- Die dunkle Seite des Mondes
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Die dunkle Seite des Mondes ist ein Roman des Schweizer Autors Martin Suter. Das Buch wurde im Jahr 2000 bei Diogenes veröffentlicht. Der Titel ist eine Anspielung auf das Album The Dark Side of the Moon der britischen Rockband Pink Floyd.
Inhaltsverzeichnis
Handlung
Die dunkle Seite des Mondes erzählt vom erfolgreichen Wirtschaftsanwalt Urs Blank, dessen Leben durch halluzinogene Pilze aus den Fugen gerät. Blank hat sein Leben im Griff, bis er auf einem Flohmarkt das junge Hippiemädchen Lucille trifft, mit dem er eine Affäre beginnt. Was sich als kleine Midlifecrisis anbahnt, wird schnell ernst und Blank verlässt seine langjährige Freundin Evelyne. Lucille drängt Blank, seinen Horizont zu erweitern und überredet ihn zum Konsum von halluzinogenen Pilzen. Dadurch wird Blanks Persönlichkeit so verändert, dass er sich nicht mehr in seiner Welt zurechtfindet. Er nimmt keine Rücksicht mehr auf andere und konzentriert sich nur noch auf sich selbst. Nachdem er Lucilles Kätzchen getötet hat, merkt Blank, dass er eine Gefahr für die Gesellschaft darstellt. Er bittet deshalb seinen langjährigen Freund, den Psychologen Alfred Wenger, um Hilfe.
Die beiden hoffen, mit einem zweiten, durch Wenger gelenkten Pilztrip die Persönlichkeit Blanks wieder zurechtrücken zu können. Dies gelingt jedoch nur teilweise. Statt sein Gewissen wie vor dem ersten Trip im passenden Moment einzuschalten, meldet es sich nun zu spät. Nach weiteren gewalttätigen Vorfällen mit tödlichem Ausgang lässt sich Blank von seinem Freund Wenger freiwillig in ein Rehabilitationszentrum einweisen, wo er lange Spaziergänge unternimmt und eine Vorliebe für den Wald entwickelt. Er studiert Bücher über die Pflanzen und Pilze des Waldes und kommt nach und nach dem Geheimnis des ersten Pilztrips auf die Spur, der ihn so stark verändert hat.
Am Ende seiner Therapie stellt Blank aber fest, dass keine Besserung eingetreten ist. Er beschließt, fernab der Menschen im Wald zu leben und täuscht seinen eigenen Selbstmord vor. Als man jedoch herausfindet, dass Blank nicht - wie allgemein angenommen - tot ist, macht sich der passionierte Jäger Pius Ott auf den Weg, um ihn zu töten, da er noch eine Rechnung mit ihm offen hat. Ott ist ein Kunde von Blanks ehemaliger Kanzlei. Er hat diese durch sein Mandat in wirtschaftskriminelle Aktionen verwickelt und nun Probleme zu befürchten. Die Polizei wird ebenfalls aktiv und fahndet nach Blank, als der Althippie Joe Gasser, mit dem Blank seinen ersten Trip erlebt hatte, mitsamt seinem Hof verbrannt vorgefunden und Blanks Jaguar in dessen Nähe gesehen wird. Doch Ott kommt der Polizei zuvor und findet Blank schließlich nach mehrtägiger Suche im Wald. Es kommt zum Kampf, bei dem Blank sich von Ott erschießen und in der Erde vergraben lässt. Auf dem Rückweg zu seinem Auto begegnet Ott den Ermittlern, die Blank ebenfalls auf der Spur waren. Sie nehmen ihm die Waffen ab.
Rezeption
„Suters Roman ist ein philosophisch gegründetes Gedankenspiel um die Wirklichkeit des Unwirklichen und die Gleichzeitigkeit des Ungleichzeitigen und auch darüber, wie wenig es bedarf, um die menschlichen Konstruktionen und Vereinbarungen zusammenbrechen zu lassen.“
– Frankfurter Allgemeine Zeitung, 6. April 2000
„Mit dem Roman Die dunkle Seite des Mondes nun hat Suter […] ein Buch aus dem dunklen Reich der Pilze vorgelegt, das zugleich raffinierter Wirtschaftskrimi, giftiges Gesellschaftspanorama, verhinderte Liebesgeschichte und psychologisches Vexierspiel ist – und darüber hinaus noch ein zentrales Thema des Autors (das der schleichenden Persönlichkeitsveränderung und Orientierungslosigkeit nämlich) konsequent weiterschreibt.“
– Süddeutsche Zeitung, 22. April 2000
Ausgaben
- Gebundene Ausgabe, Diogenes Verlag, ISBN 978-3-257-06231-1
- Taschenbuchausgabe, Diogenes Verlag, ISBN 978-3-257-23301-8
- Hörbuch-Ausgabe (gelesen von Heikko Deutschmann), Hörbuch Hamburg, ISBN 978-3-89903-780-7
Weblinks
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