- Domobranzen
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Die antikommunistische und streng konservativ katholische Slovensko domobranstvo (Slowenische Landwehr; auch Slowenische Heimwehr oder Slowenische Domobranzen/Domobrancen genannt) war eine im September 1943 im während des Zweiten Weltkriegs besetzten Slowenien aufgestellte militärische Einheit, in der Slowenen dienten. Ein Angehöriger wurde dementsprechend Domobranec, deutsch Domobranze, genannt. Als Kollaborateure der Achsenmächte während des Zweiten Weltkrieges unterstützten sie die SS im Kampf gegen die Osvobodilna Fronta (Befreiungsfront). Der Großteil der Ausrüstung war anfangs italienischer Herkunft, sie war nach der Kapitulation Italiens unter Mussolini im September 1943 von der deutschen Wehrmacht beschlagnahmt worden. Die meisten Domobranzen dienten als Infanteristen.
Nach dem Zweiten Weltkrieg flüchteten Anfang Mai 1945 etwa 17.000 slowenische Landwehrsoldaten und Zivilisten vor dem kommunistischen Tito-Regime nach Viktring bei Klagenfurt in Österreich, wo sie sich britischen Einheiten ergaben. Dabei kam es am 10. Mai unterhalb der Hollenburg bei Köttmannsdorf während des Übergangs über die Drau zu heftigen Kampfhandlungen mit der Jugoslawischen Volksbefreiungsarmee. Die geflüchteten Slowenen wurden in einem Flüchtlingslager bei Viktring interniert.
Die Briten übergaben etwa 11.000 Angehörige der Slovenischen Heimwehr Ende Mai/Anfang Juni 1945 an die Jugoslawische Volksbefreiungsarmee. Diese internierte die ihr übergebenen Soldaten in Lagern in Slowenien und Kroatien. Bereits auf den Fußmärschen in die Lager wurden zahlreiche Slowenen ermordet, weitere Massaker wurden in den Lagern verübt. Mit dem Sieg der Jugoslawischen Volksbefreiungsarmee kam es an vielen Orten Sloweniens ohne jedes Gerichtsverfahren zu summarischen Hinrichtungen von antikommunistischen slowenischen Militärangehörigen, auch Zivilisten und deutsche Kriegsgefangene wurden umgebracht.
Etwa 6.000 slowenische Zivilisten wurde nach einer Intervention des kanadischen Lagerleiters bei Harold Alexander, dem britischen Oberbefehlshaber in Kärnten, von der Rückführung nach Jugoslawien ausgenommen. [1] In Slowenien werden diese Massaker heute als „Drama um Viktring“ bezeichnet, in Kroatien als Massaker von Bleiburg oder „Bleiburger Tragödie“.
Einzelnachweise
Literatur
- Tamara Griesser-Pecar: Das zerrissene Volk. Slowenien 1941-1946. Okkupation, Kollaboration, Bürgerkrieg, Revolution. Böhlau Verlag, Wien 2002
- Švent Rozina: Slovenski begunci v Avstriji: 1945–1950, Ljubljana 2007.
- Boris Mlakar, Monika Kokalj Kočevar, Vanja Martinčič und Gregor Tomc. Mati, Domovina, Bog. Ljubljana, 1999.
- Mlakar, Boris. Slovensko domobranstvo : (1943-1945). Ljubljana, 2003.
- Antonio J. Munoz Slovenian Axis Forces in World War II 1941-1945. Bayside, New York.
Weblinks
- Joachim Hösler: Sloweniens historische Bürde in Aus Politik und Zeitgeschichte 46/2006
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