Adolf von Achenbach

Adolf von Achenbach

Adolf Heinrich August von Achenbach (* 11. Mai 1866 in Berlin; † 19. August 1951 in Saltsjöbaden, Schweden) war ein preußischer Politiker.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Adolf Heinrich August war der Sohn von Dr. Heinrich von Achenbach, einem Ministeriumsrat in der Bergabteilung des preußischen Handelsministeriums und dessen Frau Marina Johanna Sophie Luise Mathilde Achenbach, geborene Rollmann. Er nahm 1888 ein Jurastudium an der Fakultät der Christian-Albrechts-Universität Kiel auf, wechselte aber noch im selben Jahr an die Friedrich-Wilhelms-Universität nach Berlin. Im selben Jahr erhielt der Vater von Friedrich III. die Nobilitierung. Am 6. Juni 1889 verstarb die Mutter in Potsdam. Am 8. Juli 1892 legte von Achenbach das juristische Examen ab und wurde am 16. Juli zum Gerichtsreferendar ernannt. Er arbeitete am Amtsgericht Rixdorf und am Landgericht II von Berlin. Am 16. November 1892 promovierte er an der Universität Leipzig zum Dr. jur.

Von 1892 bis 1893 diente von Achenbach im Garde-Kürassier-Regiment. Am 13. September 1894 wurde er zum Sekondeleutnant der Reserve, am 23. September zum Regierungsreferendar ernannt. Er arbeitete bei der Regierung in Potsdam, vertrat kommissarisch den Bürgermeister in Nauen und den Landrat des Kreises Osthavelland. Mit Bestehen der Staatsprüfung am 25. Februar 1899 wurde er Regierungsassessor. Im selben Jahr starb sein Vater.

In der Folgezeit arbeitete von Achenbach in der Ministerialkommission, der Militärkommission und der Baukommission in Berlin. Vom 1. Oktober 1899 bis zum 31. Januar 1908 arbeitete er im Landratsamt des Kreises Teltow. Am 24. Februar 1900 heiratete er Laurita von Bary. Am 14. April 1906 wurde er zum Regierungsrat ernannt. Am 8. Januar 1908 wurde Achenbach mit der kommissarischen Verwaltung von Teltow beauftragt. Am 23. März erfolgte die offizielle Ernennung zum Landrat.

In seiner Amtszeit als Landrat entstanden 26 Chausseen. Um die Schifffahrt auf dem Teltowkanal zu fördern, unterstützte Achenbach die Teltowkanal AG, welche Schiffe für die Kanalschifffahrt entwickelte und baute. Außerdem förderte er die Gasversorgung sowie die Wohlfahrtspflege und veranlasste den Bau eines Krankenhauses. Achenbach trat gegen das Groß-Berlin-Gesetz auf. Nach Ausbruch des ersten Weltkriegs war eine der wichtigsten Aufgaben die dauerhafte Versorgung der Bevölkerung mit Lebensmitteln. 1916 verfassten Achenbach und der Landrat von Niederbarnim Felix Busch eine Denkschrift an den Innenminister, in der sie die mangelnde Organisation der Kriegswirtschaft kritisierten. Daraufhin wurde am 8. September 1916 der Preußische Landkreistag gegründet.

Von 1921 bis 1931 war er Abgeordneter im Brandenburgisch-Preußischen Landtag. Am 30. September 1931 schied er aus dem Staatsdienst aus. Im April 1933 trat er als Vorsitzender des Deutschen Landkreistags zurück und wurde Ehrenvorsitzender desselben. In den Folgejahren lebte Achenbach in Babelsberg. Nach Ende des zweiten Weltkriegs 1945 wanderte Achenbach mit seiner Familie nach Saltsjöbaden aus, wo er bis zu seinem Tode lebte.

Ehrungen

  • 1907: Landwehrdienstauszeichnung II. Klasse
  • 1910: Roter Adlerorden IV. Klasse
  • 1913: Landwehrdienstauszeichnung I. Klasse.
  • 1916: Eisernes Kreuz II. Klasse am schwarzweißen Band
  • 1918: Königlicher Kronenorden III. Klasse und Verdienstkreuz der Kriegshilfe
  • 1931: Als Landrat Adolf von Achenbach am 30. September 1931, nachdem er 24 Jahre an der Spitze des Kreises Teltow gestanden hatte, aus seinem Amt ausschied, erhielt ihm zu Ehren das Krankenhaus in Königs Wusterhausen (im damaligen Kreis Teltow) den Namen „Achenbach-Kreiskrankenhaus“.

Werke

  • Achenbach, Adolf von: Das Krankenhauswesen in den Landkreisen. In: Die deutschen Landkreise. Bd. I. Berlin, 1926
  • Achenbach, Adolf von: Der Teltow-Kanal und seine Einrichtungen. In: Die deutschen Landkreise. Bd. I. Berlin, 1926
  • Erinnerungen des Landrates von Achenbach. In: Teltower Kreiskalender, Jg. 29, 1932

Literatur

  • Karl Bubner: Adolf von Achenbach 1866-1951. In: Männer der deutschen Verwaltung. 23 biographische Essays. Köln 1963
  • Hans-Jürgen von der Heide: Adolf von Achenbach (1866-1951). In: Persönlichkeiten der Verwaltung. Biographien zur deutschen Verwaltungsgeschichte 1648-1945. Stuttgart 1991
  • Claudia Wilke: Die Landräte der Kreise Teltow und Niederbarnim im Kaiserreich. Potsdam 1998

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