- Dom Uppsala
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Der gotische Dom St. Erik in der schwedischen Stadt Uppsala ist mit 118,7 Meter das höchste Kirchengebäude Skandinaviens. Der Dom ist sowohl Krönungs- als auch Grabstätte vieler schwedischer Könige und Sitz eines Evangelisch-Lutherischen Erzbischofs.
Zu den Schätzen der Kirche zählt unter anderem ein vergoldeter Schrein aus dem späten 16. Jahrhundert, in dem die Relikte von Erik dem Heiligen untergebracht sind. Im nördlichen Turm befindet sich heute ein Museum mit kirchlichen Textilien. Am südlichen Portal sind steinerne Statuen aus dem 14. Jahrhundert aufgestellt. Die bekanntesten der hier begrabenen Personen sind Gustav I. Wasa und Carl von Linné.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Nach einem Brand in der Domkirche von Alt-Uppsala gab der Papst die Erlaubnis, den Bischofssitz an seine heutige Stelle zu verlegen. Die ersten Planungen für den neuen Kirchenbau gab es schon 1258.
Nach der Grundsteinlegung von 1260 verzögerte sich der Bau mehrfach aufgrund von Kriegen, Thronstreitigkeiten und Einstürzen von Gebäudeteilen. Auch die Pest verhinderte lange einen zügigen Aufbau. Erst im Jahre 1435 konnte der Dom unter Erzbischof Olaus Laurentii eingeweiht werden.
Der Dom erlebte mehrere umfassende Renovierungen. Zum Beispiel waren beim verheerenden Stadtbrand von 1702 beide Turmspitzen herabgestürzt. Der die Renovierung leitende Architekt, Carl Hårleman, ließ Barockkuppeln aufsetzen. Im 19. Jahrhundert wurden diese Kuppeln unter Leitung von Helgo Zettervall durch die spitzen Türme ersetzt, die sich auch heute noch auf dem Dom befinden.
Der Finstachor
Zum Ende der achtziger Jahre des 20. Jahrhunderts erhielt der Dom von den Birgittaschwestern ein Stück vom Hüftbein der Heiligen Birgitta. Dafür wurde ein moderner Reliquienschrein angelegt, der im Finstachor steht. Die Gestaltung des Schreins war inspiriert durch die Kleidung des Birgittaordens. Die fünf roten Punkte symbolisieren die fünf Wunden von Jesus Christus (Hände, Beine und in der Seite). Im Chor sind auch Birgittas Eltern und ihre Geschwister begraben. Auch der Schrein für Erik den Heiligen steht hier.
Der Wasachor
Der Wasachor liegt am östlichen Ende des Domes und war im Mittelalter der Jungfrau Maria gewidmet. In der Krypta unter dem Fußboden sind Gustav Wasa und seine drei Gemahlinnen begraben. Auch sein Sohn Johann III. und dessen Frau haben hier Gräber. In der Mitte des Chores steht ein Grabmonument von 1583, auf dem verschiedene Reichswappen und die Wappen der schwedischen und finnischen Landschaften dargestellt sind. Es sind die ältesten bekannten Wiedergaben dieser Wappen.
In den dreißiger Jahren des 19. Jahrhunderts malte Johan Gustaf Sandberg sieben Fresken mit Motiven aus Gustav Wasas Leben an die Wände. Links und rechts vom Grabmonument befindet sich unter den Bildern ein Text aus der Abschiedsrede Gustav Wasas an den Reichstag vom 16. Juni 1560.
Gedenkstätte für Dag Hammarskjöld
Die Gedenkstätte für Dag Hammarskjöld befindet sich in der Friedenskapelle im rechten Seitenschiff des Doms.
Der im Fußboden eingelassene Gedenkstein trägt die Inschrift:
Icke jag
utan gud i mig
Dag Hammarskjöld 1905–1961
(Übersetzung: Nicht ich, sondern Gott in mir. Dag Hammarskjöld 1905–1961)
Das Geläut
Das tontiefste Geläute Schwedens besteht aus fünf Bronzeglocken, die in der Tonfolge fis° h° d′ f′ ais′ erklingen.
Weblinks
59.85805555555617.632777777778Koordinaten: 59° 51′ 29″ N, 17° 37′ 58″ O
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