- Dominus flevit
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Dominus flevit (lat. „Der Herr weinte“) ist der Name einer kleinen römisch-katholischen Kirche auf dem Ölberg in Jerusalem. Sie gehört dem Orden der Franziskaner (OFM), wurde 1955 nach den Plänen Antonio Barluzzis auf den Fundamenten einer byzantinischen Kirche aus dem 6. Jahrhundert erbaut und erinnert an die Trauer Jesu im Wissen um die kommende Zerstörung Jerusalems. Links vom Haupteingang sind die Reste eines christlichen Mosaiks aus byzantinischer Zeit erhalten, die beim Neubau der heutigen Kirche freigelegt wurden. Hierauf sind einige sehr seltene Motive (z.B. eine durchstochene Perle in Anlehnung an das entsprechende Gleichnis Jesu) besonders sehenswert. Architektonisch augenfällig ist die Tränenform der Kuppel. An den vier Seiten der Kuppel hat der Architekt „Tränenvasen“ verbaut, womit er auf einen Brauch aus seiner Heimat, die letzte Träne eines Sterbenden in besonderen Gefäßen aufzubewahren, anspielt.
- Und als er nahe hinzukam, sah er die Stadt und weinte über sie und sprach: Wenn doch auch du erkenntest zu dieser Zeit, was zum Frieden dient! Aber nun ist's vor deinen Augen verborgen. Denn es wird eine Zeit über dich kommen, da werden deine Feinde um dich einen Wall aufwerfen, dich belagern und von allen Seiten bedrängen und werden dich dem Erdboden gleichmachen samt deinen Kindern in dir und keinen Stein auf dem andern lassen in dir, weil du die Zeit nicht erkannt hast, in der du heimgesucht worden bist. (Lk 19,41-44 EU)
Die Kirche ist vor allem durch Innenaufnahmen bekannt, denn anders als sonst bei christlichen Kirchen üblich ist die Dominus Flevit nicht nach Osten ausgerichtet, sondern nach Westen: durch ein Fenster hinter dem Altar fällt der Blick auf die Altstadt in Richtung der im christlichen Glauben die Erlösung darstellenden Grabeskirche und den Felsendom, die beide (fast) auf gleicher Höhe liegen wie die Dominus Flevit. Der schönste Anblick ist in den Morgen- und (früheren) Vormitagsstunden gegeben (Sonne).
Tourismus
Täglich sind Kirche und der zugehörige Garten von 8 bis 17 Uhr geöffnet (i.d.R. allerdings für eine Stunde am Mittag geschlossen. Kleidungsvorschriften sind zu beachten: bedeckte Knie und Schultern). Der Eintritt ist frei. In der Kirche wird eine Spende erbeten. Reservierung ist für geschlossenen Gruppen-Gottesdienst möglich (max. 45 Minuten, Pünktlichkeit) - die Kirche ist in dieser Zeit für andere Besucher gesperrt.
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