Dorfkirche Rudow

Dorfkirche Rudow
Dorfkirche Rudow

Die Dorfkirche Rudow im Berliner Bezirk Neukölln ist die Kirche der Evangelischen Kirchengemeinde Berlin-Rudow im Kirchenkreis Neukölln des Sprengels Berlin der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz. Sie ist möglicherweise bereits Ende des 13. Jahrhunderts von Zisterziensermönchen des Klosters Lehnin erbaut worden; nachgewiesen ist ihre Existenz ab 1400.

Dorfkirche Rudow, Gesamtansicht

Inhaltsverzeichnis

Baugeschichte

Die Kirche war ursprünglich ein einfacher rechteckiger Saalbau aus Feldsteinen. 1653 wurde ein neuer Holzturm mit Welscher Haube errichtet, der im Jahr 1713 einem Turm aus Stein mit einer Schieferdeckung weichen musste. In den Jahren 1733 und 1755 wurde er weitere Male umgebaut; 1732 und 1743 erhielt er seine Glocken und 1804 eine neue Spitze. Aus dieser Zeit stammen auch die damals üblichen großen Fenster der Kirche. Im Innenraum kam 1720 außerdem eine Kanzel hinzu.

1848 wurde die gesamte Dorfkirche Rudow erneuert und dabei die vorher verputzten Feldsteine freigelegt. Schon 1909 erfolgen die nächsten Umbauten, die dem Grundriss der Kirche die Form des griechischen Kreuzes mit dreiseitigem Ostschluss gaben. Im Zuge dieser Baumaßnahmen wurde gleich noch der Turm um vier Meter aufgestockt.

Erneuerung nach dem Krieg

Wie viele andere in Berlin erlitt auch die Dorfkirche Rudow im Zweiten Weltkrieg schwere Schäden. Die Erneuerung war 1954 abgeschlossen; seitdem hat die Chorpartie wieder einen flachen Schluss. Von der historischen Bausubstanz sind nur noch die Feldsteinwände unterhalb des Turmes, die Spitzbogenpforte der Westfront, eine Seite des Kirchenschiffs, eine Grabplatte von 1736 für Eva Maria Puhlmann, Gattin des Köpenicker Amtmanns, sowie zwei Turmuhrzifferblätter und die Wetterfahne von 1909 erhalten. Außerdem hatte sich die Kirchenglocke von 1732 wieder angefunden, die durch das Kriegsende dem Einschmelzen entgangen war.

Die neue Ausstattung stammt vornehmlich von Ulrich Knispel, der das Kreisfenster über dem Altar fertigte, Hermann Haase-Ilsenburg, von dem das Holzkruzifix stammt. Die Pietà im Gedenkraum ist von Gerhart Schreiter.

Literatur

  • Kurt Pomplun: Berlins alte Dorfkirchen. Verlag Bruno Hessling, Berlin 1967, S. 74.

Weblinks

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