- Divinorin
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Strukturformel Allgemeines Name Salvinorin A Andere Namen (2S,4aR,6aR,7R,9S,10aS,10bR)- methyl-9-acetoxy-2-(furan-3-yl)- 6a,10b-dimethyl-4,10-dioxo-dodecahydro- 1H-benzo[f]-isochromen- 7-carboxylat
Summenformel C23H28O8 CAS-Nummer 83729-01-5 Kurzbeschreibung farbloses Pulver Eigenschaften Molare Masse 432,46 g·mol−1 Aggregatzustand fest
Dichte 1,29 g·cm−3[1]
Sicherheitshinweise Gefahrstoffkennzeichnung unbekannt R- und S-Sätze R: ? S: ? Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen. Salvinorine sind diterpenoide Sekundärmetabolite des Aztekensalbeis (Salvia divinorum). Salvinorin A ist ein Halluzinogen mit dissoziativen Effekten. Weitere strukturell eng verwandte Salvinorine (B-F) wurden identifiziert, von denen aber keine wesentliche psychotrope Wirkung bekannt ist.
Inhaltsverzeichnis
Pharmakologie und Wirkung
Salvinorin A wurde identifiziert als selektiver Agonist des κ-Opioid-Rezeptors.[2] Der κ-Agonismus ist der Grund für die halluzinogene Wirkung. Salvinorin A unterscheidet sich in seiner Pharmakodynamik deutlich von den "klassischen Halluzinogenen" wie LSD. Im Gegensatz zu diesen wirkt Salvinorin A nicht am 5-HT2A-Rezeptor. Es sind etliche Verbindungen mit κ-Opioid-agonistischer Wirkung bekannt, die eine psychoaktive/halluzinogene Wirkung zeigen, darunter Pentazocin.
Salvinorin A ist die potenteste bekannte natürlich vorkommende psychoaktive Substanz, mit einer Wirkdosis ab 200 µg.[3][4]
Übersicht der Salvinorine
Rechtliches
In Deutschland wurde mit der 21. BtMÄndV Salvia divinorum (Pflanzen und Pflanzenteile) in Anlage 1 des BtMG aufgenommen. Der Status von Salvinorinen in Deutschland ist derzeit ungeklärt, da sie nach dem Grundsatz "Alles, was nicht ausdrücklich verboten ist, ist legal" nicht verboten sind, aber durchaus als Zubereitung von Salvia divinorum betrachtet werden könnten, und somit illegal wären.
Quellen
- ↑ Valdes, L. J. III et al (1984): Divinorin A, a Psychotropic Terpenoid, and Divinorin B from the Hallucinogenic Mexican Mint, Salvia divinorum
- ↑ Roth, B.L. et al. (2002): Salvinorin A: A potent naturally occurring nonnitrogenous opioid selective agonist. In: PNAS. Bd. 99, S. 11934-11939. PMID 12192085 doi:10.1073/pnas.182234399
- ↑ Siebert, D.J. (1994): Salvia divinorum and salvinorin A: new pharmacologic findings. In: J. Ethnopharmacol. Bd. 43, S. 53-56. PMID 16426651 PDF
- ↑ Marushia, R. (2002): Salvia divinorum: The Botany, Ethnobotany, Biochemistry and Future of a Mexican Mint. In: Ethnobotany. PDF
Literatur
- D. M. Turner: Salvinorin: The Psychedelic Essence of Salvia Divinorum. Panther Press, 1996, englisch, ISBN 0964263629
- Jochen Gartz: Salvia divinorum – Die Wahrsagesalbei, Nachtschatten Verlag 2001, 80 Seiten, ISBN 3-907080-28-9
- Bastian Borschke: Salvia Divinorum und andere psychoaktive Salbeiarten, Grüne Kraft 2002, 32 Seiten, ISBN 3-930442-55-8
- Entheogene Blätter: Salvia divinorum, Ausgabe #16, 09/2003, ISSN 1610-0107
Weblinks
- Daniel Siebert: Salvinorin (engl.)
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