Dominikanerkloster Cölln

Dominikanerkloster Cölln

Das Dominikanerkloster Cölln war ein Kloster der Dominikaner in der ehemaligen Stadt Cölln, der Schwesterstadt von Berlin. Es zählte zur Provinz Teutonia des Ordens.

Das Kloster wurde erstmals 1297 erwähnt. Ab dem Jahre 1443 wurde das Berliner Stadtschloss in Nachbarschaft zum Kloster errichtet. Zum Kloster zählte ein Wohnturm, ein Klosterfriedhof und eine dreischiffige Hallenkirche aus der Zeit bis 1350 mit den Abmessungen 22 mal 64 Meter.[1]

Kurz nach seinem Regierungsantritt 1535 hob Joachim II. mit Genehmigung des Papstes das Kloster auf und schickte die Ordensleute, etwa fünf bis sechs an der Zahl, nach Brandenburg in das leerstehende Paulinenkloster. Die Kirche wurde ab 1536 zur Hof- und Domkirche der Hohenzollern und von Kurfürst Joachim II. prunkvoll ausgestattet und um zwei Türme erweitert. Der bestehende Turm auf dem Klostergelände wurde zum Glockenturm ausgebaut. Joachim ließ ein kurfürstliches Erbbegräbnis errichten und die Überreste seines Vaters und seines Großvaters aus dem Kloster Lehnin überführen. Zu Joachims Lebzeitern gab es in der Hofkirche auch noch katholischen Gottesdienst. Kurfürst Joachim Friedrich wandelte um 1600 die Kirche von einer Stiftskirche in eine Pfarrkirche - die Berliner Hauptkirche - um. [2][3][4]

Der Turm wurde 1716 abgerissen, im Jahre 1747 auch der Dom wegen Baufälligkeit. Seine Funktion übernahm der Berliner Dom am Lustgarten. Die Sarkophage der Kurfürsten wurden 1749 überführt. Bei Kanalisationsarbeiten stieß man 1873 auf Fundamentreste und Bestattungen. Auch beim Bau des Staatratsgebäudes 1961 stieß man auf Überreste.[5]

Archäologen untersuchen auf dem Gelände des Berliner Schloßplatzes seit 2008 auch die Fundamentreste des Klosters.[6] Grabungsleiter ist Peter Fuchs.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Hansjürgen Vahldiek: Das Dominikanerkloster in Cölln. (online)
  2. Moritz W. Heffter: Geschichte der Kur- und Hauptstadt Brandenburg. 1840, S. 304
  3. Alex. Frz Wessely: Berlin von der ältesten bis auf die neueste Zeit. 1855, S. 106
  4. Otto Gandert u.a.: Heimatchronik Berlin. Köln 1962, S. 144-146
  5. Torsten Dressler: Das ehemalige Dominikaner-Kloster in Alt-Cölln, Berlin-Mitte. (online)
  6. Archäologen legen Reste eines Dominikanerklosters frei. In: Mitteldeutsche Zeitung, 2. Juli 2008 (online)
52.51719313.400433

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