Dieter Mertens (Historiker)

Dieter Mertens (Historiker)

Dieter Mertens (* 9. Januar 1940 in Hildesheim) ist ein deutscher Historiker. Er ist emeritierter Professor an der Universität Freiburg im Breisgau.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Nach dem Studium in Freiburg und Münster folgten Staatsexamen, Promotion (1971) und Habilitation in Freiburg, betreut von dem Humanismusforscher Otto Herding, als dessen Assistent Mertens auch tätig war. Die Inauguraldissertation wurde 1976 unter dem Titel: Iacobus Carthusiensis. Untersuchungen zur Rezeption der Werke des Kartäusers Jakob von Paradies (1381–1465) (= Veröffentlichungen des Max-Planck-Instituts für Geschichte, 50) publiziert.

1979 erhielt Mertens das Heisenbergstipendium, 1980/81 eine Lehrstuhlvertretung in Augsburg (Mittelalterliche Geschichte).

Von 1984 bis 1991 hatte er den Lehrstuhl für mittlere und neuere Geschichte mit Schwerpunkt Landesgeschichte und Historische Hilfswissenschaften in Tübingen inne. Zugleich war er Direktor des Instituts für geschichtliche Landeskunde und Historische Hilfswissenschaften in Tübingen (als Nachfolger von Hansmartin Decker-Hauff).

1991 wurde er auf den Lehrstuhl für mittelalterliche Geschichte in Freiburg berufen.

Mitgliedschaften:

  • Kommission für geschichtliche Landeskunde in Baden-Württemberg (seit 1995 stellvertretender Vorsitzender)
  • Wolfenbütteler Arbeitskreis für Renaissanceforschung
  • Heidelberger Akademie der Wissenschaften (ordentliches Mitglied)

Forschung

Mertens hat sich – wie sein Lehrer Herding – vor allem auf dem Feld der Humanismus-Forschung einen Namen gemacht. Sein wichtigster Beitrag war die Mitherausgeberschaft an der monumentalen Ausgabe des Briefwechsels von Jakob Wimpheling.

Mertens hat eine Fülle von Beiträgen zu Personen des elsässischen und schwäbischen Humanismus und zur Universitätsgeschichte von Tübingen und Freiburg vorgelegt, aber auch wichtige Studien und Überblicksdarstellungen zur württembergischen Landesgeschichte. Aufsehen erregte seine zuerst 1988 publizierte These, dass es sich bei dem Haus Württemberg um eine Linie der Salier handeln könnte.

Einem größeren Publikum wurde Mertens Anfang November 2006 bekannt, als es ihm gelang, im Streit um die Handschriften der Badischen Landesbibliothek Karlsruhe und die Kulturgüter des Hauses Baden den Beweis zu führen, dass – entgegen der Ansicht der Landesregierung von Baden-Württemberg unter Ministerpräsident Günther Oettinger – die Markgrafentafel von Hans Baldung Grien nicht dem Haus Baden gehört, sondern bereits seit 1930 dem Land.[1]

Für diesen Nachweis, besonders jedoch für sein Lebenswerk, wurde Mertens 2007 mit dem Schillerpreis der Stadt Marbach am Neckar ausgezeichnet.

Weblinks

Nachweise

  1. Artikel in der FAZ vom 2. November 2006



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