- Antony Beevor
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Antony James Beevor (* 14. Dezember 1946) ist ein britischer Historiker, der unter anderem verschiedene Werke über den Zweiten Weltkrieg verfasst hat, so über die Schlacht von Stalingrad, den Spanischen Bürgerkrieg, die Luftlandeschlacht um Kreta, die Landung in der Normandie und die Schlacht um Berlin.
Beevor studierte am Winchester College und der Royal Military Academy Sandhurst, unter anderem bei dem berühmten Historiker des Zweiten Weltkrieges John Keegan. Er ist Chevalier de l’Ordre des Arts et Lettres, Ehrendoktor der University of Kent und Mitglied der Royal Society of Literature.
Inhaltsverzeichnis
Die Veröffentlichung The Fall of Berlin 1945
Von der BBC wurden die Forschungen zum Thema seiner im Jahr 2002 in 24 Sprachen erschienenen Publikation The Fall of Berlin 1945 (Berlin 1945: Das Ende) begleitet, und ein Dokumentarfilm auf BBC 2 gesendet [1]. Als Bestseller in Großbritannien und in sieben weiteren Ländern erreichte es die „Top five“ der Verkaufs-Listen in weiteren acht Ländern [2].
Das zentrale Thema dieses Buches sind Gewalttaten sowjetischer Soldaten, begangen an deutscher, aber auch sowjetischer Zivilbevölkerung, nach der sowjetischen Besetzung Deutschlands gegen Ende des Zweiten Weltkrieges [3].
Die Publikation stieß in Russland auf scharfe Kritik. [4] Der russische Botschafter in Großbritannien bezeichnete das Buch als „Lüge“ und „Verleumdung des Volkes, das die Welt vom Nazismus befreit hat“.[5] Prof. O.A. Rscheschewski, Vorsitzender der Vereinigung der russischen Weltkriegshistoriker, bezichtigte Beevor, in der Art neo-nazistischer Historiker zu argumentieren, die die Rote Armee als untermenschliche asiatische Horden dargestellt hätten: „Das zentrale Thema dieses Buches, nicht dem Umfang, aber der Bedeutung nach sind eindeutig brutale Gräueltaten sowjetischer Soldaten und Offiziere gegen die deutsche Bevölkerung, die Wiederbelebung des Bildes asiatischer Horden, das den Deutschen von der Nazipropaganda und später von einer kleinen Gruppe Neonazi-Historiker eingehämmert worden war, von denen sich [das Volk] in Deutschland schon längst abgewandt hat. Der zentrale Gesichtspunkt dieses Buches, um den der Autor seine Argumentation aufgebaut hat, sind brutale Gräueltaten des sowjetischen Militärs, insbesondere die Vergewaltigung deutscher Frauen, ist in dem folgenden Satz enthalten: ‚Das Bild von Soldaten mit Taschenlampen, die sich unter Frauen in Bombenkellern ihre Opfer aussuchen, ist charakteristisch für alle sowjetischen Armeen in der Schlacht um Berlin.‘“[6]
Werke
- Belletristik
- The enchantment of Christina von Retzen. Weidenfeld & Nicolson, London 1989, ISBN 0-297-79523-6 (Roman).
- The Faustian Pact. Jonathan Cape, London 1983, ISBN 0-224-02083-8 (Roman).
- For Reasons of State. Jonathan Cape, London 1980, ISBN 0-224-01930-9 (Roman).
- Violent Brink. John Murray, London 1975, ISBN 0-7195-3241-8 (Roman).
- Sachbücher
- Die Akte Olga Tschechowa („The Mystery of Olga Chekhova“). Bertelsmann, München 2004, ISBN 3-570-00826-6.
- Berlin 1945. Das Ende („Berlin. The Downfall 1945“). Goldmann, München 2005, ISBN 3-442-15313-1 (US-amerikanischer Titel „The Fall of Berlin 1945“).
- Crete. The Battle and the Resistance. John Murray, London 1991, ISBN 978-0-7195-4857-4.
- Inside the British Army. Corgi Books, London 1991, ISBN 0-552-13818-5.
- Paris After the Liberation, 1944-1949. Penguin Books, New York 1994, ISBN 0-14-101554-3.
- Ein Schriftsteller im Krieg. Wassili Grossman und die Rote Armee 1941-1945 („A writer in war“). Bertelsmann, München 2007, ISBN 978-3-570-00913-0.
- Der spanische Bürgerkrieg („The Spanish Civil War“). Goldmann, München 2008, ISBN 978-3-442-15492-0 (derzeitiger OT „The Battle for Spain. The Spanish Civil War 1936-39“)
- Stalingrad („Stalingrad“). Goldmann, München 2001, ISBN 3-442-15101-5.
- D-Day. Die Schlacht um die Normandie („D-Day. The Battle for Normandy“), Bertelsmann, München 2010, ISBN 3-570-10007-3.
Auszeichnungen
Crete: The Battle and the Resistance
- Runciman Prize
Stalingrad
- Samuel Johnson Prize
- Wolfson History Prize
- Hawthornden Prize for Literature
Berlin:The Downfall 1945
- Longman-History Today Trustees' Award
The Battle for Spain: The Spanish Civil War 1936–39 (Spanish Edition)
- La Vanguardia Prize for Non-Fiction
Siehe auch
- Verbrechen der Roten Armee
- Zwischen Hitler und Stalin – Antony Beevor in: Achim Engelberg: Wo aber endet Europa? - Grenzgänger zwischen London und Ankara ISBN 978-3-320-02132-0, Berlin 2008
Weblinks
- Literatur von und über Antony Beevor im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Die Welt, Frankfurter Allgemeine, Hamburger Abendblatt,Berliner Morgenpost, 2002
- Offizielle Website mit Beevors Biografie und einigen Auszügen aus seinen Werken (englisch)
- Biografie Antony Beevors beim Liddell Hart Centre for Military Archives (englisch)
- Antony Beevor Stalingrad Berlin – The Downfall 1945 (englisch)
- telegraph Red Army troops raped even Russian women as they freed them from camps, 24. Januar 2002 (englisch)
Einzelnachweise
- ↑ 3sat Brutaler Beutezug, 10. Januar 2003
- ↑ MDR Antony Beevor - Fachberater und Autor, 15. September 2003
- ↑ MDR Interview 2003
- ↑ www.telegraph.co.uk/news/main.jhtml?xml=/news/2002/01/25/wruss25.xml
- ↑ www.telegraph.co.uk/opinion/main.jhtml?xml=/opinion/2002/01/25/dt2506.xml
- ↑ gpw.tellur.ru/page.html?r=books&s=beevor
Kategorien:- Militärhistoriker
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- Träger des Ordens des Marienland-Kreuzes (III. Klasse)
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