- Die Chroniken von Erdsee
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Filmdaten Deutscher Titel Die Chroniken von Erdsee Originaltitel ゲド戦記 (Gedo Senki) Produktionsland Japan Originalsprache Japanisch Erscheinungsjahr 2006 Länge 115 Minuten Altersfreigabe FSK 6 Stab Regie Gorō Miyazaki Drehbuch Gorō Miyazaki,
Keiko NiwaProduktion Toshio Suzuki,
Tomohiko IshiiMusik Tamiya Terajima Die Chroniken von Erdsee (jap. ゲド戦記, Gedo Senki; zu deutsch etwa: Geds Kriegschroniken) ist ein japanischer Anime des Studio Ghibli aus dem Jahr 2006.
Der Film basiert zum größten Teil auf Das ferne Ufer, dem 1972 erschienenen dritten Roman der Erdsee-Serie von Ursula K. Le Guin.
Inhaltsverzeichnis
Handlung
Der Film erzählt die Geschichte Geds, des Protagonisten der meisten Erdsee-Romane, nachdem er die Zweifel und Unsicherheiten seiner Jugend überstanden und in den respektablen Rang des Erzmagiers aufgestiegen ist. Während einer Seereise beobachtet er zwei Drachen, die sich am Himmel über seinem Schiff gegenseitig in Stücke reißen – ein Vorgang, der in der alten Zeit, als die Welt mit sich im Reinen war, undenkbar gewesen wäre. Ged erkennt mehr und mehr, dass etwas mit Erdsee nicht in Ordnung ist.
Auf seiner Reise trifft er Prinz Arren von Enlad, der von einem bösartigen „Schatten“ verfolgt wird. Durch verwüstete und verlassene Ländereien begeben sie sich in die Stadt Hort, wo sie nur Chaos vorfinden. Geds alte Weggefährtin Tenar gewährt ihnen Unterschlupf und macht sie mit ihrem Schützling, dem mit einer Brandnarbe gezeichneten Mädchen Therru, bekannt. Therru hat von Anfang an Angst vor Arren, denn sie spürt etwas Gefährliches und Böses in ihm.
Arren arbeitet hart auf den Feldern und wird von Ged unterrichtet. Nach und nach findet er eine neue Verbundenheit mit der Natur und ein inneres Gleichgewicht. Ged findet derweil heraus, dass Cob von Havnor, ein weiterer Zauberer aus seiner Vergangenheit, für die Unruhe in Erdsee verantwortlich ist: er hat ein Tor zwischen den Welten der Lebenden und der Toten geöffnet und ruft gegen Bezahlung gefallene Seelen aus der Unterwelt zurück ins Leben. Trotz aller Hilfe seiner Gefährten spürt Arren nun immer mehr das Böse in sich aufsteigen und flieht in die Wildnis. Schließlich gelangt er zu Cobs Schloss, wo der böse Magier ihm die Droge Hazia verabreicht und ihn so gefügig macht.
Nur mit größter Mühe können Ged und Therru Arren aus dem Einfluss des wahnsinnigen Magier befreien, so dass er sein eigenes Streben nach Unsterblichkeit überwindet und sich Cob im Kampf stellt, um Erdsee zu retten.
Entstehung
Ursula K. Le Guin lehnte in der Vergangenheit einige Angebote einer Verfilmung ihrer Erdsee-Saga ab. So auch als Hayao Miyazaki in den 1980er Jahren bei der Autorin wegen einer Umsetzung als Anime anfragte. Da die Autorin zu jener Zeit mit Zeichentrick ausschließlich Disney und dergleichen verband, lehnte sie den Vorschlag ab. Um das Jahr 2000 wurde ihr von ihrer Freundin Vonda N. McIntyre von Miyazakis Film Mein Nachbar Totoro erzählt. Gemeinsam mit jener Freundin sah sie sich den Film an und wurde sofort zum Miyazaki-Fan. Als sich ein paar Jahre später herausstellte, dass die Japanisch-Übersetzerin der Erdsee-Saga, Masako Shimizu mit Hayao Miyazaki bekannt war, bat die Autorin diese, Miyazaki zu sagen, dass, sollte er noch an der Erdsee-Saga Interesse haben, sie gerne mit ihm über eine Verfilmung sprechen wolle. In Folge kam es zu einer Korrespondenz zwischen Le Guin und Toshio Suzuki von Studio Ghibli. Im August 2005 wurde sie schließlich von Hayao Miyazaki und Toshio Suzuki besucht. Gemeinsam mit Le Guins Sohn, der die Rechte der Erdsee-Saga verwaltet, wurde das Projekt besprochen. Zur Enttäuschung der Autorin wurde ihnen mitgeteilt, dass sich Hayao Miyazaki aus dem Filmgeschäft zurückziehen wolle, und statt dessen auf seinen und Studio Ghiblis Wunsch hin sein Sohn Gorō Miyazaki Regie führen solle. Auf die Versicherung hin, dass Hayao Miyazaki das letzte Wort bei dem Projekt haben werde, gaben sie trotzdem ihre Zustimmung. Zu diesem Zeitpunkt hatten erste Vorarbeiten an dem Film bereits begonnen. Zu ihrem Unmut musste Ursula K. Le Guin allerdings schon bald feststellen, dass Hayao Miyazaki bei dem Projekt keinerlei Rolle spielte.
Die Animationsarbeiten begannen am 6. September 2005 und endeten am 23. Mai 2006, die Tonaufnahmen am 30. Mai 2006. Der fertige Film wurde am 28. Juni 2006 den Studio Ghibli-Mitarbeitern vorgeführt. Die Produktionszeit war somit erheblich kürzer als bei Das wandelnde Schloss oder Chihiros Reise ins Zauberland.
Veröffentlichung
Der Film startete am 29. Juli 2006 in 435 japanischen Kinos und spielte am ersten Wochenende ca. 900 Mio. Yen (ca. 6 Mio. Euro) ein. Er erreichte in den ersten sechs Wochen fünf Mal den ersten Platz der japanischen Kinofilm-Charts.[1][2]
Der Film war am 3. und 4. September 2006 außer Wertung bei den Filmfestspielen von Venedig zu sehen[3].
Die deutsche Premiere, auf Japanisch mit englischen Untertiteln, fand während des 21. Fantasy Filmfestes am 27. Juli im CINEMA München statt. [4] Der deutsche Kinostart war am 8. November 2007. Der Film wurde am 3. März 2008 bei Universum Anime veröffentlicht und erschien am 6. Oktober 2008 als limitierte Collector’s Edition.[5]
Synchronisation
Rolle japanischer Sprecher (Seiyū) deutscher Sprecher Sperber (Ged) Bunta Sugawara Ekkehardt Belle Prinz Arren (Lebannen) Junichi Okada Manuel Straube Therru (Tehanu) Aoi Teshima Farina Brock Tenar Jun Fubuki Kathrin Simon Der König Kaoru Kobayashi Walter von Hauff Die Königin Yui Natsukawa Martina Duncker Cob Yuko Tanaka Susanne von Medvey Hase Teruyuki Kagawa Gerd Meyer Haziahändler Takashi Naitō Tobias Lelle Adaption
Bei Carlsen Comics ist ein Cine-Manga von Gorō Miyazaki zum Anime erschienen, der vier Bände umfasst.
Auszeichnungen
Bei den Bunshun Raspberry Awards wurde der Film zum schlechtesten Film im Jahr 2006 und Gorō Miyazaki zum schlechtesten Regisseur gewählt.[6]
Bei den Japanese Academy Awards 2007 wurde er dem gegenüber als Bester Animationsfilm nominiert, musste sich aber Mamoru Hosodas Das Mädchen, das durch die Zeit sprang geschlagen geben.
Referenzen
- ↑ Nausicaä.net: Einspielergebnis am ersten Wochenende von Nausicaä.net. 30. Juli 2006. (Zuletzt geprüft am 11. Juli 2007)
- ↑ Eiga.com: Japanische Charts 6. September 2006 von Eiga.com. 6. September 2006. (Zuletzt geprüft am 6. September 2006)
- ↑ Ghibli World: Gedo Senki at Venice International Film Festival von GhibliWorld.com. 18. August 2006. (Zuletzt geprüft am 11. Juli 2007)
- ↑ Tales from Earthsea beim Fantasy Filmfest
- ↑ Auf DVD. In: Universum Anime. Universum Film GmbH, abgerufen am 26. Juni 2011.
- ↑ AnimeNewsnetworks: Earthsea Wins “Raspberry Award”
Weblinks
- Studio Ghiblis offizielle Webseite zu Gedo Senki - Japanisch
- Gedo Senki in der deutschen und englischen Version der Internet Movie Database
- Sammlung von Kritiken zu Die Chroniken von Erdsee bei Rotten Tomatoes (englisch)
- Gedo Senki - a First Response Stellungnahme und Filmkritik von Ursula K. Le Guin - Englisch
- Kurzinhalt des Films auf der Homepage von Ursula K. Le Guin - Englisch
- Informationen zu Gedo Senki auf Nausicaa.net - Englisch
- Trailer zum Ansehen und Herunterladen - Deutsch
Kategorien:- Filmtitel 2006
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