- Dezimierung
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Der Ausdruck Dezimierung oder Dezimation (von lat. decem = zehn) bezeichnet heute eine (starke) Verringerung durch Gewalteinwirken. Ursprünglich war damit die Verringerung um den zehnten Teil gemeint.
Inhaltsverzeichnis
Begründung
Dezimieren war eine Strafmaßnahme in der Armee des Römischen Reiches und wurde nur dann eingesetzt, wenn es sich um das kollektive Fehlverhalten einer ganzen militärischen Einheit handelte. Da in diesen Fällen kein Täter ermittelt werden konnte, wurde so die Schuld gesühnt bzw. die Disziplin wieder hergestellt.
Ausgesprochen wurde sie, wenn in einem Truppenteil eine Meuterei oder ein Aufruhr ausgebrochen war bzw. drohte.
Auch wenn nach Auffassung des Oberbefehlshabers eine Schlacht aufgrund von Befehlsverweigerung oder Feigheit verloren ging, wurde sie verhängt.
Vorgehensweise
Nachdem alle Soldaten der für schuldig befundenen Einheit angetreten waren, wurde ein Zehntel der Soldaten durch das Los bestimmt. Diese mussten von den eigenen Kameraden mit dem Schwert oder durch Prügel getötet werden. Diese äußerst drastische Bestrafungsmethode wurde in der Geschichte des Römischen Reiches nur selten angewendet.
Quellen
Die früheste Erwähnung der Dezimierung stammt von Titus Livius aus dem Jahre 471 v. Chr. [1].
Es sind auch Berichte aus dem Dreißigjährigen Krieg und aus dem Ersten Weltkrieg erhalten, die die Anwendung der Dezimierung nach Niederlagen bzw. bei „Feigheit vor dem Feind“ belegen.
In seinem Buch „Stalingrad“ berichtet der britische Historiker Antony Beevor von der Durchführung der Dezimation durch einen sowjetischen Kommandanten [2].
Siehe auch
Einzelnachweise
Weblinks
Literatur
- "Die Römische Armee" von Peter Connolly, Tessloff-Verlag, ISBN 3-7886-0180-9
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