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Michael Doeberl (* 15. Januar 1861 in Waldsassen; † 24. März 1928 in Partenkirchen) war ein deutscher Historiker und Corpsstudent.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Doeberl kam aus kleinen Verhältnissen aus dem kleinen oberpfälzischen Grenzort Waldsassen. Er legte an der Klosterschule Metten im Jahr 1880 das Reifezeugnis ab und wurde sofort nach Beginn seines Studiums der Geschichte beim Corps Germania aktiv. Doeberl war durch seine schlechten wirtschaftlichen Verhältnisse stets gezwungen, sich u.a als Hauslehrer seinen Unterhalt - mehr schlecht als recht - selbst zu verdienen. Das Corps unterstützte ihn jedoch in finanzieller Hinsicht ab dem Zeitpunkt, als - bereits früh im Studium - seine Begabung offensichtlich wurde.
Er promovierte 1886 mit einer Arbeit über die "Reichsunmittelbarkeit und Schutzverhältnisse der ehemaligen Cisterzienserabtei Waldsassen in den drei ersten Jahrhunderten ihres Bestehens" zum Dr.phil.
Nach dem Studium war Doeberl zunächst einige Jahre lang als Lehrer beim Bayerischen Kadettenkorps tätig, bevor er als Ordinarius für Geschichte an die Ludwig-Maximilians-Universität berufen wurde. Von 1917 bis zu seinem Tod hatte er dann den Lehrstuhl für Bayerische Landesgeschichte an der LMU inne.
Wirkung
Doeberl gilt als Nestor der bayerischen Geschichtsforschung und -schreibung. Er ist der Verfasser des Standardwerks "Entwicklungsgeschichte Bayerns", welches zwischen 1912 und 1926 in drei Bänden erschienen ist. Er beschränkte sich bei dieser und bei anderen Veröffentlichungen allerdings nicht auf reines Berichten, sondern hat sich auch als Analyst der bayerischen Verfassungsgeschichte wie auch der Beziehungen Bayerns zu einem deutschen Zentralstaat einen Namen gemacht.
Werke (Auswahl)
- Bayern und das Preussische Unionsprojekt, München : R. Oldenbourg, 1926.
- (Hg.) Das akademische Deutschland / Bd. 1. Die deutschen Hochschulen in ihrer Geschichte, Berlin 1930
- (Hg.) Das akademische Deutschland / Bd. 2. Die deutschen Hochschulen u. akad. Bürger, Berlin 1931
- (Hg.) Das akademische Deutschland / Bd. 3. Die deutschen Hochschulen in ihren Beziehungen zur Gegenwarts-Kultur, Berlin 1930
- (Hg.) Das akademische Deutschland / Bd. 4. Die Wappen der deutschen Korporationen des In- und Auslandes, Berlin 1931
Auszeichnungen
- Geheimer Hofrat des Königreichs Bayern
- Ehrenbürger von Waldsassen
Mitgliedschaften
- Bayerische Akademie der Wissenschaften
- Gründungsvorsitzender der Kommission für bayerische Landesgeschichte
Michael-Doeberl-Preis
Die Gesellschaft der Münchner Landeshistoriker zeichnet jedes Jahr herausragende, am Institut für Bayerische Geschichte entstandene Abschlußarbeiten mit dem Michael-Doeberl-Preis aus.
Literatur
- Hans Herpich, Monumenta Germaniae II, Gedenkblätter des Corps Germania zu München, Ingolstadt 1968
Weblinks
- GML Michael-Doeberl-Preis
- Literatur von und über Michael Doeberl im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
Personendaten NAME Doeberl, Michael KURZBESCHREIBUNG deutscher Historiker und Autor GEBURTSDATUM 15. Januar 1861 GEBURTSORT Waldsassen STERBEDATUM 24. März 1928 STERBEORT Partenkirchen
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