Die Brücke (Wilhelm Ostwald)

Die Brücke (Wilhelm Ostwald)
Das wahrscheinlich von Emil Pirchan gestaltete Signet der „Brücke“

Als Die Brücke (Internationales Institut zur Organisierung der geistigen Arbeit Die Brücke) bezeichnete sich eine 1911 von Karl Wilhelm Bührer und Adolf Saager gegründete Institution, die maßgeblich von dem Nobelpreisträger Wilhelm Ostwald unterstützt wurde. Die Brücke sollte praktische Maßnahmen einleiten, um Probleme der Internationalisierung der Wissenschaften theoretisch wie organisatorisch zu bewältigen. Dazu versicherte sich Ostwald der Mitarbeit berühmter Zeitgenossen wie William Mitchell Ramsay, Rudolf Diesel, Selma Lagerlöf, Marie Curie, Ernest Rutherford, J. W. S. Rayleigh oder Georg Kerschensteiner. Geplant war, ein Museum einzurichten, das „in sich alles übersichtlich vereinigen soll, was auf allen Gebieten menschlicher Tätigkeit geschaffen, ausgedacht und ausgeprobt worden ist, um die geistige Arbeit zu fördern und zu erleichtern.“[1] Eingesetzt wurden unter anderem die Dewey Decimal Classification und Karteikarten. Bereits 1913 wurde Die Brücke jedoch wieder aufgelöst und liquidiert. Das ehrgeizige Projekt scheiterte unter anderem an seinem Vorsitzenden Karl Wilhelm Bührer, der sich in Nebensächlichkeiten verfing.

Weblinks

Literatur

  • Markus Krajewski: Restlosigkeit. Weltprojekte um 1900. Fischer Taschenbuch Verlag, Frankfurt am Main, 2006, S. 64–140.
  • Markus Krajewski: Restlosigkeit. Wilhelm Ostwalds Welt-Bildungen. in: Hedwig Pompe und Leander Scholz (Hrsg.), Archivprozesse – Die Kommunikation der Aufbewahrung (Mediologie, Band 5), DuMont Literatur und Kunstverlag, Köln, 2002, S. 173–185.
  • Rolf Sachsse: Das Gehirn der Welt: 1912. In: Telepolis vom 19. November 1998
  • Wilhelm Ostwald: Farbsysteme/Das Gehirn der Welt. Peter Weibel und Rolf Sachsse (Hrsg.) im Verlag Hatje Cantz

Einzelnachweise

  1. Regine Zott: Über Wilhelm Ostwalds wissenschaftshistorische Beiträge zum Problem des wissenschaftlichen Schöpfertums. In: Wilhelm Ostwald: Zur Geschichte der Wissenschaft. Vier Manuskripte aus dem Nachlaß. 2. Aufl., Frankfurt a. M. 1999, S. 34.

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