Dioskoros I.

Dioskoros I.

Dioskoros I. (latinisiert auch Dioscorus oder Dioskur; † 4. September 454 in Gangra in Paphlagonien) war von 444 bis 451 Patriarch von Alexandria.

Dioskoros studierte in Alexandria und hielt sich längere Zeit bei ägyptischen Mönchen auf. Er war Neffe und Archidiakon des Patriarchen Kyrill von Alexandria, den er 431 zum Konzil von Ephesos begleitete. Dioskoros wurde im christologischen Streit seiner Zeit als Verteidiger der Irrlehren des Eutyches bekannt. Auf der Synode in Ephesos im Jahr 449 ließ er Flavian, den damaligen Patriarchen von Konstantinopel, absetzen und verurteilen. Dadurch konnte er seine eigenen, dem Monophysitismus nahestehenden Ideen besser durchsetzen. Das Konzil von Chalcedon im Jahr 451 setzte Dioskoros jedoch auf Betreiben Leos des Großen und des Kaisers Markian ab und verwarf die Ergebnisse der Synode. Seine Standfestigkeit in der Auseinandersetzung trug Dioskoros große Verehrung in Ägypten ein, obwohl sein privates Leben nicht immer untadelig war.

Literatur

  • K. N. Khella: Naissance et developpement de l’Église Copte. Cahiers d’études chrétiennes orientales, Paris 1967.

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