich im obersten Geschoss des Seitenflügels die ursprünglich mit einem spitzbogigen Gewölbe, infolge von Kriegsschäden nun mit einem Tonnengewölbe aus Holz versehene, reich ausgestattete Kapelle. Das Haus ist im Besitz von Kunstwerken, die von Künstlern der Freien Künstlergemeinschaft Schanze und der St. Lukasgemeinschaft stammten. Dazu gehören unter anderen: Ernst Hermanns, Aloys Röhr, Albert Mazotti und Theo Junglas.

Der ehemalige münstersche Bischof Reinhard Lettmann unterstützte die Einrichtung als Stätte der Formung von sozialer Kompetenz und der Einübung in die differenzierte Wahrnehmung der gesellschaftlichen Realität. Der Verein alter Breulianer ist dem Haus ebenfalls verbunden und fördert es nach Maßgabe der Satzung.

Am 18. Juli 2007 hat Papst Benedikt XVI. den ehemaligen Rektor des Breul, Domvikar Franz-Josef Overbeck (1994–2000) zum Titularbischof von Matara in Numidien und Weihbischof in Münster ernannt, am 28. Oktober 2009 ernannte er ihn zum vierten Bischof von Essen Am 20. Dezember nahm er von seiner neuen Diözese Besitz.

Am 24. Januar 2008 feierte das Haus das 80. Jubiläum mit einem Pontifikalamt mit Bischof Reinhard Lettmann im St.-Paulus-Dom.

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